Löwen untermauern DFB-Pokalplatz

Jagd nach der Torjäger-Krone: Marcel »Cello« Bär. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Im Duell der Turn- und Sportvereine aus München und Havelse siegten die Giesinger vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion mit 3:0 (0:0). Dabei zeigten die Niedersachsen, die nach nur einem Jahr aus der Dritten Liga wieder absteigen müssen, vor allem in der ersten Halbzeit eine ansprechende Partie. Nach dem Seitenwechsel dominierten die Löwen das Geschehen und kamen zu einem klaren Sieg. »Solche Spiele sind immer kompliziert und schwer«, befand Trainer Michael Köllner.

Mit dem Heimerfolg vergrößern die Giesinger ihren Vorsprung auf den Verfolger VfL Osnabrück auf drei Punkte und untermauern den vierten Rang in der Tabelle, der zu einem Startplatz im DFB-Pokal berechtigt. Die wenigen mitgereisten Anhänger aus Havelse fanden im kleinen Block Q des Grünwalder Stadions Platz. Dadurch wurde die Osttribüne für Fans des TSV 1860 München frei, die zunächst eine Reihe guter Möglichkeiten der Gäste beobachteten. Die beste hatte nach einem Konterangriff Stürmer Fynn Lakenmacher, dessen Schuss aus kurzer Distanz Torhüter Marco Hiller mit einer Fußabwehr noch an den Pfosten lenkte (23. Min.). Kurz darauf musste Sechzigs Außenverteidiger Phillipp Steinhart verletzungsbedingt das Feld räumen. Für ihn kam Fabian Greilinger ins Spiel. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff strich nach einem Sololauf ein Schuss des Kanadiers Kianz Froese nur knapp am Tor des TSV 1860 vorbei.

Die Hausherren verpassten bei guten Gelegenheiten durch Dennis Dressel (9. Min.) und Stefan Lex (24. Min.) einen möglichen Treffer. Zur Pause hatte sich der Tabellenvorletzte aus Havelse das torlose Remis redlich verdient. Auch wenn der Kapitän der Löwen in der Nachspielzeit mit etwas zu viel Rückenlage am Fünfmeterraum einen Ball freistehend über den Querbalken jagte (45. Min.). Die Halbzeitergebnisse der überraschend in Rückstand liegenden Wettbewerber des TSV 1860 sprachen sich schnell rum im Stadion und die Unterstützung von den Rängen war nach Wiederanpfiff lautstark vernehmbar. »In der Halbzeit haben wir uns darüber unterhalten, wie wir den Gegner bespielen müssen«, erklärte Köllner und sah fortan eine dominante Münchner Elf. »Für mich war es dann nur noch eine Frage der Zeit, weil wir besser in den Sechzehner reingekommen sind und uns viele Möglichkeiten erspielt haben.«

Den Bann brach nach einem Eckball von Lex der aufgerückte Innenverteidiger Semi Belkahia. Sein Kopfball am langen Pfosten landete zum 1:0 im Netz (51. Min.). Der nach einer Stunde für Merveille Biankadi gekommene Richard Neudecker kurbelte das Offensivspiel der Weiß-Blauen immer wieder an und die Torchancen für die Giesinger häuften sich. Die Hausherren legten sich den Gegner nun zurecht. Immer wieder wurde Stürmer Marcel Bär gesucht. Flanke um Flanke segelte in den Havelser Strafraum. Doch erst in der 81. Minute durfte der Torjäger jubeln. Einen weiten Ball von Neudecker bekam die Defensive der Gäste gegen Dressel nicht geklärt, Bär schnappte sich den Ball und versenkte das Leder mit einem platzierten Flachschuss zum 2:0.

Kurz vor dem Schlusspfiff ließ er einen weiteren Treffer folgen. Nach einer Balleroberung des eingewechselten Kevin Goden zog Bär mit dem Ball am Fuß in den Strafraum, ließ zwei Innenverteidiger stehen und schoss trocken zum 3:0 in die kurze Ecke (89. Min.). Mit nunmehr 19 Toren führt der 29-Jährige die Liste der erfolgreichsten Torschützen der Dritten Liga an. Weil der 1. FC Kaiserslautern auf dem heimischen Betzenberg überraschend gegen Borussia Dortmund II mit 1:3 den Kürzeren zog, liegt rein rechnerisch für den TSV 1860 sogar noch immer der Relegationsplatz in Reichweite. Zwei Spieltage vor Saisonschluss haben die Pfälzer zwar fünf Punkte Vorsprung, aber auch nur noch eine Partie am kommenden Sonntag beim FC Viktoria Köln zu absolvieren. Die Münchner Löwen sind am Tag zuvor beim bereits feststehenden Meister 1. FC Magdeburg zu Gast.

(as)

Artikel vom 01.05.2022
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