Gemeinsamer Aufruf

Basketballer, Pflegekräfte & Ärzte machen sich gemeinsam für Impfung stark

Ein starkes Team gegen Covid-19 (v.l.n.r.): Esther Kaaden (pflegerische Stationsleitung der Covid Intensivstation), Sandra Burkhardt (Pflegekraft), Paul Zipser vom FCBB und Kathleen Ebenhan (Pflegekraft). Foto: Klaus Krischock

Ein starkes Team gegen Covid-19 (v.l.n.r.): Esther Kaaden (pflegerische Stationsleitung der Covid Intensivstation), Sandra Burkhardt (Pflegekraft), Paul Zipser vom FCBB und Kathleen Ebenhan (Pflegekraft). Foto: Klaus Krischock

Schwabing · Ein 2 Meter großer Sportler in FC Bayern-Trainingsanzug steht neben Pflegekräften und Ärzt*innen in medizinischer Funktionskleidung auf einer Dachterrasse in Schwabing.

COVID-19 durch Virus SARS-CoV-2
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Hinter dem, auf den ersten Blick, kuriosen Bild steckt viel mehr jahrelanges Engagement: Spenden der Basketball-Fans haben jüngst Massagesessel für die Teams sowie die Möblierung der Dachterrasse finanziert, auf der das Intensivteam der München Klinik Schwabing, das seit 1,5 Jahren Covid-19-Patienten versorgt, durchatmen kann. Und in diesem Moment verbindet beide Teams eine gemeinsame Hoffnung: noch mehr Menschen für die Covid-19-Schutzimpfung zu gewinnen, und damit endlich den Kampf gegen die Pandemie.

Ein Kampf gegen Covid-19, den die schwerkranken, teilweise sehr jungen Patienten in den wenig entfernten Isolierzimmern der Intensivstation gerade noch führen. Sie alle sind ungeimpft.

Sport und Medizin sind beides Bereiche, die ganz erheblich von der Covid-19-Pandemie getroffen wurden. Beide Bereiche sind dadurch auch näher zusammengerückt.

„Bitte lasst euch impfen“ lautet der gemeinsame Appell des FC Bayern Basketball (FCBB) und der Pflegekräfte und Mediziner*innen der München Klinik. Bayern Basketballer Paul Zipser hat dazu die Schwabinger Intensivstation besucht.

Gemeinsam versuchen sie mit Reichweite und Aufklärung diejenigen zu erreichen, die sich bislang nicht für eine Impfung entschieden haben. Denn die meisten Ängste und Vorbehalte gegenüber den Covid-19-Impfstoffen lassen sich auf Basis medizinischer Fakten und bereits vorhandener Daten nehmen.

Deswegen werden Sportler und Klinikpersonal nicht müde, die große Sicherheit und Schutzwirkung aller in Deutschland vorhandenen Impfstoffe zu betonen. „Wir sehen zurzeit schwerkranke Menschen mit hohem Sauerstoffbedarf und schwersten Covid-Pneumonien. Die Patienten sind teilweise sehr jung und haben keine Vorerkrankungen. Sie alle sind ungeimpft. Eine Impfung hätte sehr sicher die allermeisten von ihnen vor einem intensivpflichtigen Verlauf bewahrt. Es ist nicht zu spät und die Impfung mittlerweile fast schon vor der Haustür verfügbar. Bitte, nehmen Sie das Angebot wahr!

Vor den meisten anderen Krankheiten, die wir hier auf der Intensivstation versorgen, schützt kein Piks“, appelliert Dr. Niklas Schneider, der gemeinsam mit seinem Oberarzt-Kollegen Dr. Jürgen Lärmer die Intensivstation der München Klinik Schwabing leitet.

„Natürlich kann es auch nach der Impfung ein paar erwischen, aber es sind eben viel, viel weniger und vor allem keine schweren Krankheitsverläufe! Deshalb: Geht impfen, dann wird es für alle ein bisschen einfacher! Die Impf-Kampagne in Deutschland ist ja durchaus erfolgreich, aber wir brauchen eben unbedingt noch ein paar Prozente mehr“, sagt Paul Zipser, deutscher Nationalspieler der Bayern Basketballer.

Intensivteam freut sich über neue Terrasse und Massagesessel

Schon vor der Pandemie waren die Münchner Basketballer und die kommunale München Klinik fest verbunden. Mit Spendenaktionen setzte sich der FCBB für die Mitarbeitenden und großen und kleinen Patienten des größten Gesundheitsversorgers der Stadt ein, in dem jährlich über 6.000 Babys zur Welt kommen, ein Drittel der Münchner Notfälle behandelt werden und im Januar 2020 die bundesweit ersten Covid-19-Patienten und seitdem rund 2.800 weitere Covid-Patienten versorgt wurden.

Angebote und Projekte über die medizinische Versorgung hinaus lassen sich im Gesundheitssystem nur schwer finanzieren.

In der ersten Pandemie-Welle rief der Verein daher die große Aktion „Helden-Fans“ aus: Rund 2.200 Fans des FCBB verzichteten freiwillig für den guten Zweck auf die Ticket-Rückerstattung für die pandemiebedingt zuschauerlosen Spiele.

Eine Gesamtspendensumme von 60.000 Euro kam so zusammen, davon gingen 30.000 Euro an die München Klinik und kommen dort bereits der Schwabinger Intensivstation zugute. Hier wurden innerhalb des Verbunds die meisten Covid-Intensivpatienten versorgt, ohne Pause, auch in den Sommermonaten.

Mit den Spendengeldern konnten Massagesessel zur Entspannung in den Pausen finanziert sowie die in die Jahre gekommene und bis dahin nur spärlich ausgestattete Dachterrasse der Intensivstation mit neuen Möbeln ausgestattet werden, auf der das Intensivteam von der anstrengenden Covid-Versorgung in Schutzkleidung Erholung findet.

Die Spender erhielten als Helden-Fans einen besonderen Platz auf einer Tafel im Audio Dome, der Spielstätte des FCBB. Die München Klinik freut sich über die Spende, die in weiteren Aktionen insbesondere die Pflege und den Pflegenachwuchs der hauseigenen Akademie stärken soll.

Mehr Informationen zu aktuellen Spendenprojekten und Spendenkonto gibt es unter www.muenchen-klinik.de/spende

Artikel vom 29.09.2021
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