SPD fordert keine Benachteiligung der Münchner beim Bahnausbau

München-Ost · Ausbau der Bahntrasse zum Brennerbasistunnel

Dieser Eisenbahnkran, der auf einem Nebengleis an der Thomas-Hauser-Straße abgestellt ist, zeigt, wie nah die Güterzüge an den Wohnhäusern im Münchner Osten vorbeifahren könnten. Foto: Privat

Dieser Eisenbahnkran, der auf einem Nebengleis an der Thomas-Hauser-Straße abgestellt ist, zeigt, wie nah die Güterzüge an den Wohnhäusern im Münchner Osten vorbeifahren könnten. Foto: Privat

München-Ost · Vor kurzem stellte Verkehrsminister Andreas Scheuer gemeinsam mit der Deutschen Bahn die Ausbaupläne für den Nordzulauf zum Brennerbasistunnel im Inntal und Raum Rosenheim vor. Während im Inntal nicht die wirtschaftlichste, sondern eine Tunnel-Variante umgesetzt werden soll, die den höchstmöglichen Bürger- und Landschaftsschutz gewährleistet, wird dies den Münchnern seit Jahren verwehrt.

Brenner Basis Tunnel
Themenseite: Bürger und Politiker im Ebersberger und Rosenheimer Land fordern natur- und umweltschonende ­Lösungen und Lärmschutzmaßnahmen

Dass die Ausbaumaßnahmen im Inntal und in der Stadt nach gleichen Grundsätzen erfolgen müssen, fordert die SPD auf Stadt-, Landes- und Bundesebene. Die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat hat sich zum Ziel gesetzt, eine Ungleichbehandlung der Münchner beim Ausbau der Bahntrasse zum Brennerbasistunnel zu verhindern. Denn im Inntal und bei Rosenheim hat sich die Deutsche Bahn dazu entschlossen, 30 der insgesamt 54 Kilometer unterirdisch im Tunnel zu verbauen. Das ist zwar die teuerste Variante, ermöglicht aber den größtmöglichen Schutz der Anwohnenden.

In München hingegen lehnen Bundesverkehrsministerium und Bahn die für die Bürger verträglichste Lösung weiter aus Kostengründen ab. Auch beim dazugehörigen Ausbauprojekt der Truderinger Kurve und Truderinger Spange verweigert die Deutsche Bahn bisher die Variante, die den Lärm-, Umwelt- und Landschaftsschutz am besten berücksichtigen würde.

Gemeinsam mit ihrer Bundestagsabgeordneten Claudia Tausend aus dem Münchner Osten fordert die SPD/Volt-Fraktion daher, dass der viergleisige Ausbau der Strecke von Daglfing bis Johanneskirchen zum Schutz der Bürger vor Lärm ausschließlich im Tunnel erfolgen darf.

Im weiteren Verlauf der Trasse bei den Projekten Truderinger Kurve und Truderinger Spange kann nur die Ausbauvariante realisiert werden, die die berechtigten Belange der Anwohner nach Emissionsschutz bestmöglich berücksichtigt. Die Bürger müssen in die Entscheidungen eingebunden werden.

Drittens muss bei diesem Großprojekt die gleiche Planungsgrundlage für alle gelten. Auch in München sind daher die Potenziale und maximale Kapazitäten des Brennerbasistunnels und seiner Zulaufstrecken wie im Inntal für die Berechnung prognostizierter Zugzahlen zu verankern.

Viertens ist eine parlamentarische Befassung des viergleisigen Ausbaus im Bundestag unerlässlich.

"Vor Monaten schon wurde dem Stadtrat versprochen, dass sich Markus Söder mit unserem Oberbürgermeister Dieter Reiter treffen wird, um über Infrastrukturmaßnahmen im Großraum München zu sprechen. Warum der Ministerpräsident dem bisher nicht nachgekommen ist, ist uns völlig unverständlich. Wir brauchen einen Tunnel zwischen Zamdorf und Johanneskirchen. Freistaat und Bund sollen endlich eine Finanzierung vorlegen statt immer neuer Ausreden", so Nikolaus Gradl, verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion.

Artikel vom 04.05.2021
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