Münchner Löwen mit bester Offensive der Liga

Historische Torflut am letzten Spieltag

Ausgezeichnet: Torschützenkönig Marcel »Cello« Bär. Foto: Anne Wild

Ausgezeichnet: Torschützenkönig Marcel »Cello« Bär. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Bereits zum dritten Mal in dieser Saison überrannte der TSV 1860 München einen Gegner mit sechs Toren. Am letzten Spieltag kassierte die junge Reserve der Dortmunder Borussia das halbe Dutzend. 6:3 (2:2) stand nach 90 Minuten vor ausverkauftem Haus auf der altehrwürdigen Anzeigetafel des Grünwalder Stadions zu lesen. Die Münchner Löwen sicherten damit den vierten Rang im Gesamtklassement ab und erhalten einen Startplatz in der ersten Runde des DFB-Pokal.

Mit 67 Toren stellen die Giesinger hinter dem Meister 1. FC Magdeburg die zweitbeste Offensive der Dritten Liga. Mittelstürmer Marcel »Cello« Bär errang mit 21 Treffern die Auszeichnung als bester Torjäger. Die Ehrung des Torschützenkönigs ging zum zweiten Mal in Folge nach München. Weniger glorreich ist die hohe Zahl der Gegentore – hier zählen die Löwen mit satten 50 Stück im Vergleich mit den Wettbewerbern nicht einmal zum unteren Mittelmaß. Vor dem Anpfiff verabschiedeten die Weiß-Blauen auf dem Rasen Co-Trainer Günther Brandl und Athletik- und Fitnesstrainer Matthias Luginger, die den Klub auf eigenen Wunsch verlassen, sowie die Spieler Stephan Salger, Tim Linsbichler und Keanu Staude.

Bei weiß-blauem Himmel und prächtigem Sonnenschein brachten Kapitän Stefan Lex (18. Min.) per Flachschuss und Bär mit einem technisch anspruchsvollen Heber (21. Min.) den TSV 1860 gegen den BVB früh auf Kurs. Beide Torschützen hatten sich ihre Treffer wechselseitig vorbereitet. Doch die spielstarken Gäste schlugen noch vor dem Halbzeitpfiff zurück. Ein direkt verwandelter Freistoß von Antonios Papadopoulos (23. Min.) in die Kreuzecke sorgte für den Anschluss. Sekunden vor der Pause führte ein weiter Dortmunder Befreiungsschlag aus dem eigenen Strafraum zum Ausgleich. Justin Njinmah schüttelte im Sprintduell locker Richard Neudecker und Leandro Morgalla ab und traf abgeklärt zum 2:2 (45. Min.).

Mannheim führte im Parallelspiel gegen Havelse zur Halbzeit bereits mit 3:0 und hätte mit einem Sieg bei einem gleichzeitigen Punktverlust der Münchner die Löwen in der Tabelle verdrängt. In der zweiten Halbzeit übernahmen die Gastgeber sofort das Kommando auf dem Platz. Papadopoulos klärte in der eigenen Hälfte einen Ball über die hölzerne Haupttribüne hinweg auf die angrenzende Straße – ein seltenes Kunststück. Bär führte den anschließenden Einwurf schnell zu Merveille Biankadi aus, der drei Dortmunder Abwehrspieler stehen ließ und mit dem Außenrist zum 3:2 traf (54. Min.).

Die rasante Begegnung nahm nun noch mehr Fahrt auf. Bär, der an allen vier Treffern bis dahin beteiligt war, erhöhte auf Vorarbeit seines kongenialen Sturmpartners Lex auf 4:2 (59. Min.). Nur Sekunden zuvor hatte Löwen-Schlussmann Marco Hiller mit einer starken Rettungstat gegen den stets gefährlichen Njinmah den möglichen erneuten Ausgleich verhindert. Mit der erneuten Zwei-Tore-Führung im Rücken ließen die Weiß-Blauen nun Ball und Gegner laufen. Eine Flanke von Phillipp Steinhart jagte Yannick Deichmann zum 5:2 in den Winkel (75. Min.). Dann durften noch einmal die Gäste. Nach einer feinen Einzelaktion verkürzte Haymenn Bah-Traore per Flachschuss von der Strafraumgrenze auf 5:3 (83. Min.). Den Schlusspunkt setzte aus kurzer Distanz Dennis Dressel auf Vorlage von Bär zum 6:3 (84. Min.).

Der letzte Spieltag der Saison 2021/2022 geht als der bislang torreichste in die Historie der Dritten Liga ein. Im Schnitt fielen 4,78 Treffer pro Partie. Der FSV Zwickau schoss den bereits vor dem Anpfiff feststehenden Absteiger Würzburger Kickers mit 7:0 aus dem Stadion. Mit dem gleichen Resultat fertigte der SV Waldhof Mannheim Havelse ab.

(as)

Artikel vom 16.05.2022
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