Heimniederlage im Verfolgerduell schafft Klarheit

Löwen planen für weitere Drittliga-Saison

Erstmals wieder volles Haus in Giesing: Westkurve. Foto: Anne Wild

Erstmals wieder volles Haus in Giesing: Westkurve. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der TSV 1860 München wird im Kampf um die Aufstiegsplätze Zaungast bleiben. Nach der 2:3 (1:2)-Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten und letztjährigen Zweitliga-Absteiger, Verein für Leibesübungen von 1899 Osnabrück, können die Giesinger Verantwortlichen für eine weitere Drittliga-Saison planen. Im Verfolger-Duell der beiden Traditionsvereine verspielten die Gäste aus Niedersachsen einen Zwei-Tore-Vorsprung, konnten aber in der Schlussphase der eng umkämpften Partie ein drittes Mal jubeln und bleiben damit in Sichtweite zum Relegationsplatz, den weiterhin Eintracht Braunschweig hält.

Im erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder mit 15.000 Zuschauern und ohne Auflagen vollbesetzten Grünwalder Stadion zeigten die Anhänger des TSV 1860 München zur Begrüßung der Mannschaften eine riesige Fan-Choreographie vor der Westkurve. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren. Der aufmerksame VfL-Schlussmann Philipp Kühn war zwei Mal gegen den agilen Erik Tallig gefordert (9. und 13. Min.). Kurz darauf lag der Ball erstmals im Netz, doch Merveille Biankadis Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung aberkannt (17. Min.). Die Gäste standen gehörig unter Druck. Nach einem gelungenen Dribbling von Biankadi traf Löwen-Torjäger Marcel Bär mit einem Heber nur die Latte (22. Min.).

Dann gingen die Lila-Weißen mit ihrer ersten richtigen Chance aus dem Spiel heraus in Führung. Mit tatkräftiger Unterstützung des indisponierten Schiedsrichtergespanns um Sven Waschitzki-Günther, der ebenso wie sein Assistent Jochen Gschwendtner eine klare Abseitsstellung des Torschützen übersah, markierte Marc Heider auf Zuspiel von Sebastian Klaas aus kurzer Distanz das 0:1 (24. Min.). Ein Wirkungstreffer für den TSV 1860, denn fortan bestimmten die Gäste das Spiel. Innenverteidiger Semi Belkahia klärte in letzter Sekunde mit einer starken Grätsche gegen den schnellen Aaron Opoku (26. Min.) und Torhüter Marco Hiller parierte einen gefährlichen Distanzschuss von Lukas Kunze (29. Min.). Außenverteidiger Fabian Greilinger hatte seine liebe Mühe mit Opoku. Die Löwen verloren in der Vorwärtsbewegung den Ball und wieder war Opoku auf Zuspiel von Sven Köhler enteilt – diesmal traf die Leihgabe des Hamburger SV zum 0:2 (35. Min.).

Wenn beim TSV 1860 München offensiv etwas ging, dann über Biankadi. So auch beim Anschlusstreffer der Gastgeber. Biankadi setzte Tallig 20 Meter vor dem Tor in Szene, der sich mit dem Ball geschickt um die eigene Achse drehte und mit einem unhaltbaren Flachschuss aus 20 Metern das 1:2 erzielte (41. Min.). Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen. Nach Wiederanpfiff drückten die Weiß-Blauen auf den Ausgleich und hätten um ein Haar von einem dicken Patzer des Osnabrücker Torhüters profitiert. Kühn wollte einen schnellen Gegenstoß einleiten, warf den Ball aber in der Hektik direkt zu Biankadi, dessen Schlenzer Innenverteidiger Lukas Gugganig auf der Linie rettete (48. Min.). Nach einer schnellen Umschaltsituation und einem Zuspiel von Tallig ließ Bär einen Osnabrücker Verteidiger ins Leere laufen und verwandelte im Strafraum frei vor Kühn sicher zum 2:2-Ausgleich (59. Min.). Nun war den Gästen das Fracksausen anzumerken. In der 67. Minute setzte sich Stefan Lex über die rechte Seite bis an die Grundlinie durch, doch an seiner flachen Hereingabe rauschten Mitspieler und Gegner vorbei.

Der Siegtreffer fiel stattdessen auf der anderen Seite. Nach einem Konterangriff verpassten mehrere Spieler im Zentrum, dann traf Kunze aus dem Rückraum durch die Beine von Hiller – Yannick Deichmann schlug den Ball noch aus dem Tor, doch das Leder hatte die Linie bereits zum 2:3 überquert (79. Min.). In den letzten Minuten warfen die Hausherren noch einmal alles nach vorn, ohne zu zwingenden Gelegenheiten zu kommen. Mit zwei Begegnungen weniger auf dem Konto fehlen dem VfL Osnabrück sieben Punkte auf den Relegationsplatz. Der TSV 1860 dagegen hat bei nur noch vier zu spielenden Partien bereits neun Punkte Rückstand.

(as)

Artikel vom 17.04.2022
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