Der Feldhase: Warum drücken sich die Hasen?

Durch das „Sich Drücken“ schützen sich die jungen Hasen davor von Beutegreifern entdeckt zu werden. Foto: BJV

Durch das „Sich Drücken“ schützen sich die jungen Hasen davor von Beutegreifern entdeckt zu werden. Foto: BJV

München · Frühjahrszeit ist Jungenzeit. Wald und Feld stellen im Moment eine wilde Kinderstube dar. Mit die ersten Wildtiere, die ihren Nachwuchs zur Welt bringen, sind die Feldhasen.

Rund um Haustiere und Wildtiere in München und den Landkreisen:

Feldhasen als Nestflüchter investieren in ein schnelles Heranwachsen der Jungtiere, um das Risiko von Beutegreifern gefressen zu werden, in den frühen Lebensphasen zu reduzieren. Voraussetzungen für die schnelle Entwicklung sind die hohe Energiezufuhr über die Muttermilch und die Qualität der verfügbaren Nahrung für die Häsinnen. Zudem ist das „Sich-Drücken“ der Jungtiere sowie das gesamte Säugeverhalten mit einer minimalen Kontaktzeit zwischen Häsin und ihrem Wurf ohne weitere „Betreuung“ darauf ausgerichtet, Feinden zu entgehen.

Mit einem durchschnittlich dreiminütigen Säugeakt etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang trennen sich Muttertier und Junghasen, aber auch die Wurfgeschwister wieder. Bis zur nächsten Abenddämmerung verbleiben sie ohne mütterliche Fürsorge - jeder für sich - in ihren Verstecken.

Als hätte es Meister Lampe nicht schon schwer genug, strömen auch noch wir naturhungrige Menschen zu Naturgenuss und sportlichen Aktivitäten ganzjährig und zu jeder Tages- und Nachtzeit hinaus in Wald, Feld und Flur und vergessen manchmal, dass wir uns ja im Wohnzimmer der Wildtiere bewegen und sich gerade ab dem Frühjahr überall Tierkinderstuben befinden.

Ein allein sitzender junger, unverletzter Hase ist meist nicht in Not und sollte sitzen gelassen werden. Ein unbedachtes Aufnehmen und Überführen in menschliche Obhut könnten ihn erst richtig in eine Notsituation bringen. Doch auch unsere Hunde stellen eine ernste Gefahr für Jungtiere aller Art dar. Was für unseren Vierbeiner Spiel und Spaß bedeutet, versetzt die wilden Tiere sehr oft in Angst und Schrecken und führt nicht selten auch zu ihrem Tod.

Wer mit seinem Hund in Wald und Flur spazieren geht, der sollte sich vor allem zu „sensiblen“ Tageszeiten wie der Dämmerungszeit, in der das Wild auf die Äsungsflächen zieht, aber vor allem jetzt in der beginnenden Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit eine möglichst ehrliche Antwort auf die Frage geben, ob sein vierbeiniger Kamerad Wildtieren nachstellt oder nicht. Es gilt zu vermeiden, dass freilaufende Hunde Tiere hetzen und dadurch in Lebensgefahr bringen. Wer damit rechnen muss, dass sein Hund Wild aufstöbert oder jagen geht, darf ihn nicht von der Leine lassen. Denn lässt sich der Jagdinstinkt nicht kontrollieren, hat der tierische Nachwuchs kaum eine Chance und stirbt meist qualvoll.

Artikel vom 22.03.2022
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