Verbessern und verbinden

Zweite Stammstrecke: Diese Maßnahmen stehen im Münchner Osten an

Am Ostbahnhof entsteht für die zweite Stammstrecke eine neue unterirdische Station. Auch das Werksviertel wird dadurch besser angebunden. Foto: Deutsche Bahn AG/Uwe Miethe

Am Ostbahnhof entsteht für die zweite Stammstrecke eine neue unterirdische Station. Auch das Werksviertel wird dadurch besser angebunden. Foto: Deutsche Bahn AG/Uwe Miethe

München-Ost · 2028 soll sie fertig sein: die zweite Stammstrecke der Münchner S-Bahn. Das großangelegte Bauprojekt soll die bestehende Stammstrecke entlasten, im Störfall eine Ausweichmöglichkeit bieten und gleichzeitig die Einführung eines neuen Express-S-Bahn-Systems ermöglichen. In Haidhausen wird sich das östliche Ende der zweiten Stammstrecke befinden, dafür wird am Ostbahnhof eine unterirdische Station komplett neu gebaut.

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Kernstück der zweiten Stammstrecke ist nach Angaben der Deutschen Bahn ein sieben Kilometer langer Tunnel, der den Hauptbahnhof und den Ostbahnhof miteinander verbindet. Der Tunnel verschwindet von Laim kommend kurz vor der Donnersbergerbrücke unter der Erde und taucht erst östlich der Isar, zwischen Ostbahnhof und Leuchtenbergring, wieder an der Oberfläche auf. Neben den beiden Umsteigestationen Laim und Leuchtenbergring, die unter laufendem Betrieb umgebaut werden, müssen die drei neuen unterirdischen Stationen Hauptbahnhof, Marienhof und Ostbahnhof komplett neu gebaut werden.

Die neue Station am Ostbahnhof wird dabei parallel zu den bestehenden oberirdischen Gleisen des Ostbahnhofs an der Friedenstraße errichtet. Sie befindet sich in einer Tiefe von 16 Metern mit einer Bahnsteiglänge von 210 Metern. Am urspünglich vorhergesehenen Standort unter dem Orleansplatz wäre eine Tiefe von 35 Metern nötig gewesen. Die neue Station Ostbahnhof soll nicht nur die Stadtteile Haidhausen und Berg am Laim besser verbinden, sondern auch optimale Umsteigebeziehungen zwischen S-Bahn, dem Regional- und Fernverkehr sowie U-Bahn, Bus und Tram bieten. Gleichzeitig entsteht hier eine Anbindung an das sich entwickelnde Werksviertel, in dem auch das neue Münchner Konzerthaus entsteht.

Fahrgäste werden die neue Station am Ostbahnhof über zwei Zugangsbauwerke an der Oberfläche erreichen, ein westliches und ein östliches. Vom Empfangsgebäude am Orleansplatz führen zwei Fußgängerunterführungen in die Zugangsbauwerke und somit zur Station der zweiten Stammstrecke. Über diese Unterführungen kommt man auch zu den oberirdischen Gleisen des Regional- und Fernverkehrs. Eine weitere Fußgängerunterführung führt vom westlichen Zugangsbauwerk unter der Friedenstraße direkt ins Werksviertel. In den Zugangsbauwerken sind alle Ebenen über feste Treppen, Rolltreppen und Aufzüge verbunden. Damit wird die Barrierefreiheit gewährleistet.

Drei Bahnsteige am Leuchtenbergring

Ein Stück weiter östlich, am Halt Leuchtenbergring, wird es künftig drei Bahnsteige mit sechs Bahnsteigkanten geben. Hierfür wird zunächst nördlich der beiden bestehenden Bahnsteige ein neuer Bahnsteig gebaut. Anschließend werden die beiden bestehenden Bahnsteige etwas nach Osten verschoben und dort neu gebaut. Alle drei Bahnsteige werden auf gleicher Höhe liegen. Mit der Erweiterung auf sechs Bahnsteige wird die Einfädelung der zweiten Stammstrecke in die bestehende Stammstrecke gewährleistet. Über ein Durchfahrgleis können die S-Bahnen die Abstellanlage in Steinhausen erreichen.

Fahrgäste werden alle drei neuen Bahnsteige von der Straßenunterführung des Leuchtenbergrings erreichen. Als zusätzliche Nord-Süd-Verbindung über die Gleise ist ein Fußgängersteg geplant, der an den westlichen Bahnsteigenden liegt. Um vom Fußgängersteg auf die Bahnsteige zu kommen, werden sowohl Treppen als auch Aufzüge gebaut.

Artikel vom 09.11.2021
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