"Protected Bike Lanes" kommen

München bekommt geschützte Radfahrstreifen

So könnte ein geschützter Radfahrstreifen nach den Vorstellungen des Radentscheid in der Kapuzinerstraße künftig aussehen. Foto: Bündnis Radentscheid München

So könnte ein geschützter Radfahrstreifen nach den Vorstellungen des Radentscheid in der Kapuzinerstraße künftig aussehen. Foto: Bündnis Radentscheid München

München · München bekommt in den nächsten Wochen fünf geschützte Radfahrstreifen, sogenannte „Protected Bike Lanes“, die die Verkehrssicherheit für die Radelnden in München auf diesen Strecken deutlich erhöhen sollen.

Sie entstehen auf Abschnitten der Brienner Straße, der Kapuzinerstraße, der Plinganser Straße sowie der Domagkstraße. Dabei werden auf bereits bestehenden Radfahrstreifen an Strecken ohne nebenliegende Park- oder Lieferflächen verschiedene Elemente angebracht, die den Radverkehr vom Kfz-Verkehr trennen, zum Beispiel Schwellen, Poller und andere Trennelemente.

Das unerlaubte Befahren, Halten oder Parken von Autos oder Lieferwagen auf den Radfahrstreifen wird dadurch erschwert oder unmöglich gemacht.

„Auf geschützten Radfahrstreifen fühlen sich viele Radfahrende deutlich sicherer. Wir testen in München nun zunächst, welche Trennelemente für Protected Bike Lanes sich technisch im Großstadtalltag bewähren. Damit gewinnen wir wichtige Erkenntnisse, welche Elemente wir in Zukunft bei Bedarf dauerhaft einsetzen können“, so Mobilitätsreferent Georg Dunkel.

Der Stadtrat hatte den Verkehrsversuch im Juli 2021 beschlossen. Das Mobilitätsreferat hat fünf Testabschnitte ausgewählt, die das Baureferat nun umsetzt.

Die geschützten Radfahrstreifen entstehen nacheinander auf folgenden Abschnitten:

Domagkstraße West zwischen Hans-Döllgast-Straße und Haltestelle Domagkstraße

Brienner Straße zwischen Karolinenplatz und Arcisstraße

Plinganser Straße zwischen Dudenstraße und Am Harras

Kapuzinerstraße zwischen Pestalozzi- und Thalkirchner Straße

Domagkstraße Ost zwischen Haltestelle Domagkstraße und Alfred-Arndt-Straße

Die Arbeiten sollen, trockene Witterung und pünktliche Lieferbarkeit der Elemente vorausgesetzt, bis Mitte Juni abgeschlossen sein.

Um solche Schutzelemente später dort, wo Bedarf besteht, dauerhaft installieren zu können, werden die neuen Schutzvorrichtungen zunächst ein Jahr lang im Alltagsbetrieb getestet und der Versuch evaluiert. Dabei geht es unter anderem um die Haltbarkeit (Straßenreinigung, Winterdienst), Witterungsbeständigkeit, Sichtbarkeit der Trennelemente sowie die Entwässerung der Fahrbahnoberfläche. Außerdem werden die Auswirkungen auf den Verkehr beobachtet.

Ein der Kernforderung des Radentscheids wird endlich umgesetzt

Lange haben sich die Vertreter*innen des Bündnis Radentscheid München bei der Stadtverwaltung dafür eingesetzt, dass die Vision eines sicheren und entspannten Fahrens auf geschützten Radfahrstreifen auch in München Wirklichkeit werden kann.

„Wir begrüßen die Bemühungen des Mobilitätsreferates, die Erprobung der Protected Bikelanes möglichst schnell zu beginnen," betont Holger Quick, Mitglied der Arbeitsgruppe Planungsleitlinien des Radentscheid München und der Verwaltung.

„Die Erprobung ist ein pragmatischer Ansatz, den wir immer wieder von unserer Verwaltung gefordert haben. Wir erwarten, dass nach der Testphase Schutzeinrichtungen auch auf anderen Straßenabschnitten eingesetzt werden, an denen die Sicherheit für Radfahrende dringend verbessert werden muss.“

„Bei der Auswahl der Schutzelemente für München haben wir nicht nur darauf geachtet, dass sie Fahrradfahrende möglichst gut schützen, sondern haben besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass sich die Schutzelemente harmonisch in das Stadtbild einfügen und zu Fuß Gehende die Straße weiterhin ohne Einschränkung überqueren können. Ich bin mir sicher, dass geschützte Radfahrstreifen schon bald als selbstverständliche und positive Erscheinungen in unserer Stadt wahrgenommen werden“, sagt Katharina Horn, Sprecherin des Radentscheid und ergänzt: „Auch wenn die Versuchsstrecken die Qualitätsstandards des Radentscheid noch nicht an allen Stellen erfüllen, freue ich mich, dass Münchens Fahrradfahrer*innen diese geschützten Radfahrstreifen nun endlich selber ausprobieren können.“

Artikel vom 15.05.2022
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