UEFA schafft Auswärtstor-Regel ab

Reformiert: Auswärtstor-Regel. Foto: Anne Wild

München/Giesing · In den internationalen Wettbewerben der UEFA gibt es künftig keine Auswärtstor-Regel mehr. Nach längerer Diskussion wurde diese seit 1965 bestehende Richtlinie, nach der, sollten beide Mannschaften in Hin- und Rückspiel die gleiche Anzahl von Toren erzielt haben, als Sieger vom Platz geht, wer auswärts mehr Tore erzielt hat, final abgeschafft. Die neue Regelung gilt bereits ab der Qualifikation für die Wettbewerbe 2021/22.

Die Entscheidung traf einer Verbandsmitteilung zufolge das UEFA-Exekutivkomitee auf Empfehlung der UEFA-Kommission für Klubwettbewerbe und der UEFA-Kommission für Frauenfußball. Auf die Champions League, Europa League und Conference League dürften nun vermehrt Spielverlängerungen und Elfmeterschießen zukommen.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin ist überzeugt, »dass der Heimvorteil heute nicht mehr so wichtig ist wie früher«. Es sei deshalb die richtige Entscheidung, ein Auswärtstor künftig nicht mehr als ein Heimtor zählen zu lassen. Die Wirkung der Regel sei ihrem ursprünglichen Zweck vermehrt zuwider gelaufen, »da sie Heimmannschaften – insbesondere in den Hinspielen – nun vom Angreifen abhält, weil sie befürchten, ein Gegentor zu kassieren, das ihrem Gegner einen entscheidenden Vorteil verschaffen würde«. Insbesondere bei Verlängerungen, habe nach der alten Regel ein gravierendes Missverhältnis bestanden, weil die Heimmannschaft nach einem Tor des Gegners doppelt treffen musste.

Im Deutschen Fußball werden die nationalen Relegationsspiele weiter nach dem alten Europapokal-Modus mit Auswärtstor-Regel ausgetragen. Die neue UEFA-Vorgabe ist nicht bindend. Nationale Verbände können selbst darüber entscheiden. Ob der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sich innerhalb seines Geltungsbereichs der internationalen Reform der Regelung anschließen wird, steht noch nicht fest.

(as)

Artikel vom 29.06.2021
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