Unterkünfte gesucht

Tausende Flüchtlinge bereits in Bayern angekommen

Es werden täglich mehr Kriegsflüchtlinge bei der Anlaufstelle für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine am Münchner Hauptbahnhof. Foto: M. Dillmeier/Caritas München

Es werden täglich mehr Kriegsflüchtlinge bei der Anlaufstelle für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine am Münchner Hauptbahnhof. Foto: M. Dillmeier/Caritas München

München/Landkreise · München und der Landkreis bereiten sich vor: Zusammen mit Bund und Land wollen sie humanitäre Soforthilfe leisten und Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen, da die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine stetig steigt. Seit dem 1. März sind nach Einschätzung des Innenministeriums mehr als 5.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Bayern angekommen und es werden täglich mehr.

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Welle an Solidarität - Krieg in der Ukraine
Bayern hat ein großes Maßnahmenpaket geschnürt, um der Ukraine zu helfen

Bayern plant insgesamt die Aufnahme von bis zu 50.000 Ukrainern. "Da die Entwicklungen schwer vorhersehbar sind, stellen wir uns aber auch auf die doppelte Anzahl an Kriegsflüchtlingen ein", hatte Innenminister Joachim Herrmann kürzlich betont.

Seit letzten Mittwoch, steht den ankommenden Flüchtlingen aus der Ukraine im Hauptbahnhof eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung. Die Landeshauptstadt München, der Diözesan-Caritasverband München-Freising sowie das Netzwerk Willkommen-in-München.de sind dort mit Ehrenamtlichen präsent und bieten Ankommenden eine muttersprachliche Erstorientierung.

Dazu gehören unter anderem Informationen zur Registrierung und Weiterleitung ins Ankunftszentrum Maria-Probst-Straße 14 (Bushaltestelle: Margot-Kalinke-Straße, nächste U-Bahnstation: Kieferngarten), die Weitervermittlung in psychosoziale (Erst-)Beratungsstellen der Caritas in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs, sowie Informationen zu Unterkunft und Weiterreise. Suchten von Mittwoch auf Donnerstag etwa 60 Personen Rat bei der Caritas, waren es am Samstag bereits 700 bis 800. „Die aktuelle Situation rund um den Krieg in der Ukraine ist extrem belastend, führt aber auch zu einer umfassenden Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft“, konstatierten Prof. Dr. Hermann Sollfrank, Caritasdirektor des Caritasverbands der Erzdiözese München-Freising, sowie Vorständin Gabriele Stark-Angermeier. Die Spendenbereitschaft sei enorm, die spontanen Hilfen reichten von Sach-, Geld- und Zeitspenden bis hin zum Angebot von privatem Wohnraum.

Unter https://willkommen-in-muenchen.de/ukraine-hilfe werden Informationen zu Bedarfen und Hilfsmöglichkeiten sowie Informationen und Anlaufstellen für Ukrainer gesammelt. Privatleute und Unternehmen können sich an die kostenlose Hotline des Teams vom Netzwerk Willkommen in München (WiM) richten. Die Telefonnummer lautet: 0800/0005802.

Fragen Sie bei //kontakt@willkommen-in-muenchen.de// nach, welche Unterstützung benötigt wird. Oder melden Sie sich bei //Alveni-Ehrenamt@caritasmuenchen.de// Auch der Landkreis München hat unverzüglich damit begonnen Vorkehrungen zu treffen, um Geflüchteten zu helfen. "Wir müssen nun alles daransetzen, diesen Menschen schnell und unbürokratisch humanitäre Hilfe und Schutz zu bieten. Der Landkreis München hat daher unverzüglich damit begonnen, Vorkehrungen zu treffen, um Geflüchtete unterbringen zu können“, so Landrat Christoph Göbel.

Der Landkreis München ruft seine Bevölkerung auf, sich bei der zentralen Meldestelle unter der E-Mail //koordinierungsstab-ukraine@lra-m.bayern.de// zu melden, wenn Platz zur Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine, sei es in Privathäusern, Wohnungen oder anderen geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten, zur Verfügung steht.

Erster Bürgermeister Klaus Korneder stellte in Abstimmung mit der Grundschulleitung und den beiden Feuerwehrkommandanten dem Landratsamt das alte Schulturnhallengebäude an der Leonhard-Stadler-Straße als rasch umzusetzende Sofortmaßnahme zur Unterbringung geflüchteter Menschen aus der Ukraine zur Verfügung, sollte diese benötigt werden. „Unsere alte Turnhalle als vorübergehende Unterkunft anzubieten ist nur ein Stück des Ganzen, doch wir sind aufgerufen, unsere Solidarität zu leben und mit allen Möglichkeiten zu helfen“, so Klaus Korneder.

Auch in der Gemeinde Haar wurden bereits Wohungsangebote an das Landratsamt weitergeleitet. "Wir sind im Austausch mit dem Landratsamt", berichtet der Haarer Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski. "Aktuell wissen wir noch nicht, wie viele Menschen zu uns in den Landkreis und speziell nach Haar kommen werden, deshalb können wir vorerst weder Sach- noch Geldspenden annehmen."

Um im Notfall schnell handlungsfähig zu sein, hat das Rathaus eine Taskforce berufen. Silvia Estermann und Kerstin Onwuama werden die Hilfe vor Ort in Haar koordinieren. Dazu sind sie in Kontakt mit Institutionen, den Kirchen und Vereinen. "Vorerst suchen wir vor allem Frauen und Männer, die die urkrainische Sprache beherrschen und als Dolmetscher zur Verfügung stünden", sagt Silvia Estermann, die das Gesundheits- und Notfallmanagement der Gemeinde Haar verantwortet. Muttersprachler und Menschen, die den Geflüchteten im Alltag helfen wollen, schreiben bitte an ukraine@gemeinde-haar.de

Auch die Gemeinde Feldkirchen bereitet sich darauf vor, Menschen aus dem Kriegsgebiet aufzunehmen. Wer Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann, meldet sich bitte an rathaus@feldkirchen.de

Die Gemeinde Aschheim sammelt unter integration(@)aschheim.de Meldungen zu möglichen Unterkünften, um diese an das Landratsamt München weiterzuleiten. Bei Fragen kann man sich bei Frau Hagen unter Tel. 909978-63 im Rathaus Aschheim melden.

Wer privaten Wohnraum für Personen aus der Ukraine in der Gemeinde Kirchheim anbieten möchte, wendet Sie sich bitte an die Integrationsbeauftragte der Gemeinde, Anja Wosch entweder unter Tel. 089/90909-5108 oder per E-Mail unter Integration@kirchheim-heimstetten.de

Weitere Informationen zu Hilfsangebote und Spenden für ukrainische Kriegsflüchtlinge gibt es unter www.landkreis-muenchen.de

Artikel vom 09.03.2022
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