Verweste Frauenleiche in Haar gefundenT

Haar · Tatverdächtigen festgenommen

Haar · Wie bereits berichtet, wurde die Münchner Polizei am Donnerstag, 27. Januar, über den Notruf informiert, dass ein menschlicher Leichnam in Haar in einem dortigen Gebäude aufgefunden wurde (wir berichteten).

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Artikel vom 28.01.2022: Mordkommission ermittelt nach Fund in Haar

Nach dem Fund einer verwesten Frauenleiche hat die Polizei zügig die Ermittlung aufgenommen und mittlerweile einen 75-Jährigen festgenommen. Das Opfer wurde als 62-jährige Frau aus München identifiziert, die im Sommer des vergangenen Jahres als vermisst gemeldet worden war. Sie soll die Partnerin des Tatverdächtigen gewesen sein.

Am Donnerstagabend soll ein Spaziergänger auf den 75-Jährigen Tatverdächtigen getroffen sein, der vor dem Gebäude an einer Abfalltonne hantiert habe, so die Schilderungen von Stephan Beer, Leiter der Mordkommission. Nachdem die Tonne umgefallen war, habe der Verdächtige den Spaziergänger um Hilfe gebeten, den herausgefallenen Inhalt wieder hineinzubefördern. Dabei habe dieser einen menschlichen Körper wahrgenommen, sich sofort verabschiedet und den Vorfall einem Nachbarn geschildert, der daraufhin die Polizei informierte. Die Einsatzkräfte hätten zunächst nur Verwesungsgeruch festgestellt und seien dann im Gebäude auf dem weitläufigen Gelände des Isar-Amper-Klinikums auf den 75-Jährigen, die Mülltonne und die Leiche gestoßen.

Die Obduktion der noch unbekannten Leiche ergab Freitagfrüh, dass die Frau durch mehrere Stich- und Schnittwunden im Oberkörper gestorben sei. Wie lange sie schon tot war, müssten weitere Untersuchungen ergeben, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft. Als die Münchnerin letztes Jahr von einer Kontaktperson vermisst gemeldet wurde, liefen sämtliche Fahndungsmaßnahmen ins Leere. Auch eine Verbindung zu dem jetzt festgenommenen 75-Jährigen ergab sich bei den damaligen Ermittlungen nicht.

Der 75-Jährige wurde zunächst als Zeuge vernommen, verwickelte sich dabei aber in mehrere Widersprüche, so dass gegen ihn bereits am Freitag Haftbefehl erging. Die Staatsanwaltschaft geht von Totschlag aus. Bisher hätten sich keine Anhaltspunkte für Mord wie beispielsweise Habgier ergeben. Der Mann befindet sich nun in Untersuchungshaft. Zur Tat äußert er sich bislang nicht. Der Tatverdächtige ist bereits mehrfach wegen Sexualdelikten in Erscheinung getreten und wohnte in dem Gebäude, in dem die Leiche gefunden wurde. Er befand sich seit Jahren in psychiatrischer Behandlung und war deshalb auch in entsprechenden Einrichtungen untergebracht.

Zu dem Tatablauf, dem Tathintergrund oder auch dem Tatmotiv gibt es bisher noch keine verifizierten Erkenntnisse, heißt es von Seiten der Mordkommission. Hierzu laufen weiterhin die Ermittlungen des Kommissariats 11.

Artikel vom 01.02.2022
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