Weitere Spender für "das Projekt "Eichen der Welt" gesucht

Harlaching · "Weltstadt mit Wald"

Freuten sich über den Abschluss des ersten Abschnitts des Eichenpfades im Vollmarkpark: Organisator Christian Vogt (l.) Liselotte Lehmann (Bildmitte, roter Eimer), Babette Lischka vom BA 18 (daneben) sowie weitere Spender. Foto: hw

Freuten sich über den Abschluss des ersten Abschnitts des Eichenpfades im Vollmarkpark: Organisator Christian Vogt (l.) Liselotte Lehmann (Bildmitte, roter Eimer), Babette Lischka vom BA 18 (daneben) sowie weitere Spender. Foto: hw

Harlaching · Wenn der Harlachinger Christian Vogt über Eichen redet, kommt er ins Schwärmen. Nicht nur besonders schön und langlebig seien diese Exemplare, sondern darüber hinaus auch besonders effizient darin CO2 zu binden.

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Außerdem seien viele Eichen nahezu resistent gegen den zu erwartenden Anstieg der Temperaturen um rund vier Grad, da viele Eichenvarianten in einem Klima beheimatet seien, das vergleichbar dem unseren bzw. als Folge des Klimawandels zu erwarten seien. Kein Wunder also, dass Christian Vogt bei seinem Ziel, binnen der nächsten fünf Jahre 333 Bäume im Münchner Süden zu pflanzen, auf Eichen setzt. Der Startschuss ist gesetzt, Grund genug, das ein klein wenig zu feiern. Mit einem Teil der Spender der ersten 33 Bäume, die im und entlang des Vollmarparks im Laufe des letzten Jahres gepflanzt wurden, wurde kürzlich eine kleine Begehung des Projekts unternommen. Die Spender sind ansässige Gewerbetreibende wie die Optikerin Liselotte Lehmann, junge Familien, Großväter aber auch der BA 18, vertreten durch die Baumschutzbeauftrage Babette Lischka oder Mitglieder des Perlacher Forstvereins. Alle gemeinsam haben ein Ziel, ihren Stadtteil durch die Pflanzung aufzuwerten und gleichzeitig einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.

Die geplanten 333 Eichen sollen sich aus 111 Arten aus aller Welt zusammensetzen, so Vogts Ziel. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas sowie zur Umstellung auf einen klimawandelresistenten Baumbestand geleistet und gleichzeitig ein einzigartiges Naturdenkmal geschaffen werden. Auch wenn man das in der Gartenstadt Harlaching nicht so hautnah mitbekommt wie vielleicht in anderen Stadtvierteln, so verzeichnet München doch einen jährlichen Nettoverlust von rund 1.000 Bäumen, berichtet Vogt von seinen Nachforschungen. Hier will er dagegensteuern. Aber nicht nur für das Auge sind die gepflanzten Bäume eine Wohltat, sondern auch für das Klima in der Stadt. Eichen werden aber darüber hinaus nicht nur sehr alt und können mit Temperaturschwankungen gut umgehen, sie bieten auch vielen heimischen Insekten- und Vogelarten ein perfektes Zuhause, schwärmt Vogt weiter.

Bei den Pflanzungen werden jeweils Dreiergruppen angepflanzt. Jede Gruppe soll dabei aus einer heimischen Stieleiche (Quercus robur) sowie zwei Exemplaren einer nichtheimischen Art bestehen. Die Auswahl der Standorte und die Pflanzung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Baureferat, Hauptabteilung Gartenbau. Die Pflanzung eines Baumes inclusive aller anfallenden Kosten wie Aushub und anschließende Bewässerung kostet 750 Euro. Dabei setzt Vogt auf Bäume, die bereits vier bis fünf Meter hoch und damit im Schnitt rund 15 Jahre alt sind. "Diese Bäume werden nicht einfach überrannt und haben eine gute Chance tatsächlich auch als Gruppe wahrgenommen zu werden", so Vogt. Begeistert berichtete er seinen Mitstreitern, dass man bereits jetzt, wo die jeweiligen Dreiergruppen noch vergleichsweise klein seien, beobachten könnte, dass sich Menschen gerne im Umfeld dieser Bäume aufhielten und diese zu Ostern beispielsweise mit Eiern verziert hätten. 25.000 Euro hat die Realisierung des Projekts, an dem sich auch der BA 18 mit drei Bäumen aus seinem Budget beteiligt hat, gekostet. Gut investiertes Geld, wie die Mitstreiter finden. Das Geld verwaltet indes nicht Christian Vogt, sondern dieses wird direkt auf das Konto des Baureferats überwiesen, es kann auch eine Spendenbescheinigung erstellt werden. "Auf Wunsch wird der Pflanztermin mit dem Spender abgestimmt und eine Spenderplakette angebracht", wirbt Vogt um Mitstreiter für sein Projekt. Damit das Projekt aber noch weiter und noch schneller wächst, sind auch Inhaber von Privatgärten, die gut einsehbar sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Wer hier seinen Grund für eine derartige Pflanzung zur Verfügung stellen möchte, darf sich gerne bei Christian Vogt melden, ebenso wie alle, die Fragen zum Projekt haben oder gerne mitarbeiten möchten. Christian Vogt ist unter der E-Mail kristjan.klausarson@gmail.com zu erreichen.

Als nächstes Projekt will Christian Vogt nun den Park am Griechenplatz mit Eichen-Trios bepflanzen. Babette Lischka wiederum wirbt für eine Bepflanzung des Hans-Mielich-Platzes in Untergiesing. Hierfür sei bereits ein Antrag der Bürgerinitiative Mehr Platz zum Leben beim BA eingegangen, eine perfekte Gelegenheit also, das Projekt "Eichen der Welt" auch auf den Nachbarstadtteil überspringen zu lassen. Wer spenden möchte, muss natürlich nicht gleich die Kosten für eine Dreier-Gruppe oder einen ganzen Baum stemmen, vielmehr sind auch kleine Spenden herzlich willkommen. Geht es nach Christian Vogt, wird es dann bald "Weltstadt mit Wald" statt Weltstadt mit Herz heißen. hw

Artikel vom 18.05.2021
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