Not etwas lindern

Haar · Lions Club München-Keferloh spendet 14.500 Euro

Scheckübergabe mit (v.l.): Helmut Dittrich, Albert Anzi, Alois Knürr, Oliver Kugler, Harald Leonpacher, Eva Genseleiter, Traudl Vater, Piet Mayr, Andreas Bukowski, Stefan Ziegler, Josef Oswald und Leonhard Spitzauer. Foto: Gm. Haar/J. Kufner

Scheckübergabe mit (v.l.): Helmut Dittrich, Albert Anzi, Alois Knürr, Oliver Kugler, Harald Leonpacher, Eva Genseleiter, Traudl Vater, Piet Mayr, Andreas Bukowski, Stefan Ziegler, Josef Oswald und Leonhard Spitzauer. Foto: Gm. Haar/J. Kufner

Haar · Not vor der Haustüre zu lindern, das hat sich der Lions Club München-Keferloh auf die Fahne geschrieben. Schon seit 15 Jahren denkt er dabei auch an die Menschen, für die selbst ein Lebensmitteleinkauf zum finanziellen Problem wird – und unterstützt sieben Tafeln und Tische in ihrem Einzugsbereich. In diesem Jahr konnte der Club erneut einen Scheck über 14.500 Euro überbringen.

Vor dem langen Nebengebäude am Haarer Setzerhof warteten bereits Stunden vor der Ausgabe einige Mütter mit ihren Kindern, die am Vorplatz spielten. Einige ältere Bürgerinnen saßen im Schatten auf einer der Bänke vor dem „Haarer Tisch“. Im Inneren waren die Helferinnen und Helfer bereits emsig damit beschäftigt, das gerade von verschiedenen Geschäften abgeholte Obst und Gemüse zu putzen, Milchprodukte in den Kühlschränken zu verstauen und das gespendete Brot in die Körbe zu legen. In ihren Vorbereitungen bekamen die Ehrenamtlichen dann besonderen Besuch – mit einem besonderen „Präsent“: Der Präsident des Lions Club, Dr. Harald Leonpacher, war mit seinen Lions-Kollegen Helmut Dittrich, Albert Anzi, Alois Knürr und Oliver Kugler und einem beachtlichen Scheck zum Setzerhof gekommen, den Eva Genseleiter und Traudl Vater stellvertretend für alle Helfer*innen der insgesamt sieben Tafeln und Tische annahmen.

Danke für 210.000 Euro in 15 Jahren

„Es ist eigentlich traurig, dass wir über dieses Thema hier in unserer Gegend so viel reden müssen und die Tische und Tafeln überhaupt notwendig sind“, betont Dr. Leonpacher. Bereits seit 2007 beschäftigen sich die Lions mit dem Thema und haben seither die stattliche Summe von über 210.000 Euro an sieben dieser sozialen Einrichtungen weitergegeben. Bedacht wurden dabei neben dem Haarer Tisch auch die Münchner Tafel Berg am Laim, der Tisch Messestadt, die Tafel Vaterstetten / Grasbrunn, die Zornedinger Tafel, der Glonner Tisch und die Tafel Kirchseeon „Schlaraffenland“. „Der Lions Club München-Keferloh ist eine zuverlässige finanzielle Stütze der Tafeln und Tische im Münchener Osten – dafür meinen herzlichen Dank“, freute sich der Haarer Bürgermeister, Andreas Bukowski. Aber auch den anderen Bürgermeistern bzw. Bezirksausschussvorsitzenden war es ein Bedürfnis, Danke zu sagen für 15 Jahre finanzielle Unterstützung. So waren neben Stefan Ziegler vom Bezirksausschuss Trudering-Riem auch der Vaterstettner Bürgermeister Leonhard Spitzauer und seine beiden Amtskollegen Piet Mayr aus Zorneding und Josef Oswald aus Glonn nach Haar gekommen.

Die Situation verschärft sich

Wie sehr die Unterstützung notwendig ist, konnte Traudl Vater bei der kurzen Führung durch das quirlige Treiben zur Vorbereitung der Ausgabe im Haarer Tisch berichten. Die Gemeinderätin ist seit Beginn des Haarer Tisches bei jeder Ausgabe als Sozialbetreuung vor Ort, kennt somit die Sorgen und Nöte und steht den Kund*innen mit Rat und Tat beiseite – und sieht durchaus Veränderungen. „Wir haben alleine letzte Woche 487 Menschen hier versorgt“, erklärt sie. Die Situation hätte sich durch die aus der Ukraine geflüchteten Menschen nochmal deutlich verschärft. Dazu steigen die Lebensmittelpreise deutlich und so reicht für immer mehr Menschen ihr Geld nicht mehr für die Einkäufe. Diese Menschen leben oft in ihrer Bedürftigkeit unerkannt mitten unter uns. In Haar will man das Bewusstsein für diese Armut im Speckgürtel aber schärfen – und setzte den Haarer Tisch schon bei der Gründung im Jahr 2005 für alle sichtbar mitten ins Herzen Haars. „So eine Einrichtung für die Ärmsten der Gemeinde soll im Zentrum stehen – das wünsche ich auch allen anderen Kommunen“, betonte Vater. Und solange es Menschen gibt, die hinschauen, mit anpacken und geben, wird Bedürftigkeit hier hoffentlich auch keinen kleinkriegen können.

Artikel vom 05.07.2022
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