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Haidhausen · Ein Garten für die Nachbarschaft
Nachbarn, Kindergarten- und Schulkinder haben im neuen Gemeinschaftsgarten losgelegt. Foto: Peter Martl
Haidhausen · Eine quasi ungenutzte öffentliche Grünanlage ist eine Seltenheit im dichtbesiedelten Haidhausen. Eine solche befindet unterhalb der Alten Haidhauser Kirche, eingezäunt, aber lange nicht mehr als Spielplatz genutzt. „Als die Rektorin einer benachbarten Schule nach einem Ort suchte, wo die Schulkinder ein bisschen gärtnern könnten, kam mir die Idee, es mit dieser Fläche zu probieren“, erklärt Nina Reitz, SPD-Fraktionssprecherin im BA 5.
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Es folgte im Februar 2020 ein Antrag im Bezirksausschuss, der einstimmig beschlossen wurde. Die Überraschung war groß, als auch das Referat für Gartenbau dem Vorschlag zustimmte. Auf Probe, und nur, wenn die Nachbarschaft sich nicht gestört fühle. Zudem müsse die Fläche öffentlich bleiben, es darf hier also auch weiterhin Ball gespielt und gesessen werden.
Am letzten Aprilwochenende startete der im Februar 2021 extra hierfür gegründete Verein mit dem Bau der Hochbeete aus Euro-Paletten, mit viel Abstand und negativen Coronatests. Die Befüllung mit Erde dauerte allein einen Tag. „Schon das erste Wochenende sehe ich als vollen Erfolg. Aus diesen wenigen Hochbeeten entsteht etwas. Vielleicht ein Ort, der Menschen zusammenbringt“, sbetont Nina Reitz. „Das Tolle ist: Die Leute beteiligen sich spontan und in einer Richtung, die wir nicht geahnt haben.“ Ein Nachbar, ein Filmemacher, dokumentierte den Aufbau mit der Filmkamera. Der Haidhauser Künstler Andreas Wiehl gesellte sich dazu und begann die Paletten bunt zu bemalen. Der kurdische Bäcker von gegenüber spendete Baklava für die hungrige Gruppe, die hier werkelte.
Die Vereinsgründung hatte im Februar digital stattgefunden. Beteiligt waren neben Nina Reitz und Aktiven aus dem Elternbeirat der Flurschule zwei Familien aus der Bazeillesstraße, die sich für die Idee besonders begeistert hatten. Die Hochbeete sind nun für dieses Jahr fest verteilt: Zwei doppelte Hochbeete werden durch die Flurschule und die Kindergruppe Haidhausen betreut. Kleinere Hochbeete gingen an einzelne Familien – aus der direkten oder weiteren Nachbarschaft. Der benachbarte Friedhof unterstützt das Projekt: Dort darf vorerst das Gießwasser geholt werden. Denn einen Wasseranschluss gibt es vor Ort nicht.
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