Unter Anleitung traditionelle Tänze erleben

Schliersee · Auf geht’s zum Volkstanz

Farbenfrohe Trachten auf dem Tanzboden. Foto: Markus Wasmeier

Farbenfrohe Trachten auf dem Tanzboden. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee · Warum tanzen wir eigentlich? Ist es ein Zeitvertreib, ein Sport oder eine gesellschaftliche Angelegenheit? Auf alle Fälle können wir davon ausgehen, dass der Mensch den Tanz schon sehr lange für sich entdeckt hat. Die ältesten Darstellungen von Tänzern stammen aus Indien und sind um etwa 5000 v. Christus entstanden, auch aus Ägypten gibt es Wandmalereien und Hinweise auf die ersten professionellen Tänzer.

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Meist hatten die Tänze dabei eine religiöse Funktion, so weiß man zum Beispiel aus Griechenland, dass es spezielle Tänze für die unterschiedlichen Gottheiten gab. Im Mittelalter wird die Überlieferung dünner, obwohl man etwa aus Buchmalereien weiß, dass viel getanzt wurde und es auch den sogenannten Bauerntanz gab, der zu jahreszeitlichen Festen von der bäuerlichen Bevölkerung getanzt wurde. Wir nähern uns also schon dem Volkstanz. In der Renaissance entwickelte speziell der Adel eine große Lust am Tanzen, es entstand der Tanz von gemischten Paaren und es wurden Tanzbücher mit Anleitungen gedruckt und es gab Hoftanzmeister. Der Tanz war nun losgelöst von seiner religiösen Bedeutung ein gesellschaftliches Ereignis geworden. In allen Regionen Europas entwickelten sich unterschiedliche regionale Spielarten und doch findet man immer wieder auch ähnliche Elemente, egal ob in Schottland, Frankreich oder Bayern. Eng verbunden mit der bayerischen Volksmusik ist der bayerische Volkstanz ein Ausdruck der Lebensfreude und Geselligkeit und in rund zwei Wochen, am 24. Juli, dreht sich bei uns wortwörtlich alles um den Volkstanz.

Mit Blick auf das herrliche Bergpanorama und unter Anleitung der beiden Tanzleiter Melanie Schmeisser und Christian Baumann werden zu Tanzl- und Blasmusik bayerische Tänze gelernt und auch gleich geübt. Nach dem traditionellen Auftanz dreht sich alles um Walzer, Landler, Zwiefache und Polkas. Dazu kommen sogenannte Figurentänze wie etwa das »Bauernmadel« oder der »Siebenschritt«. Auch Dreiertänze dürfen bei einem zünftigen Volkstanz natürlich nicht fehlen wie die bekannte »Münchner Francaise«. Hier merkt man schon am Namen die Herkunft, es ist nämlich eigentlich ein ehemals höfischer französischer Gesellschaftstanz. Das meinte ich vorher mit den Ähnlichkeiten der europäischen Volkstänze.

Was bitte ist ein Siebenschritt?

Natürlich gibt es zwischendurch immer die Gelegenheit, auch ohne Anleitung ausgiebig zu tanzen. Begleitet werden die Tänzer abwechselnd von der Oberlauser Tanzlmusi und Wolfgang Grünbauer und den Oktoberfestmusikanten. Der Isargau München bereichert das Programm mit bayerischen Tänzen, Schuhplattlern und Goaßlschnoizer.

Egal, ob Sie nun Anfänger oder Fortgeschrittener sind, jeder ist herzlich willkommen, um bei erstklassiger bayerischer Musik bayerische Tanzkultur zu erleben. Anschließend haben Sie sich eine Stärkung verdient und unser altbayerisches Wirtshaus »Zum Wofen« lässt hierbei keinen Wunsch offen. Gegen den Durst empfehlen wir Ihnen unser selbstgebrautes Museumsbier! Aber auch alkoholfreie Erfrischungsgetränke wie etwa die hausgemachte Kräuterlimonade bieten Abkühlung. Und dann liegt es bei Ihnen, ob Sie lieber eine deftige Brotzeit, bayerische Schmankerl aus der Küche oder lieber Kaffee und Kuchen in unserem herrlichen Biergarten genießen wollen. Wenn Sie es nicht mehr erwarten können, dann besuchen Sie uns doch schon dieses Wochenende zum internationalen Kasperltheaterfestival, da lassen zahlreiche Ensembles zumindest die Puppen tanzen. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 09.07.2022
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