Zwei Handelfmeter entscheiden Löwen-Partie

Nur noch »Randnotiz im Aufstiegsrennen«

Stimmungsgeladen: Gästekurve in Mannheim. Foto: Manfred Forster

Stimmungsgeladen: Gästekurve in Mannheim. Foto: Manfred Forster

München/Giesing · Kurz vor der Abreise zum Auswärtsspiel des TSV 1860 München beim SV Waldhof Mannheim erhielt Trainer Michael Köllner Gewissheit. Die etablierten Stammkräfte Quirin Moll, Dennis Dressel und Semi Belkahia sowie Verteidigertalent Niklas Lang würden ebenso zuhause bleiben müssen wie der gelbgesperrte Kapitän Stefan Lex. Einmal mehr hat in Giesing das Corona-Virus zugeschlagen. Im Carl-Benz-Stadion gab es dann auch nichts zu holen für die personell dezimierten Löwen. Die Waldhöfer setzten sich vor 11.756 Zuschauern mit 3:0 (1:0) durch.

Für die Gastgeber hätte die Partie nicht besser beginnen können. Schiedsrichter Florian Badstübner pfiff bereits in der zweiten Spielminute einen Handelfmeter, nachdem dem 17-jährigen Debütanten Leandro Morgalla, der Belkahia in der Giesinger Innenverteidigung vertrat, der Ball im Strafraum an die Hand gesprungen war. Köllner wollte zuvor Fouls an Phillipp Steinhart und Richard Neudecker erkannt haben und erklärte: »Die Tore sind für uns sehr, sehr unglücklich zustande gekommen.« Schlussmann Marco Hiller parierte den Strafstoß mit einer starken Fußabwehr gegen Schütze Dominik Martinovic, doch der Nachschuss von Marcel Costly aus halbrechter Position landete zum 1:0 im Netz (3. Min.). Bis zum Halbzeitpfiff ergaben sich trotz optischer Überlegenheit der Mannheimer keine zwingenden Torgelegenheiten mehr. Stattdessen beharkten sich die Spieler in intensiven Zweikämpfen.

Nach dem Seitenwechsel fanden die Münchner zunächst etwas besser in die Partie und stellten das aktivere Team, bis erneut Badstübner auf den Plan trat. Nach einem Eckball klatschte Kevin Goden das Leder unabsichtlich an die Hand des angelegten Arms – wieder entschied der Unparteiische auf Strafstoß. Joseph Boyamba verwandelte platziert zum 2:0 (66. Min.). Als einen »Witz« empfand Löwen-Kapitän Stephan Salger die Entscheidung: »Kevin versucht, den Arm wegzuziehen, obwohl er am Körper ist.« Köllner brachte in der Schlussphase der Partie die Nachwuchskräfte Marco Mannhardt, Lorenz Knöferl und Milos Cocic auf das Feld. Den möglichen Anschlusstreffer für die Gäste hatte Cocic auf dem Fuß, verzog aber deutlich (87. Min.). Dem eingewechselten Pascal Sohm gelang in der 5. Minute der Nachspielzeit der 3:0-Endstand.

Waldhof-Trainer Patrick Glöckner erklärte nach dem Schlusspfiff, seine Mannschaft habe mit dem Spielverlauf etwas Glück gehabt, »aber wir haben es heute auch erzwungen«. Man dürfe den Sieg nicht überbewerten: »Sechzig kam ersatzgeschwächt hierher, wir konnten aus dem Vollen schöpfen.« Salger will mit dem TSV 1860 trotz des Rückschlags im Aufstiegsrennen, die kommenden Aufgaben weiter positiv angehen: »Wir bleiben dran, wollen uns am Ende nichts vorwerfen lassen, wenn die anderen schwächeln. Im Moment sind wir aber nur eine Randnotiz im Aufstiegsrennen.«

Keine Randnotiz ist für den TSV 1860 München die bevorstehende Begegnung im Landespokal-Halbfinale am kommenden Samstag um 14 Uhr beim Regionalligisten TSV Aubstadt 1921 in Unterfranken. Über den Toto-Pokal soll die erneute Qualifikation für den DFB-Pokal gelingen. Das nächste Mal in der Liga gefordert sind die Weiß-Blauen eine Woche später, am 2. April um 14 Uhr, zuhause im Grünwalder Stadion gegen den 1. FC Saarbrücken.

(as)

Artikel vom 21.03.2022
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