Nach drei Jahren

Viktualienmarkt bekommt wieder einen Maibaum

Nach drei Jahren bekommt der Viktualienmarkt sein Wahrzeichen wieder zurück. Ab 10.00 Uhr wird mit dem Aufstellen des Maibaums auf dem Viktualienmarkt begonnen. Foto: VA

Nach drei Jahren bekommt der Viktualienmarkt sein Wahrzeichen wieder zurück. Ab 10.00 Uhr wird mit dem Aufstellen des Maibaums auf dem Viktualienmarkt begonnen. Foto: VA

München/Altstadt · Feierlich wird am 1. Mai, auf dem Viktualienmarkt, endlich wieder ein neuer Maibaum errichtet und an die Stadt München übergeben. Lange mussten die Münchnerinnen und Münchner auf den Maibaum warten, nach dem der letzte 2019 zwar noch entfernt wurde, während der Pandemiejahre jedoch nicht ersetzt werden konnte.

Gepflegte Traditionen in und um München und den Landkreisen
1. Mai - Tanz rund um den Maibaum - Bayerisches Brauchtum
Termine, Tanz- und Maibaum-Aktivitäten und Maibaum-Pflege
Gel(i)ebtes bayerisches Brauchtum
Termine für Hoagartn, Musikstammtische, Trachtlertreff, Volkstheater, Volksfeste …

Umso mehr freut man sich nun, die „Maibaumlose“ Zeit hinter sich zu lassen und den Viktualienmarkt pünktlich zum 60. Jubiläum des Münchner Maibaums wieder in altem Glanz erstrahlen lassen zu können.

Das Aufstellen, mithilfe eines Krans der Münchner Feuerwehr, beginnt um 10.00 Uhr. Anschließend übergibt der Vorsitzende des Vereins Münchener Brauereien, Andreas Steinfatt, den Baum offiziell an die Zweite Bürgermeisterin der Stadt München, Kathrin Habenschaden. Alle Münchner sind herzlich zum traditionellen Maibaumaufstellen eingeladen, wenn der Viktualienmarkt eines seiner wohl bekanntesten Wahrzeichen, nach drei Jahren, wieder zurückbekommt.

Tradition seit 1962

Der Maibaum am Viktualienmarkt feiert 2022 sein 60-jähriges Jubiläum. Seit 1962 wird er von den sechs großen Münchner Traditionsbrauereien gestiftet, die sich im Verein Münchener Brauereien gemeinsam für die Tradition engagieren. Diese geht zurück auf den Münchner Bürgermeister Albert Bayerle, der 1962 feststellte: „Wenn wir schon ein Dorf sind, dann brauchen wir auch einen Maibaum.“ Seitdem haben die Brauereien dreizehn Maibäume anfertigen und aufstellen lassen.

Wenn das neue Traditionsstangerl herausgeputzt wird, dürfen die sechs Figurengruppen auf dem Münchner Maibaum natürlich nicht fehlen. Aber was bedeuten, beziehungsweise was stellen sie eigentlich dar, die einzelnen Figurengruppen? Zusammengefasst setzen sie in Szene, was man weltweit mit dem Begriff „Münchner Lebensart“ verbindet. Entworfen hat sie 1992 der Illustrator Paul Ernst Rattelmüller, umgesetzt wurden sie durch den Kunstmaler Arno von Lossow. Die Tafel unter den Figuren wurde 2012 zum 525. Jubiläum des Reinheitsgebots von der Münchner Graphikdesignerin Tita E. Gronemeyer entworfen.

Das „Fundament“ der Figuren bildet Herzog Albrecht IV. Als „Vater des Münchner Reinheitsgebots“ spielt er hier eine zentrale, geradezu konstituierende, Rolle. Dargestellt wird er mit direktem Hinweis auf das Reinheitsgebot und dessen Pferdegespann und Volksfestszenen. Das traditionelle Brauereigespann darüber liefert Bier der sechs großen Münchner Traditionsbrauereien aus. Bis heute prägen die geschmückten Pferdegespanne das Oktoberfest – ebenso wie das Jahrmarktreiben und die Festzeltkultur, dargestellt durch die nächste Figurengruppe.

Der Schäfflertanz als urmünchnerische Tradition nimmt auf dem Maibaum nicht von ungefähr eine prominente Stellung ein: Auf dem Münchner Brauertag, der traditionell auf dem Viktualienmarkt stattfindet, ist der Schäfflertanz seit jeher einer der Höhepunkte des Programms rund um die Freischlagung. Die Liebe zu Tracht und Tradition, das Pflegen des kulturellen Erbes der Stadt symbolisieren das Volkstanzpaar und die Trachtenkapelle, die auf die Schäffler folgen.

Die Standlfrau, der Schenkkellner und die Bedienung verweisen direkt auf den Viktualienmarkt als unmittelbare Umgebung mit seinen Ständen und dem benachbarten gemeinsamen Biergarten der Münchner Brauereien. Über allem stehen schließlich links der heilige Florian und rechts der heilige Bonifaz, Ihres Zeichens Schutzheilige der Brauer.

Artikel vom 27.04.2022
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