Arbeitskreis im „Realversuch“

Generalprobe für Feuerwehreinsätze bei Wald- und Vegetationsbränden

Die aktuelle Corona-Lage erlaubte den Kreisfeuerwehrverband Erding nun endlich einen Praxistest. Foto: Kreisfeuerwehrverband

Die aktuelle Corona-Lage erlaubte den Kreisfeuerwehrverband Erding nun endlich einen Praxistest. Foto: Kreisfeuerwehrverband

Erding/Buch am Buchrain · Begonnen hatte alles mit einer Fortbildung für Führungskräfte aus den Landkreisfeuerwehren im Frühjahr 2019, die von KBI Andreas Pröschkowitz zum Thema „Einsätze bei Wald- und Vegetationsbränden abgehalten wurde. Seine Ideen und Gedanken zur Notwendigkeit einer verbesserten Ausbildung und Ausrüstung der Feuerwehren für diese Einsätze sprangen förmlich auf manche Teilnehmer über und rasch kam es zu mehreren Treffen bei verschiedenen Feuerwehren, immer mit dem Ziel einer für alle Feuerwehren geeigneten Basisausrüstung zur Brandbekämpfung im unwegsamen Gelände.

So wurden verschiedene Ausrüstungsgegenstände und Transportmöglichkeiten untersucht und zu Testzwecken von den Feuerwehren beschafft. Das Ziel von KBI Pröschkowitz, gemeinsam mit den Feuerwehren an diesem Thema weiterzuarbeiten, wurde in Form eines Arbeitskreises mit den interessierten Vertretern diverser Feuerwehren umgesetzt. Das nächste Etappenziel, diese Ausrüstungsgegenstände und Transportmöglichkeiten gegenseitig vorzustellen und erproben zu können, musste aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen wiederholt verschoben werden. Ein Treffen war nur bedingt möglich, so dass es zunächst bei Treffen im Schulungsraum mit wenigen Teilnehmern bleiben musste. Aktuell besteht der Arbeitskreis neben KBI Pröschkowitz aus Vertretern der Feuerwehren Isen, Altenerding, Notzing, Hörlkofen, Steinkirchen, Westach, Buch a. B. und Wartenberg.

Die aktuelle Corona-Lage erlaubte nun endlich einen Praxistest. So traf sich der Arbeitskreis, verstärkt durch weitere Aktive der Heimatfeuerwehren, in der letzten Woche in einem Waldstück in Buch am Buchrain, das wir freundlicher Weise für diese Fortbildung nutzen durften. Auch KBM Franz Ganslmaier besuchte die Gruppe, überzeugte sich vom Konzept und brachte seine langjährigen Erfahrungen mit ein.

Die abgestimmte Beschaffung der Waldbrandausstattung zeigte Wirkung. In kurzer Zeit konnte die Löschwasserversorgung aus einem Bach aufgebaut und das notwendige Löschwasser über einen auch für den Hubschraubereinsatz geeigneten Löschwasserbehälter den Einsatzkräften zur Verfügung gestellt werden. Gerade für den Einsatz im unwegsamen Gelände, zu dem auch die Waldwege aufgrund der Nutzung, Vegetation und fehlender Wendemöglichkeiten fast immer zählen, zeigte sich der große Nutzen der bereits beschafften tragbaren Ausrüstung, auf die großer Wert gelegt wurde. Wer glaubt, Brände in unseren Wäldern können mit üblichen Methoden und den großen Einsatzfahrzeugen bekämpft werden, der irrt. Hier ist der Einsatz von tragbaren Löschrucksäcken und anderem Handgerät das Mittel der Wahl. Die Wassermenge ist eher zweitrangig, hingegen zählt die richtige Taktik.

Mit den in Tragekörben und Rucksäcken gelagerten D-Schläuchen wurden ebenso rasch entlang des angenommenen Brandes Widerstandslinien errichtet und die Verwendbarkeit der weiteren Handgeräte - gerade für den Einsatz am Waldboden - getestet. Die leichte Handhabung der D-Leitungen und die durch das zwischen den Feuerwehren abgestimmte Konzept mögliche Deckungsbreite hat die Teilnehmer in der Richtigkeit ihrer Planung bestätigt.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es daher auch nur positive Rückmeldungen. Neben der Einarbeitung der aus der Veranstaltung gewonnenen Details ist nun das nächste Etappenziel ein Echtbrandversuch, der auch noch in diesem Jahr geplant ist.

Artikel vom 29.07.2021
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