Amateur-Löwen gewinnen Traditionsduell

Auswärtssieg beim Fußball-Club Teutonia

Wandeln auf historischen Spuren: Amateur-Kicker des TSV 1860. Foto: A. Seeler

Wandeln auf historischen Spuren: Amateur-Kicker des TSV 1860. Foto: A. Seeler

München/Giesing · Der 1905 gegründete Fußball-Club Teutonia mit dem Münchner Kindl im Wappen, zählt zu den ältesten Fußballvereinen der Stadt. 90 Jahre ist es her, dass die Teutonen zuletzt ein Punktspiel gegen den TSV 1860 München gewannen, berichtete am Rande der am Wochenende stattgefundenen Kreisklassen-Partie beider Klubs ein historisch bewanderter Besucher. Die Neuauflage des sportlichen Vergleichs ging mit 2:5 (0:4) an die Gäste aus Giesing.

Aus dem Jahr 1931 notiert die Vereinschronik der Schwarz-Gelben einen 3:1-Erfolg. Wörtlich heißt es im Netz: »Zwar verzeichnete der damalige Spielbericht, dass die Münchner Löwen im Feldspiel schwer überlegen waren. Aber die Abwehr der Teutonia war so stark, dass die Sechzger nur einmal zum Erfolg kamen.« Am Saisonende belegte damals der FC Teutonia hinter dem FC Bayern und dem TSV 1860 München Platz drei in der Tabelle.

Neun Jahrzehnte später erschienen gut 100 Zuschauer bei strahlendem Sonnenschein zur Neuauflage der Partie. Gegen die dritte Mannschaft der Löwen suchten die Teutonen vom Anpfiff weg ihr Heil in der Offensive. Äußerst motiviert liefen sie den Gegner aus Giesing mit fliegenden Fahnen hoch an, ließen dabei aber – anders als ihre erwähnten Vorväter – jede defensive Absicherung vermissen. Ehe sie sich versahen, lagen die Schwarz-Gelben deshalb mit 0:3 im Rückstand. Den Gästen gelangen nach Ballgewinnen Konterattacken wie aus dem Lehrbuch. Diego Hones (9. Min.), Manuel Mughetto (11. Min.) und Jakob Lechner (23. Min.) sorgten für einen frühe Vorentscheidung zu Gunsten des TSV 1860 München III.

Nach einer halben Stunde geriet der junge Schiedsrichter in den Blickpunkt, als er ein Handspiel von Außenverteidiger Daniel Schlömer mit einem Elfmeter und einer Roten Karte ahndete, obwohl die Teutonen in dieser Szene ins Tor getroffen hatten. Doppelt bitter für die Hausherren: ihr Treffer wurde nicht anerkannt und den fälligen Strafstoß jagte der Schütze mit Wumms über den Querbalken in Richtung Olympiaberg. Auch in Unterzahl blieben die Amateur-Löwen das deutlich torgefährlichere Team und erhöhten nach einer schnell gespielten Kombination kurz vor dem Pausenpfiff durch Hones auf 0:4 (44. Min.).

In der zweiten Spielhälfte stabilisierte die Teutonia die Balance in ihrem Spiel, agierte nicht mehr ganz so hektisch wie zuvor und kam durch Timo Loerch (62. Min.) und Dominik Jakob (81. Min.) zu zwei Toren, während die Gäste ihren Vorsprung verwalteten. In der Schlussminute traf Hones nach einem an ihm selbst verschuldeten Strafstoß ein drittes Mal zum 2:5-Endstand (90. Min.).

Am kommenden Samstag, den 2. Oktober empfangen die Amateur-Löwen um 17 Uhr auf der Sportanlage St.-Martin-Straße 35 mit dem SC Amicitia München 1919 einen weiteren Münchner Traditionsverein, dessen Wurzeln im Arbeitersport liegen.

(as)

Artikel vom 27.09.2021
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