Alter und immer noch gültiger Slogan: "Ich für andere, andere für mich"

Taufkirchen · Nachbarschaftshilfe feiert 50. Geburtstag

Die ehrenamtlichen Vorständen der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen haben in den vergangenen fünf Jahrzehnten viel bewirkt. Foto: VA

Die ehrenamtlichen Vorständen der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen haben in den vergangenen fünf Jahrzehnten viel bewirkt. Foto: VA

Taufkirchen · 50 Jahre Nachbarschaftshilfe Taufkirchen stehen für 50 Jahre soziales Engagement für ein lebenswertes Miteinander. Mit einem Festakt feierte die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen ihr Jubiläum im Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen.

„Aus der ursprünglichen Bürgerselbsthilfe ist eine soziale Organisation geworden, die aus Taufkirchen nicht mehr wegzudenken ist“, wie Bürgermeister Ullrich Sander, in seiner Festrede sagte.

Auch der Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, Dr. Markus Gruber, lobte die Bandbreite der Angebote. Landrat Christoph Göbel war von den über 115.000 Stunden an sozialer Arbeit beeindruckt, hob hervor, dass die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen 2008 in das Bundesprogramm der Mehrgenerationenhäuser aufgenommen wurde und das einzige Mehrgenerationenhaus im Landkreis München ist.

Außerdem bedankte er sich bei der Geschäftsführerin der Nachbarschaftshilfe mit den Worten: "Ich freue mich, dass ich in Frau Andrea Schatz so eine besonders gute Partnerin habe, wenn es um soziale Angelegenheiten im Landkreis geht." Denn die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen engagiert sich auch über die Gemeindegrenzen hinaus. Andrea Schatz ist außerdem die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Nachbarschaftshilfen im Landkreis München. Für die gute Zusammenarbeit bedankte sich auch Karin Majewski vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen bereits seit ihrem Gründungsjahr angehört. zende Nachbarschaftshilfehilfe Ismaning e.V.)

Gabriele Eggers, die seit 2010 die Vorsitzende des Vereins ist, würdigte alle ehemaligen und aktuellen Vorstandsmitglieder. Besonders schön war, dass neben der Ehrenvorsitzenden Marianne Boegner die 34 Jahre, davon 26 als Vorsitzende, im Vorstand aktiv war, noch weitere Gründungsmitglieder anwesend waren.

Zur Historie: 50 Jahre engagiert

In Taufkirchen wurde Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre sehr viel gebaut. Der Ortsteil Am Wald entstand und auch in Alttaufkirchen wurden neue Siedlungsgebiete erschlossen. Was fehlte war ein Einkaufszentrum, Kindergartenplätze, Arztpraxen, soziale Treffpunkte, Hilfe für ältere Menschen und Familien. Um die soziale Infrastruktur zu schaffen, regte die damalige Gemeindefürsorgerin Irmgard Suttor die Pfarrer der drei Kirchengemeinden, die Herren Gerbl, Maier und Renner an, eine Bürgerselbsthilfe für das ganze Gemeindegebiet ins Leben zu rufen. Beispiele gab es bereits im nördlichen Landkreis, wo sich schon Nachbarschaftshilfen gegründet hatten. So entstand eine Planungsgruppe mit dem Slogan: "Ich für andere, andere für mich".

Schon 1971 entstanden betreute Kindergruppen, Hausaufgabenbetreuung und Hilfen für ältere Menschen. Um die Verantwortung für die sich so rasant entwickelnden Dienste zu regeln, kamen am 18. Mai 1972 an die 90 engagierte Taufkirchner Bürgerinnen und Bürger zusammen und gründeten die überkonfessionelle und überparteiliche Nachbarschaftshilfe Taufkirchen e.V..

Die Gemeinde Taufkirchen unterstützte von Anfang an die Entwicklung. Seit damals hat sich die Angebotspalette immer wieder dem Bedarf angepasst. Sei es bei der Kinderbetreuung, Hilfen für Familien und ältere Menschen oder Veranstaltungen. Die Bürgerselbsthilfe entwickelte sich zur sozialen Einrichtung und professionalisierte sich immer weiter. Meilensteine in den letzten 50 Jahren waren nach der Einführung der Pflegeversicherung der Abschluss der Abrechnungsverträge mit den Krankenkassen, die Aufnahme ins Bundesprogramm der Mehrgenerationenhäuser, die Einrichtung der Kindertages- und Großtagespflegen und die Eröffnung der Service- und Beratungsstelle für ältere Menschen.

Ohne Ehrenamtliche geht gar nichts

Gabriele Eggers fasst die Entwicklung so zusammen: „Neben aller Professionalisierung, die in den letzten beiden Jahrzehnten notwendig war, ist das Ehrenamt nach wie vor unser Herzstück mit über 300 Aktiven. Viele Menschen finden bei uns eine sinnvolle Möglichkeit sich zu engagieren und damit auch ihrem eigenen Leben neue Impulse und Erfüllung zu geben. Zu sehen, dass das eigene Handeln etwas bewirkt, dass Kinder lesen lernen, einsame Senioren in Gesellschaft glücklich sind, Angehörige für ein paar Stunden entlastet sind, Kinder beim Lernen Unterstützung erfahren und mehr Selbstbewusstsein aufbauen können, das macht auch etwas mit uns selbst. Die Ergebnisse des eigenen Engagements zu sehen, gibt uns als ehrenamtlich Engagierten viel zurück.“

Es werden immer Helfer gebraucht

In der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen kann jeder ein ehrenamtliches Engagement finden, dass passt. Die Entwicklung der Nachbarschaftshilfe bleibt auch nach 50 Jahren nicht stehen. Änderungen werden von innen und außen initiiert und eine große Erweiterung steht bevor: Noch in diesem Jahr ist die Verschmelzung mit der Nachbarschaftshilfe Unterhaching geplant, die sich allein nicht mehr überlebensfähig sieht. Die spannende Entwicklungsgeschichte mit allen Angeboten der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen ist auf der Homepage unter www.nachbarschaftshilfe-taufkirchen.de nachzulesen.

Artikel vom 09.06.2022
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...