Doppelter Grund zur Freude

Ehrung für Lioba Strößenreuther und weitere Ottobrunner Bürger

Lioba Strößenreuther wurde vom Landratsamt für ihr Engagement ausgezeichnet. Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer gratulierte herzlich. Foto: hw

Lioba Strößenreuther wurde vom Landratsamt für ihr Engagement ausgezeichnet. Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer gratulierte herzlich. Foto: hw

Ottobrunn · Zum 21. Mal hat der Landkreis München Bürgerinnen und Bürger sowie Gruppen für ihr ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich ausgezeichnet. Dass auch Ende letzten Jahres nicht der gewohnte große Ehrenabend in festlichem Rahmen stattfinden konnte, ist einmal mehr dem Coronavirus geschuldet.

Wie bereits im Jahr davor sind daher auch diesmal die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den Heimatgemeinden der Geehrten eingesprungen. Sie haben die goldenen Ehrennadeln und Urkunden an die Geehrten überreicht. Ottobrunner Bürger waren gleich mehrfach unter den Geehrten. Bereits berichtet haben wir über die Ehrung der Helfer des Ottobrunner Tisches. Weiter geehrt wurden Dr. Barbara Senger für ihren Einsatz für den Hospizkreis, die "Staad Lustigen", die seit 1996 bei Veranstaltungen für Senioren dafür sorgen, dass es an der passenden musikalischen Unterhaltung nicht fehlt und die AWO-Nachbarschaftshilfe.

Ebenfalls geehrt wurde in diesem Zusammenhang Lioba Strößenreuther. Sie ist Teil eines besonderen Arbeitsverhältnisses, das ihr Sohn Guido 1981 mit der Gemeinde Ottobrunn einging und das mit Ablauf des Jahres 2020 endete. Nach einem schweren unverschuldeten Fahrradunfall konnte Guido nur leichte Tätigkeiten übernehmen, z. B. das Vorbereiten von Unterlagen für den Versand oder das Adressieren von Briefumschlägen für Gratulationen, dadurch war er für die Gemeinde eine große Hilfe. Von Anfang an assistierte Lioba Strößenreuther ihrem Sohn ehrenamtlich bei seiner Arbeit. Die beiden betraten als erste gegen 6:30 Uhr das Rathaus. Dort bereitete sie die Aufgaben so vor, dass ihr Sohn diese abarbeiten konnte und kontrollierte die Ergebnisse hinterher auf ihre Richtigkeit. Ihr ehrenamtlicher Einsatz hat der Gemeinde gedient und zugleich dem Leben ihres Sohnes einen Sinn gegeben.

Das Engagement von Frau Strößenreuther ist umso bewundernswerter, als sie in den vergangenen Jahrzehnten von weiteren Schicksalsschlägen schwer getroffen wurde. Trotz dieser Schicksalsschläge strahlt sie immer eine positive Lebenseinstellung aus. Mit großer Tapferkeit und Disziplin meistert sie ihr eigenes Schicksal und das ihres Sohnes, heißt es in der Würdigung. Bereits 2019 wurde sie deshalb von der Gemeinde Ottobrunn für ihr Engagement geehrt.

Lioba Strößenreuther gibt das Lob an die Gemeinde und Bürgermeister Thomas Loderer, stellvertretend auch für seine beiden Vorgänger im Amt, zurück: "Die Arbeit im Rathaus und das Miteinander mit den Kollegen, von denen mein Sohn bis heute spricht, haben dafür gesorgt, dass er ein schönes Leben führen konnte. Die Arbeit hat ihm nicht nur Spaß gemacht, sondern ihm auch das Gefühl gegeben, etwas Sinnvolles zu tun, gebraucht zu werden." Und weiter: "Alle reden von Inklusion, die Gemeinde Ottobrunn hat gehandelt." Bürgermeister Thomas Loderer erinnert sich gut an Guido Strößenreuther: "Er war immer der Erste im Rathaus."

Gerne habe er die Beschäftigung weiter geführt, die bereits zwei Bürgermeister vor ihm ebenfalls mitgetragen hatten. Dieses gelungene Beispiel von Inklusion zeige, dass Arbeit viel mehr sei als nur Broterwerb, Arbeit strukturiere den Tag und stelle das eigene Leben in einen erweiterten Zusammenhang, schaffe Begegnungen und trage, wenn alles gut läuft dazu bei, dem eigenen Leben einen erweiterten Sinn zu geben. LRA/hw

Artikel vom 31.01.2022
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