„Speed-Pipe“ im Holzland

Breitbandausbau im Kreis Erding nimmt an Fahrt auf

Die Deutsche Glasfaser gräbt sich durch den Landkreis mit ihren bunten Plastikröhrchen, in denen die Glasfaser geführt wird. Kl. Bild: So sieht sie aus: Eine „Speed-Pipe“ für das ganz schnelle Internet. Fotos: kw

Die Deutsche Glasfaser gräbt sich durch den Landkreis mit ihren bunten Plastikröhrchen, in denen die Glasfaser geführt wird. Kl. Bild: So sieht sie aus: Eine „Speed-Pipe“ für das ganz schnelle Internet. Fotos: kw

Erding-Landkreis · Die Deutsche Glasfaser macht im Kreis Erding unglaublich Druck, nimmt sich offenbar vor, jedes Haus ans Glasfasernetz zu bringen. Berglern ist in diesen Wochen ans Netz gegangen. „Netz aktiv“ meldet das Unternehmen.

Bei der Nachbargemeinde Langenpreising steht noch „Bauphase“. Aber da ist der Tiefbau bereits abgeschlossen, die Straßen für den Winter zumindest provisorisch zu. Jetzt gehen die Strippenzieher in ihre Schaltschränke und haben eine Menge Arbeit: Ende Juni, so die Verträge, soll auch hier in der vom Unternehmen verbreiteten Übersicht stehen: „Netz aktiv.“

Im Süden des Landkreises, in der Gemeinde Moosinning ist es aktuell spannend: „Nachfragebündelung“ nennt man das, was da gerade läuft. Bei Redaktionsschluss war man bei 21 Prozent, und man hat noch etwas Zeit. Spannend ist, dass in Berglern und Langenpreising noch 40 Prozent der Anschlussnehmer gewonnen werden mussten, in Moosinning sind es „nur“ noch 33 Prozent, genau wie übrigens in Oberding. Das wird eine Baustelle, die das Unternehmen noch fordern wird, sollte die Nachfragebündelung, die dort noch nicht angelaufen ist, erfolgreich sein.

Die Gemeinden im Kreis Erding profitieren von einem erstaunlichen Aufwuchs an Verwaltungskraft und Bauleitungskompetenz bei der Deutschen Glasfaser. Diese hat sich in Zorneding (Kreis Ebersberg) vor Jahren nämlich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Die Blamage damals war direkt geschäftsschädigend, und die Vertriebsleute der Deutschen Glasfaser bekamen das auch unmittelbar zu spüren, verdrehten die Augen, wenn sie von der Redaktion direkt drauf angesprochen wurden. „Ja, das war echt Sch…“ grummelte einer von ihnen. Von diesen Pannen ist nichts mehr zu spüren, das Unternehmen hat enorm dazugelernt: Einhaltung von Terminen, sauberes und schnelles Arbeiten, Kommunikation mit den Anliegern, wenn gerade gebuddelt wird. Alles das bestätigen die Bürgermeister, vor allem eben in Berglern und Langenpreising. Natürlich gibt es immer wieder mal die eine oder andere Panne, aber die gibt es bei jeder Baustelle.

Finsing, Berglern, Forstern und Tading, Karlsdorf, Neuching, Pastetten mit Reithofen und Harthofen, sie alle melden „Netz aktiv“.

Neben Langenpreising sind zeitgleich Pemmering, Mittbach, Daxau, Schaupping, Isen, Burgrain und Forstern in der Bauphase. Moosinning und das Gewerbegebiet Moosinning samt Eichenried waren bei Redaktionsschluss die einzigen, bei denen die Nachfragebündelung angelaufen ist. Aber es sind bereits in etlichen anderen Gemeinden wie eben Oberding die Beschlüsse in den Gemeinderäten gefasst worden. Dass auch die Deutsche Telekom nicht etwa schläft darf angenommen werden.

Die teilweise massiven Förderungen von Bund und Freistaat für die entlegeneren Ortsteile, wo der Netzausbau schon wegen der Kabellängen wirtschaftlich kaum darstellbar ist, wirken hier wie ein Katalysator. Lange hatte ja vielerorts eine Situation bestanden, dass der Aussiedlerhof einen Kilometer draußen Glasfaser im Haus hatte, das Planungsbüro im Ortskern aber mit „Kaff-DSL“ an der Kupferleitung abgespeist wurde. Das war unmittelbare Auswirkung dieser Förderpolitik, und es sieht so aus, als würde das jetzt anders. kw

Artikel vom 17.12.2021
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