Aying · Ganz ohne Reue

Chris Welz und Edith Dietl (v.l.) freuen sich gemeinsam mit den anderen, ehrenamtlichen Kolleginnen über Verstärkung beim Verkauf im Allerlei. Foto: Welz

Aying · "Im August kostet alles nur die Hälfte, damit hoffen wir die Sommersachen abzuverkaufen und Platz für die Herbst- und Winterware zu bekommen", erklärt die Leiterin des "Allerlei", Chris Welz. Die Chancen stehen gut, denn bislang wurde das Angebot gut angenommen.

Aber keine Angst, im Lager befindet sich noch genug Ware, damit die Regale im Allerlei immer wieder mit Sommermode für die ganze Familie aufgefüllt werden kann.

Gemeinsam mit neun anderen Frauen organisiert Chris Welz den Verkauf gespendeter Kleidung für den guten Zweck. Entstanden ist der kleine, aber feine Secondhandladen des Vereins "Dorfleben und Soziales" in der Gemeinde Aying aus einer Kleiderkammer, die für die Flüchtlinge 2015 eingerichtet worden war. Nach einiger Zeit war die Notwendigkeit einer Kleiderkammer so nicht mehr gegeben, deshalb wurde das Projekt, das so gut angelaufen war, auf neue Füße gestellt und aus der Kleiderkammer ein überaus einladender Secondhandladen gestaltet. Einkaufen dürfen in dem kleinen, aber feinen Secondhandladen direkt am S-Bahnhof in Aying (Am Bahnhof 11a) aber alle Bürger, natürlich auch die aus den Nachbargemeinden.

Geöffnet hat das Allerlei immer dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr. Zusätzlich ist zu den üblichen Öffnungszeiten auch die Kleiderkammer für Geflüchtete geöffnet. Hier können sich Menschen, die nachweislich aus der Ukraine stammen, mit speziell für diesen Zweck gespendeten Kleidungsstücken kostenlos eindecken. Die Kleiderkammer ist in den Räumen des ehemaligen Allerlei (im gleichen Gebäude) untergebracht.

Vor allem für die Arbeit in der Kleiderkammer, aber auch überhaupt für das Allerlei werden noch dringend Frauen und auch gerne Männer gesucht, die ein paar Stunden jeden Monat für den ehrenamtlichen Dienst aufbringen können. Dazu muss man sich nicht für einen bestimmten Tag in der Woche verpflichten, sondern kann sich jeden Monat neu entscheiden, wann er gerne zur Verfügung stehen möchte. Wer mitmachen will kann sich zu den Öffnungszeiten im Laden melden oder unter der E-Mail allerlei@dsga.aying.de Auch Personen, die einfach nur als Springer fungieren wollen, wenn einmal Not am Mann ist, sind willkommen", betont Chris Welz.

Über die Grenzen hinaus ist das Allerlei bereits bekannt, denn hier findet man gut erhaltene Mode zum kleinen Preis. "Vor allem auch junge Frauen und Mädchen sind von unserem Angebot begeistert, denn der Kauf gebrauchter, aber noch gut erhaltener Kleidung ist auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit", betont Chris Welz. Junge Mütter wissen zudem die Tatsache zu schätzen, dass die Kinderkleidung bereits mehrmals gewaschen wurde und so keine Schadstoffbelastung mehr befürchtet werden müsse. Aber auch Neuware findet nicht selten ihren Weg ins Allerlei. Mode, die man im Geschäft noch verlockend fand, die dann aber doch nicht zum Rest der Garderobe, beziehungsweise zum Träger passen wollte. "Wir haben auch viele alleinerziehende Mütter unter unseren Kunden, die sich freuen, wenn sie für ihre Kinder günstig Kleidung einkaufen und dabei auch selber für sich etwas Schönes entdecken können, das das Budget nicht belastet", so Chris Welz weiter. Reduziert ist aber ausdrücklich nur Sommerbekleidung, Accessoires und Taschen sind weitgehend von der Reduzierung im August ausgenommen. Neben Mode für Damen, Kinder und Herren gibt es auch Selbstgemachtes aus Aying, darunter Honig vom Ayinger Imker.

Das Allerlei ist aber bei weitem mehr als nur ein caritativer Secondhandladen. Viele Besucher kommen auch zum Ratschen her, suchen den Austausch. Willkommen sind ab September übrigens auch wieder Herbst- und Winterware, die zu den Öffnungszeiten abgegeben werden kann. Bis dahin heißt es jetzt erst einmal Schnäppchenjagen.

Artikel vom 09.08.2022
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