Mit dem Hund auf Du & Du

Drum prüfe wer sich ewig bindet ... Tipps für Hundeliebhaber

Hundeflüsterin Daniela Berg, man muss die Natur eines Hundes respektieren, erklärt sie das Geheimnis einer perfekten Hund-Mensch-Beziehung. Foto rechts: Monty und Murphy gehören zu den 10,7 Millionen Hunden, die in deutschen Haushalten leben. F: privat

Hundeflüsterin Daniela Berg, man muss die Natur eines Hundes respektieren, erklärt sie das Geheimnis einer perfekten Hund-Mensch-Beziehung. Foto rechts: Monty und Murphy gehören zu den 10,7 Millionen Hunden, die in deutschen Haushalten leben. F: privat

Bayern-München-Aschheim · Corona hat vieles verändert, auch in Sachen Haustierhaltung. So stieg die Zahl der Haustiere deutschlandweit während des ersten Corona-Jahres um fast eine Million im Vergleich zum Vorjahr (Aussage des ZZF - Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands).

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Damit lebten 34,9 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel in Haushalten in Deutschland, nicht mitgezählt die unzähligen Zierfische und Terrarien-Tiere. Dank vermehrten Home-Office, Kurzarbeit und geplatzter Urlaubsreisen erfüllten sich somit deutlich mehr Menschen den Wunsch nach einem Haustier.

Derzeit leben rund 10,7 Millionen Hunde in Deutschland. Je nach Größe werden Hunde aber bis zu 18, in Ausnahmefällen sogar bis zu 20 Jahre alt. Keine kurze Affäre, sondern fast schon ein Bund fürs Leben. Damit das Zusammenleben von Hund und Mensch aber auch im Alltag klappt, sollte man sich gut überlegen, ob man wirklich die Verantwortung für ein Tier übernehmen möchte, denn ein Hund ist zwar definitiv ein liebevoller und treuer Begleiter, aber er macht auch viel Arbeit und braucht artgerechte Betreuung.

»Lumpi redet Klartext«-Artikel
»Lumpi redet Klartext« - Tipps von Daniela Berg für Hundeliebhaber
Themenseite: Langjährige Hundebesitzerin und Tierfreundin aus Aschheim hört genau hin, wenn ihre Hunde »erzählen« und hat die wichtigsten Erkenntnisse aufgeschrieben

Daniela Berg, die genau wie ihr Mann Mike, mit Hunden aufgewachsen ist, weiß wovon sie spricht, denn sie haben gemeinsam zwei Labradore: Monty und Murphy. Einer davon, Murphy, ist auch als Rettungshund bei der FFW in Aschheim im Einsatz. "Hunde brauchen nicht nur Futter und Gassigehen, sie brauchen auch, je nach Rasse und Charakter, Aufgaben, die sie fordern", erklärt die erfahrende Hundehalterin. Ein Hund, der seinem Naturell entsprechend gehalten wird, kläfft nicht, zerbeißt keine Möbel oder Schuhe und springt auch nicht fremde Leute an.

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Ein gut erzogener Hund ist demnach kein Zufall, sondern Arbeit, die man sich als Hundebesitzer machen sollte. Belohnt wird man dafür mit einem wunderbaren Zusammenleben mit einem treuen Freund, verspricht Daniela Berg. Weil viele Hundeschulen gerade mit der Nachfrage an Schulungen gar nicht nachkommen, die Fragen der Hundehalter aber groß sind, hat Daniela Berg eine Art Hundelexikon ins Leben gerufen, das sie auf Facebook zur Verfügung stellt (https://www.facebook.com/groups/meinhundelexikon).

Hier hinein hat sie ihr geballtes Wissen rund um die Hundeerziehung gepackt, damit das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund auch funktioniert.

Ein typischer Problemfall, den die begeisterte Hundeliebhaberin darin beschreibt:
"Der Mensch kommt nach Hause, der Hund liegt in seinem Bett, neben ihm der zerrissene Schuh (idealerweise der sündhaft teure Pumps, den sie sich letzte Woche endlich geleistet hat). OK, sie ist sauer (klar, warum ich "sie" nehme). Sie ist stinksauer. Sie ist so wütend, sie könnte ausrasten. Viele tun das auch. Schimpft sie ihren Hund genau in dem Moment, in dem sie nach Hause kommt, der Hund aber den Schuh drei Stunden vorher zerlegt hat, weiß der Hund nicht wofür er geschimpft wird." Das Schimpfen verfehlt also völlig seine Wirkung, eine Besserung des ungewünschten Verhaltens ist nicht zu erwarten. "Beim Schuh ist die Lösung ganz einfach: Räum die Schuhe woanders hin, wo er nicht hinkommt, damit lässt sich ganz einfach Stress vermeiden.

Das sollte auch hier erstmal die erste Priorität sein. Wenn du zu Hause bist, stell einen Schuh auf den Boden, wenn er ihn nehmen will, mach ein simples "Nein"-Training. Biete ihm was anderes an (Leckerli, Spielzeug, etc), wenn er den Schuh dann nicht nimmt. Wenn das während deiner Anwesenheit zuverlässig klappt, lass mal Schuhe stehen, die du eh nicht möchtest, dass dein Mann sie wieder trägt, weil sie so hässlich sind, und schau, was passiert, wenn du nicht zu Hause bist.

Aber Vorsicht: der Hund kann sich verschlucken und ersticken, also nicht lange nicht zu Hause sein! Frisst er sie, von vorne anfangen. Bis er gelernt hat: Schuhe essen ist nicht gut!" Schlagen sollte man aber seinen Hund niemals, betont die Hundebesitzerin - Schläge sind niemals das Mittel um einen Hund oder ein anderes Tier zu erziehen - hier gibt es keine Ausnahmen. Aber nicht nur Arbeit bedeutet ein Hund, sondern auch Kosten: Tierarzt, angemessenes Futter und ab und an auch mal ein Paar neue Schuhe für den Besitzer, zumindest bis auch diese Regel gelernt ist. Das alles sollte man sich gut überlegen, denn vor allem kleinere Hunde können bis zu 18 Jahre alt werden.

Genügend Zeit für den vierbeinigen Freund einplanen

Hunde wollen nicht stundenlang alleine sein, als Rudeltiere fühlen sie sich isoliert, einsam und verloren. Auch an alle Urlaubsziele kann man Hunde nicht mitnehmen. Wer gerne und viel reist sollte sich also gut überlegen, ob er sich wirklich einen Hund anschaffen möchte. Die Tierheime können ein Lied von Besitzern singen, die kurz vor den Ferien entdecken, dass ihr Lumpi nicht mit ans Reiseziel kann. "Wer sich für ein Tier entscheidet, ist auch für sein Wohlergehen verantwortlich", betont Daniela Berg.

Natürlich gibt es Hundepensionen, aber auch diese Plätze sind begrenzt, daher rechtzeitig vorher anfragen. Das Tierheim ist keine Tierpension. Missen möchte Daniela Berg ihre vierbeinigen Mitbewohner auf keinen Fall. "Das Leben mit Hunden ist einfach reicher und glücklicher", fasst sie ihre Erfahrungen zusammen. Gibt es Probleme mit dem Hund, so liegt das Problem häufig am anderen Ende der Leine. Besitzer, die zu bequem sind, ihre vierbeinigen Lieblinge ordentlich zu erziehen, sind für Daniela Berg ein Graus. Ob Hundehaufen auf Wiesen oder Straßen, Hunde, die andere Menschen anspringen oder ununterbrochen bellen, für fast alles gibt es eine Lösung, wenn man die Natur seines Hundes richtig verstehe.

In den Ausgaben der Münchner Wochenanzeiger erscheinen nun in loser Folge Kolumnen von "Lumpi". Einer Art Alter-Ego von Daniela Berg. Hier beschreibt sie mit viel Humor aus der Sicht eines Vierbeiners die alltäglichen großen und kleinen Erlebnisse eines Hundes. Freuen Sie sich auf Lumpi, ob mit oder ohne Hund zuhause! hw

Artikel vom 15.08.2021
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