Glas statt Beton

Altstadt/München · Ergebnisse zum Kaufhaus-Komplex an der Schützenstraße

Der Neubau mit seiner Stahl-Glas-Fassade und mehreren begrünten Terrassen in unterschiedlicher Höhe wirkt offener als der monolithische Bestand. Bild kl.: Der offen gestaltete Neubau fügt sich besonders gut in die Umgebung ein. F: Filippo Bolognese Images

Der Neubau mit seiner Stahl-Glas-Fassade und mehreren begrünten Terrassen in unterschiedlicher Höhe wirkt offener als der monolithische Bestand. Bild kl.: Der offen gestaltete Neubau fügt sich besonders gut in die Umgebung ein. F: Filippo Bolognese Images

Altstadt/München · Die Schützenstraße zwischen Hauptbahnhof und Stachus soll in den kommenden Jahren ein neues Gesicht erhalten – nach Plänen des Büros David Chipperfield Architects, London/Berlin, zusammen mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin. Deren Entwürfe für ein neues Büro- und Geschäftshaus an der Stelle des aus den 1970er-Jahren stammenden Kaufhausriegels haben beim Architektenwettbewerb den ersten Preis gewonnen.

Der Neubau mit seiner charakteristischen Stahl-Glas-Fassade, der mehrere begrünte Terrassen in unterschiedlicher Höhe aufweist und deutlich offener wirkt als der monolithische Bestand, überzeugte die Jury unter anderem wegen seiner Leichtigkeit und weil er sich besonders gut in die Umgebung fügt.

Prof. Ludwig Wappner, Vorsitzender des Preisgerichts erläutert: „Die Architektur mit einem stark gegliederten Baukörper reagiert auf die Kleinteiligkeit der Gebäude in der Schützenstraße genauso wie auf die Großstrukturen der Prielmayerstraße. Zudem besticht der Entwurf mit zum Straßenraum hin geöffneten Höfen. Diese erlauben genauso wie zahlreiche Terrassen und Dächer eine umfangreiche Begrünung. Neben der Achse Hauptbahnhof – Stachus greift der Entwurf auch eine Verbindung hin zum Alten Botanischen Garten und weiter in die Arcisstraße auf. Nicht zuletzt werden qualitätsvolle Räume für vielfältige Büro-, Einzelhandels- und Gastronomienutzungen geschaffen.“

Der Abschluss dieses Ideen- und Realisierungswettbewerbs stellt für das Projekt insgesamt einen wichtigen Meilenstein dar. „Das sehr internationale Teilnehmerfeld hat eine große Vielfalt und eine hohe Qualität an Beiträgen ergeben. Der Wettbewerb hat allen Beteiligten noch einmal die besondere städtebauliche Bedeutung des Areals vor Augen geführt. Dieser Bedeutung wurden vor allem die Arbeiten der Preisträger in besonderem Maße gerecht“, erläutert Tobias Sauerbier, Geschäftsführer von SIGNA Real Estate Germany.

Im Anschluss an den Ideen- und Realisierungswettbewerb werden auf Basis des Wettbewerbsergebnisses die Planungen und das Bebauungsplanverfahren fortgesetzt.

Die Wettbewerbsergebnisse der Preisträger sowie der anderen teilnehmenden Büros sind noch bis Donnerstag, 24. Februar, im 5. Stock des Kaufhauses Oberpollinger an der Neuhauser Straße 18 ausgestellt (zugänglich zu den normalen Öffnungszeiten).

Vom bisherigen Gebäude an der Schützenstraße, der bislang mit rund 36.000 Quadratmetern Verkaufsfläche einer der größten Kaufhauskomplexe Deutschlands war, bleibt nur das historische Warenhaus von Hermann Tietz („Hertie“) am Bahnhofplatz erhalten. Dieser 1904/1905 nach Entwürfen von Max Littmann errichtete Bau wird derzeit saniert und dann weiterhin als Kaufhaus genutzt. Die Wiedereröffnung des Altbaus ist Ende 2023 geplant.

Der 1971 eröffnete Erweiterungsbau, der fast bis zum Stachus reicht, weicht dagegen dem Neubau, in dem Flächen für Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen und Büros geplant sind. Dieser Teil des Kaufhaus-Komplexes soll dem Erdboden gleichgemacht werden. Die Vorbereitungsarbeiten sollen laut Sauerbier bereits Ende 2023 beginnen. Für Fußgänger*innen soll es eine neue Passage zwischen Schützen- und Prielmayerstraße geben.

Im Untergeschoss ist eine durchgängige Ladenzeile mit Geschäften, Gastronomie und Dienstleistungen vom Hauptbahnhof bis zum Stachus geplant. In den oberen Stockwerken sind Büros in versetzten Glasrechtecken, die Platz für Innenhöfe und Terrasen bieten sollen, geplant. Auf den öffentlichen Flächen des Komplexes soll es zudem grüne Oasen zum verweilen geben. Die Bauarbeiten für den Neubau sollen 2026 abgeschlossen sein.

Der Austausch mit der Öffentlichkeit war stets ein wichtiger Bestandteil der „Entwicklung an der Schützenstraße“. Auch in Zukunft wird – zusätzlich zur formalen Beteiligung im Zuge des Bebauungsplanverfahrens der Austausch mit der Münchner Stadtbevölkerung kontinuierlich fortgesetzt, so der Investor.

Nach der Ausstellung im Oberpollinger wird dazu vom 25. Februar bis 5. März auch der Info-Laden in der Schützenstraße 12 wieder mit aktuellen Informationen für alle Interessierten geöffnet werden. Die Öffnungszeiten des Info-Laden sind: Freitag 14 bis 18 Uhr und Samstag 10 bis 14 Uhr.

Artikel vom 23.02.2022
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