Eine Gegenüberstellung

Moosach · Stadtteilkalender 2022 zeigt die Entwicklung der heutigen Pelkovenstraße

Veronika Linden, Jörg Splettstoeßer und Ingeborg Röck (von links) vom Geschichtsverein Moosach e.V. präsentieren vor dem alten Pfarrhaus in der Pelkovenstraße 60 den neuen Stadtteilkalender. Foto: Simone Bauer

Veronika Linden, Jörg Splettstoeßer und Ingeborg Röck (von links) vom Geschichtsverein Moosach e.V. präsentieren vor dem alten Pfarrhaus in der Pelkovenstraße 60 den neuen Stadtteilkalender. Foto: Simone Bauer

Moosach · Im Stadtteilkalender für das Jahr 2022, den der Geschichtsverein Moosach e.V. veröffentlich, dreht sich alles um die Pelkovenstraße. Der Kalender behandelt die historische Entwicklung der Pelkovenstraße von der Altstraße über die Dorfstraße bis in die heutige Zeit.

Der Begriff Altstraße beziehe sich darauf, dass die Pelkovenstraße im frühen Mittelalter Teil der Salzstraße zwischen Wels und Augsburg war, die bei Föhring die Isar überquerte, erklärt der Geschichtsverein. Als durch die Zerstörung der Föhringer Brücke 1158 der Isarübergang außerhalb der Hoheitsgebiete des Freisinger Bischofs lag, habe die Route über Moosach an Bedeutung verloren. Die Altstraße wurde nach Angaben des Geschichtsvereins zur Dorfstraße und damit zur Lebensader des Dorfes Moosach, an der sich alles das wieder fand, was eine bäuerliche Dorfgemeinschaft ausmache: die St. Martinskirche aus dem 12./13. Jahrhundert, das Hofmarksschloss, das Gemeindehaus, die Schule, die Feuerwehr, die Schmiede, den Wagner, Wirtshäuser und Krämereien und nicht zuletzt die Bauernhöfe und Sölden. 1913 sei dann die Dorfstraße anlässlich der Eingemeindung Moosachs in Pelkovenstraße umbenannt worden. Namensgeber waren die Hofmarksherren Maximilian und Veit Adem von Pelkoven, die 1690 das Hofmarksschloss, das heutige Pelkovenschlössl, errichten ließen.

„Es ist interessant zu sehen, wie sich der Stadtteil beziehungsweise die Pelkovenstraße im Laufe der Zeit verändert hat. Um dies darzustellen, haben wir in unserem Kalender alte und neue Bilder kombiniert“, erzählt Ingeborg Röck vom Moosacher Geschichtsverein. Und Jörg Splettstoeßer ergänzt: „Die Fotos, Bilder und Abbildungen stammen im Übrigen aus der Geschichtssammlung Laturell/Mooseder.“

Jedes Jahr widme man sich im Kalender einem neuen Thema. „Das sind oft übergreifende Themen. Wir haben schon Wirtshäuer, Bürgerhäuser, Bauern und Gärtner sowie die Eingemeindung Moosachs behandelt“, betont Veronika Linden, die zweite Vorsitzende des Geschichtsvereins Moosach e.V. „Ich wohne hier im Stadtviertel und bin an seiner Historie interessiert“, betont Veronika Linden, die zusammen mit Jörg Splettstoeßer zu den Gründungsmitgliedern des Geschichtsvereins Moosach e.V. gehört. „Mich hat schon immer die Gegenüberstellung von damals und heute fasziniert“, ergänzt er. „Es ist sehr interessant, die Zusammenhänge von damals und heute aufzudecken. Das ist das Faszinierende.“ Und Ingeborg Röck sagt: „Für mich bedeutet die Arbeit im Geschichtsverein, mich hier im Stadtteil zu Hause zu fühlen.“

Der Geschichtsverein Moosach e.V., der am 23. November 2009 im Pelkovenschlössl gegründet wurde, möchte mit seinem Kalender sowie den einmal im Jahr erscheinenden Geschichtsblättern den Menschen sein Archiv und die Geschichte des Stadtviertels näherbringen. „Wir suchen, sichten, sammeln und sichern im Grunde Zeugnisse der Vergangenheit und Gegenwart Moosachs“, erklärt Jörg Splettstoeßer. „Dazu kommen Vorträge, Führungen, Erlebnistouren und Ausstellungen, die sowohl für alteingesessene Bürgerinnen und Bürger sowie für Neuzugezogene interessant sind“, betont Veronika Linden.

Der Stadtteilkalender 2022 des Geschichtsvereins Moosach e.V. kostet fünf Euro und ist im Hugendubel im OEZ, im Blattgold in der Meile Moosach, im Modehaus Lindner, der Pelkovenapotheke und im Pelkovenschlössl sowie direkt beim Geschichtsverein Moosach e.V. (Tel. 089/35709425, www.geschichtsverein-moosach.de) erhältlich. Dort gibt es auch die Moosacher Geschichtsblätter.

Artikel vom 07.12.2021
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