Erschwerte Bedingungen für die Ehrenamtler beim Roten Kreuz Ebersberg

Ebersberg · Das BRK im Corona-Jahr

Durch Corona zur Untätigkeit gezwungen: Waren es 2019 noch 70.921 ehrenamtliche Einsatzstunden für das Bayerische Rote Kreuz, reduzierten sie sich pandemiebedingt 2020 auf 41.053 Einsatzstunden. Foto: Thomas Plettenberg

Durch Corona zur Untätigkeit gezwungen: Waren es 2019 noch 70.921 ehrenamtliche Einsatzstunden für das Bayerische Rote Kreuz, reduzierten sie sich pandemiebedingt 2020 auf 41.053 Einsatzstunden. Foto: Thomas Plettenberg

Ebersberg · Das "Corona-Jahr" 2020 stellte auch die ehrenamtlichen Gemeinschaften des BRK Ebersberg vor ungeahnte Herausforderungen. Treffen in Präsenz waren nicht möglich, Gruppenstunden konnten nicht abgehalten und auch vom BRK organisierte Veranstaltungen konnten nicht durchgeführt werden.

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So musste etwa der beliebte Triathlon am Steinsee der Wasserwachtsgruppe Glonn-Kastensee abgesagt werden, ebenso fielen die Sanitätsdienste für Veranstaltungen bei den Bereitschaften weg. Das spiegeln auch die "nackerten" Zahlen wider. Waren es 2019 noch 70.921 Einsatzstunden, reduzierten sich diese pandemiebedingt 2020 auf 41.053 Einsatzstunden.

Dennoch wurden auch unter diesen erschwerten Bedingungen Wege gefunden, um den Kontakt zu den Mitgliedern nicht zu verlieren. Gruppenstunden, Besprechungen und Vorbereitungstreffen wurden nun digital abgehalten. Viele BRK-Helfer engagierten sich außerdem weiterhin, wo immer es notwendig war, und es gab im ersten Pandemiejahr viele Notwendigkeiten: 33 Helfer arbeiteten im Krisen-Einsatzstab des BRK Ebersberg, um im Katastrophenfall einsatzfähig zu sein.

Zur Unterstützung von Menschen aus Risikogruppen und Menschen die sich in Quarantäne befunden haben, wurde gemeinsam mit dem Team Bayern ein Einkaufsservice ins Leben gerufen. Beim Aufbau des Hilfskrankenhauses in der Ebersberger Realschulturnhalle engagierte sich das BRK ebenso, wie bei der Abnahme von Coronatests im Ebersberger Testzentrum "DiaZ" und den zwischenzeitlich eingerichteten Autobahnteststationen, die durch ehrenamtliche Helfer durchgeführt wurden. Insgesamt 7.633 Einsatzstunden leisteten die Helfer des BRK in solchen Einsätzen in Zusammenhang mit der Pandemie.

Die vier Wasserwachts-Ortsgruppen konnten ihre Mitgliederzahl im letzten Jahr von 315 auf 330 Aktive sogar leicht steigern. Mit Hygienekonzept funktionierten die Wachdienste in der Badesaison am Steinsee, Kastensee, Klostersee und am Badeweiher Markt Schwaben sehr gut. Auch die Ausbildung von Rettungsschwimmern konnte fortgesetzt und 60 Rettungsschwimmabzeichen vergeben werden (2019 waren es 115). Darüber hinaus kümmert sich die Wasserwacht weiterhin darum, dass mehr Kinder schwimmen lernen. Pandemiebedingt musste das Angebot an Schwimmkursen drastisch reduziert werden. Letztendlich konnten 42 Schwimmabzeichen überreicht werden (169 im Vorjahr).

Die 435 Bereitschaftsmitglieder, gegliedert in elf Gruppen und einem Kriseninterventionsteam, waren 26.536 Stunden im Dienst. Aufgaben im Katastrophenschutz, Krisenintervention, Unterstützung bei Blutspenden wurden wahrgenommen. Sanitätsdienste und weitere Veranstaltungen konnten pandemiebedingt kaum stattfinden. Bei der Bereitschaft Markt Schwaben wurde dennoch eine „Mini-Gruppe“ für Kinder ins Leben gerufen, die von vielen Familien begeistert angenommen wurde.

Beim Jugendrotkreuz gibt es derzeit 169 Mitglieder. Sie engagieren sich in neun Gruppen im Landkreis. Die Schulsanitätsdienste an vier Schulen im Landkreis sorgten an Schultagen für Sicherheit und Hilfe für Mitschüler bei Notfällen. Auch im JRK fielen die Einsatzstunden mit 8.645 Stunden deutlich geringer aus, als im letzten Jahr mit rund 20.000 Stunden. Weitere wichtige ehrenamtliche Aufgaben wurden beispielsweise im Rettungsdienst, bei der Offenen Behindertenarbeit und beim Hausnotruf wahrgenommen.

Mit 390 haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitern nimmt der Kreisverband Ebersberg seine vielfältigen Aufgaben zur Unterstützung hilfebedürftiger Menschen im Landkreis wahr. Zu den Angeboten gehören: Rettungsdienst (versorgte Patienten 9.537) ambulante Hauskrankenpflege (108 betreute Personen), Kindertagesstätten (17 Einrichtungen, 879 Kinder), Erste Hilfe-Kurse (1.063), Menüservice (9.734 ausgelieferte Menüs), Fahrdienst (3.747 Fahrten), Hausnotruf (956 betreute Kunden), Offene Behindertenarbeit (Anzahl der Veranstaltungen 58) und Blutspendedienst (3.280 Spender).

Im September 2020 wurde zudem die 17. BRK-Kindertagesstätte im Landkreis eröffnet. Mit knapp 880 Kindern und ungefähr 140 Mitarbeitern in den Einrichtungen gehört das BRK zu einem der größten Träger von Kindertagesstätten im Landkreis Ebersberg. Die Offene Behindertenarbeit reagierte auf die Pandemiesituation und gestaltete kreative Programme für zu Hause und startete mit einem „Heißen Draht“, einem Plaudertelefon für Menschen mit Behinderung mit ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Die Finanzierung der BRK-Angebote, Dienst- und Unterstützungs- sowie Hilfeleistungen sind nur durch die ehrenamtlich Aktiven und durch die Unterstützung der Förderer, Spender, Sponsoren und Gönnern möglich. Im letzten Jahr konnte sich der BRK-Kreisverband Ebersberg auf 10.136 Fördermitglieder verlassen und so auch in der schweren Pandemiesituation für die Menschen im Landkreis da sein.

Artikel vom 02.06.2021
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