TSV 1860 zeigt sich kampfbereit für den Pokal

»Wir müssen über uns hinauswachsen«

Hoffen auf den großen Coup: die Löwen im Achtelfinale. Foto: Anne Wild

Hoffen auf den großen Coup: die Löwen im Achtelfinale. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Ohne seinen etatmäßigen Rechtsverteidiger Marius Willsch, der verletzungsbedingt pausieren muss, empfängt der TSV 1860 München heute um 18:30 Uhr im Grünwalder Stadion den Zweitligisten Karlsruher SC im Achtelfinale des DFB-Pokals. Dem Sieger der Partie winken 1,004 Millionen Euro. Eine stattliche Summe für den letzten im Wettbewerb verbliebenen Drittligisten, der hofft, nach den klassenhöheren Klubs SV Darmstadt 98 (6:5 n.E.) und FC Schalke 04 (1:0), auch die Badener aus dem Rennen werfen zu können.

»Wir müssen über uns hinauswachsen und ein bockstarkes Spiel abliefern«, forderte 1860-Trainer Michael Köllner in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Seine Mannschaft kämpft als letzter bayerischer Vertreter im Pokal. Auch der übermächtige Münchner Lokalrivale ist bereits ausgeschieden. »Es ist für unsere Fans eine schöne Randnotiz, in dem Wettbewerb aktuell die Nummer eins in der Stadt zu sein«, bemerkte der Oberpfälzer mit einem Grinsen im Gesicht.

Zum Einsatz kommt im Grünwalder Stadion erstmals der sogenannte Videobeweis, der seit der Saison 2019/2020 ab dem Achtelfinale im DFB-Pokal obligatorisch ist. Weil für eine direkte Verbindung in die Zentrale nach Köln die erforderliche Infrastruktur fehlt, sitzt der Videoschiedsrichter diesmal in einem Van vor Ort und beobachtet von dort aus das Spiel. Eine solche mobile Lösung kam seit der Einführung des Videobeweises bislang drei Mal in einem Achtelfinale zur Anwendung.

Topspieler und bester Torschütze des KSC ist mit neun Toren und zwei Vorlagen in dieser Saison der 1,96 Meter große Modellathlet Philipp Hofmann. In der Jugend des FC Schalke 04 ausgebildet, gilt der 28-jährige Mittelstürmer als Wandervogel. Die Badener sind der achte Klub in seiner Profikarriere. Gemessen am potentiellen Marktwert ihres Kaders agieren die Karlsruher sportlich überproportional erfolgreich. Eine sehr gute Quote weist das Team von Trainer Christian Eichner bei der Verwertung seiner Torchancen auf. Zwar kreieren die Weiß-Blauen im Vergleich mit den meisten Wettbewerbern in der Zweiten Liga weniger Torgelegenheiten, nutzen diese aber dafür höchst effektiv.

Beim TSV 1860 München war der heutige KSC-Geschäftsführer Oliver Kreuzer als Sportdirektor beschäftigt, bis er nach siebeneinhalb Monaten auf Wunsch des jordanischen Anteilseigner Hasan Ismaik im Sommer 2015 gefeuert wurde. Kreuzers Nachfolger Thomas Eichin ereilte nur fünf Monate später das gleiche Schicksal. Seit dem Doppelabstieg 2017 und dem Fall in die Regionalliga verwehrt sich die neu gewählte Vereinsspitze dem Hire-and-Fire-Prinzip ihres Mitgesellschafters und brachte den TSV 1860 in ruhigere Fahrwasser.

(as)

Artikel vom 18.01.2022
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