Von Kirchturm zu Kirchturm

Landkreis Ebersberg · Wanderung mit Besichtigung der Kirchen St. Sebastian und Haselbach

Die Pfarrkirche St. Sebastian war bis 1808 die Klosterkirche des Klosters Ebersberg. Sie ist Ausgangspunkt der Kirchenwanderung mit Thomas Warg. Foto: AHert, CC BY-SA 3.0

Die Pfarrkirche St. Sebastian war bis 1808 die Klosterkirche des Klosters Ebersberg. Sie ist Ausgangspunkt der Kirchenwanderung mit Thomas Warg. Foto: AHert, CC BY-SA 3.0

Landkreis Ebersberg · In Kooperation mit dem katholischen Kreisbildungswerk finden auch in diesem Sommer wieder im ganzen Landkreis Wanderungen "Von Kirchturm zu Kirchturm" mit Besichtigung der am Weg liegenden Kirchen und Kirchlein statt: Am Samstag, 31. Juli, wird der für die ganze Gegend prägende Pfarrkirche und Klosterkirche St. Sebastian und der Kirche von Haselbach ein Besuch abgestattet.

Die im 10. Jahrhundert zu Ehren des Pestpatrons St. Sebastian erbaute Kirche wurde nach einem Brand im Jahre 1305 in gotischem Stil wieder aufgebaut. Die in der Anfangszeit begründete und nun über tausendjährige Tradition der Sebastians-Wallfahrt ist bis heute lebendig. Abt Sebastian Häffele ließ Ende des 15. Jahrhunderts die Seitenschiffe erhöhen und schuf so eine Hallenkirche. In dieser Zeit wurde auch der Auftrag für das Stiftergrab des Grafen Ulrich und der Gräfin Richardis erteilt, das im Eingangsbereich der Kirche zu besichtigen ist. Das Hochgrab aus Rotmarmor gilt heute noch als das schönste in Süddeutschland. Der heutige Kirchenbau hat mit Vorhalle, Turm und Empore spätromanische Westteile um 1240. Die sich östlich ausbreitende, spätgotische Hallenkirche mit polygonalem Chor wurde wohl von Erhard Randeck errichtet. Der heutige Innenraum entstammt der Neuausstattung im Barock und Rokoko, die Raumschale und Altarausstattung umfasste. Über der Sakristei ist die bemerkenswerte Sebastianikapelle eingerichtet, die 1668/69 vom Jesuitenarchitekten Heinrich Mayer erbaut und nach seinen Plänen ausgestattet wurde. Die Stuckaturen stammen von Michael Schmuzer aus Wessobrunn und die Ölbilder, die zumeist Szenen aus dem Leben des Heiligen zeigen, wurden von Anton Vicelli aus Aibling gemalt.

Nach dem Niedergang des Benediktinerkonvents übergab Bayernherzog Wilhelm V. die Klosteranlage 1595 den Jesuiten, die sie in Verbindung mit ihrem Münchner Kolleg nutzten. Die Kirche selbst wurde unter Leitung von Johann Georg Ettenhofer 1733/34 barock umgestaltet. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens zog ein Klosterbrand auch die Kirche stark in Mitleidenschaft. Kurfürst Karl Theodor übergab das beschädigte Ensemble den Malteserrittern, die es verändert wiederherstellten. Dabei entstanden die heutigen Gewölbe der Kirche, die Ausmalung und die Turmhaube. Seit der Säkularisation 1808 ist St. Sebastian Pfarrkirche. Die Kirche wurde im 20. Jahrhundert außen und innen sorgfältig restauriert. Der Turmschaft erhielt 1968 wieder seinen romanischen Charakter. Die Führung dauert von 15 Uhr bis 17 Uhr. Treffpunkt ist an der Kirche St. Sebastian, die Teilnahme kostet 6 Euro. Anmeldung erforderlich bei Thomas Warg unter thomas.warg@t-online.de per E-Mail oder beim KBW.

Artikel vom 21.07.2021
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