Und alle machen mit

Landkreis Erding · Der Landkreis Erding will zum Fair-Trade-Landkreis werden

Landrat Martin Bayerstorfer(v. li.) mit den Mitgliedern der Steuerungsgruppe (siehe Bildbeschreibung Textende). Foto: LRA Erding

Landrat Martin Bayerstorfer(v. li.) mit den Mitgliedern der Steuerungsgruppe (siehe Bildbeschreibung Textende). Foto: LRA Erding

Landkreis Erding · Der Landkreis Erding ist auf dem Weg zu einem Fair-Trade-Landkreis. Es ist schon eine Weile her, da hat die Leiterin der Grundschule Berglern Sabine Hofmann den Landrat daraufhin angesprochen. Jetzt kommt die Sache langsam ins Rollen, wie aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes hervor geht: „Der Landkreis Erding gründete eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertretern der Politik, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft, die kürzlich erstmals zusammengetreten ist. Die Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten und Bewegungen in Bezug auf fairen Handel.“

Die Kriterien bei den Landkreisen sind von den Dachverbänden klar definiert: „Um Fair-Trade-Landkreis zu werden, sollen in mindestens 24 Geschäften und zwölf Gastronomiebetrieben mindestens zwei fair gehandelte Produkte angeboten und in Kirchen, Schulen und Vereinen Produkte aus fairem Handel verwendet werden, was im Landkreis Erding in einigen Fällen bereits der Fall ist.“ So steht es in der Pressemitteilung, und diese Steuerungsgruppe hat nun einen Aufruf veröffentlicht: „Alle Betriebe und Händler sind nun aufgerufen, mitzuteilen, ob und welche Produkte aus fairem Handel angeboten oder verwendet werden.“ Landrat Martin Bayerstorfer: „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir gemeinsam die Auszeichnung „Fair Trade Landkreis“ erlangen.“

Es geht also nicht ohne viele kleine Initiativen, Aktionen, die getragen werden von einer breiten bürgerschaftlichen Basis, wie Carina Bischke, die kreisweit treibende Kraft hinter der ganzen Sache, gegenüber der Redaktion deutlich machte. Auf die Frage, ob das wirklich kreisweit aufgestellt werden solle, ob das nicht in der Kommune besser aufgehoben sei, meinte sie: „Natürlich ist das in der Kommune besser zu kommunizieren, aber man muss ja das Rad nicht jedes Mal neu erfinden.“ Sie verspricht sich gewaltige Synergieeffekte durch einen kreisweiten Austausch. Diesen könne diese Steuerungsgruppe leisten, und hier sehe sie auch eine der Hauptaufgaben. Der gehöre sie übrigens neben Sosa Balderanou (Vertreterin aus dem Kreistag), Melanie Kollmannsberger (Eine Welt Laden Arche Noah Wörth), Sabine Hofmann (Leiterin der GS Berglern, Fair Trade Schule) und Katrin Neueder (Fachbereichsleiterin) und Kreisdekan Michael Bayer auch an. Carina Bischke ist kreisweit die, die am tiefsten in der Materie steckt, geradezu unglaublich gut vernetzt ist und sogar in der Lage wäre, Bundesmittel aus dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu organisieren. Es gibt die „Servicestelle Kommunen in der einen Welt“, die unter dem Dach einer Gesellschaft des Bundesministeriums als Kompetenzzentrum gilt.

„Die sind wirklich gut“, wusste Carina Bischke, die jetzt Chancen sieht, etwa das Thema „Nachhaltige Beschaffung“ weiter voran zu bringen. Wie breit die bürgerliche Basis für fairen Handel schon ist konnte sie an einem Trend aufzeigen: Die Umsätze der Eine-Welt-Läden, die auch viele andere Namen haben können, aber etwa im „Forum fairer Handel“ zusammen geschlossen sind, würden ständig weiter steigen. Carina Bischke: „Der Landkreis hat 140.0000 Einwohner! Da ist so viel Engagement da. Das muss man einfach bündeln und fördern.“

kw

Bildbeschreibung: Landrat Martin Bayerstorfer(v. li.) mit den Mitgliedern der Steuerungsgruppe Sosa Balderanou (Kreistag), Melanie Kollmannsberger (Eine Welt Laden Arche Noah Wörth), Sabine Hofmann (Leiterin der GS Berglern, Fair Trade Schule), Carina Bischke (Verein Bildungsarbeit Global Sozial) und Katrin Neueder (Fachbereichsleiterin). Foto: LRA Erding

Artikel vom 24.07.2021
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