Erster Auswärtserfolg seit über sieben Monaten

Löwen mit Pflichtsieg in Niedersachsen

Überdimensioniert: Niedersachsenstadion. Foto: Manfred Forster

Überdimensioniert: Niedersachsenstadion. Foto: Manfred Forster

München/Giesing · Zu Gast beim Turn- und Sportverein Havelse 1912 waren die Münchner Löwen im sportlichen Vergleich mit dem Aufsteiger und aktuellen Tabellenletzten stärker gefordert, als ihnen lieb gewesen sein dürfte. Mit 2:3 (0:2) unterlagen die Niedersachen am Ende dem TSV 1860 München, der sich damit nach mehr als sieben Monaten erstmals wieder über einen Auswärtssieg freuen konnte.

»Wir haben es spannender gemacht, als es das Spiel eigentlich hergegeben hat«, befand Trainer Michael Köllner nach Spielschluss am Mikrofon des Senders Magentasport. Beide Gegentreffer kassierten die Weiß-Blauen nach dem Seitenwechsel in Folge ruhender Bälle. Dem ersten ging ein Eckball und dem zweiten ein Freistoß voraus. Der eingewechselte Yannik Jaeschke war in beiden Fällen Nutznießer von Unaufmerksamkeiten in der Defensive der Gäste. Dabei hatte es noch in der ersten Halbzeit so ausgesehen, als würden die Havelser vor 1.343 Zuschauern im mit 49.200 Besucherplätzen absurd großen Niedersachsenstadion gegen Köllners Team nicht auf die Beine kommen.

Die spielerisch überlegenen Münchner, bei denen Richard Neudecker erstmals nach seiner Corona-Infektion wieder in der Startelf stand, gingen früh in Führung. Nach einem Doppelpass mit Phillipp Steinhart jagte Neudecker den Ball mit einem Flachpass scharf in die Mitte, wo Innenverteidiger Tobias Fölster beim Klärungsversuch zum 0:1 ins eigene Tor traf (8. Min.). Sascha Mölders und Merveille Biankadi hatten weitere mögliche Treffer für den TSV 1860 auf dem Kopf (10. Min.) und auf dem Fuß (16. Min.).

Die Hausherren wirkten bemüht, ohne richtig gefährlich zu werden. Das waren dafür ein ums andere Mal die Löwen. Nach einer guten halben Stunde hoffte Linus Meyer nach einem Zweikampf mit Semi Belkahia im Strafraum auf einen Pfiff, doch Schiedsrichter Patrick Schwengers sah dafür keine Veranlassung. Im direkten Gegenzug setzte sich Stefan Lex über die linke Seite der Niedersachen durch – seine Flanke an den Fünfmeterraum beförderte Marcel Bär mit einem perfekt platzieren Kopfball zum 0:2 ins Netz (32. Min.). Zwei Minuten später verhinderte Havelses Schlussmann Norman Quindt mit einer guten Parade gegen Mölders einen weiteren Gegentreffer – im Nachfassen schoss der Kapitän der Giesinger an die Querlatte. Mit einem leistungsgerechten 0:2 wurden die Seiten gewechselt.

Direkt nach Wiederanpfiff lief Lex alleine auf das Havelser Tor zu, brachte den Ball aber nicht an Schlussmann Norman Quindt vorbei. Neu ins Spiel der Niedersachsen war Jaeschke gekommen und der Offensivmann brachte sich gleich nachhaltig in Erinnerung. Im Anschluss an eine Ecke und einen Kopfball an den Pfosten von Noah Plume, staubte er reaktionsschnell zum 1:2 Anschlusstreffer ab (51. Min.). Schon in der nächsten Szene dribbelte sich Neudecker auf der Gegenseite an vier Gegnern im Strafraum vorbei und scheiterte knapp. Zwei Zeigerumdrehungen später war der Zwei-Tore-Abstand wieder hergestellt. Die Havelser Defensive brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Mölders legte im Strafraum geschickt auf Biankadi ab, der mit einem platzierten Schuss aus zwölf Metern Quindt zum 1:3 überwand (56. Min.).

Doch der Tabellenletzte war nicht gewillt, sich bereits geschlagen zu geben. Fünf Minuten vor dem Ende wurden die Niedersachsen für ihr unermüdliches Engagement belohnt. Die Löwen verschliefen einen Freistoßtrick der Hausherren, wodurch Kianz Froese mit dem Ball zur Grundlinie sprinten konnte – seine Hereingabe verwandelte erneut Jaeschke zum 2:3 (85. Min.). Doch zu mehr sollte es für den TSV Havelse nicht mehr reichen.

Am Dienstabend spielt der TSV 1860 München um 19 Uhr im Grünwalder Stadion ein Nachholspiel gegen den SV Waldhof Mannheim. Die spielstarken Kurpfälzer zählen in dieser Saison zu den Aufstiegsfavoriten.

(as)

Artikel vom 27.11.2021
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