Gefeiert wird leider erst später

Hohenbrunn · 6 Tonnen Obst verkocht

Helene Nestler präsentiert die neuen Tortentaschen vor der "Schatzkammer" ein randvoll bepackter Schrank mit lauter köstlichen, selbstgemachten Marmeladen.  Foto: hw

Helene Nestler präsentiert die neuen Tortentaschen vor der "Schatzkammer" ein randvoll bepackter Schrank mit lauter köstlichen, selbstgemachten Marmeladen. Foto: hw

Hohenbrunn · Stellen Sie sich einmal 6 Tonnen leckeres reifes Obst vor, das wegen ein paar Macken nicht verkauft werden darf. Normalerweise wäre es längst in der Abfallverwertung gelandet. Diese unglaubliche Menge haben die Mitarbeiterinnen der Mammalade für Karla e.V. seit ihrer Gründung am 6. Januar 2017 zu köstlichen Fruchtaufstrichen verarbeitet.

Im März dieses Jahres wurde das 50.000. Glas gefüllt und für den Verkauf hübsch hergerichtet. Aus vier Pionierinnen, die unter der Führung von Helene Nestler vor gut vier Jahren in der Küche der Evangelischen Corneliuskirche in Neubiberg mit dem Projekt starteten, sind 31 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen geworden. Keine reine Frauensache - zwei Männer sind nämlich auch dabei.

Die kleine Gemeindeküche ist längst zu eng geworden, inzwischen wird in den Räumen der Kaiserstiftung in Riemerling eingekocht. Doch die Verbindung zu den Geburtshelfern von einst ist geblieben. Nach wie vor ist Susanne Breit-Keßler, die Vorsitzende des Bayerischen Ethikrates, Schirmfrau des Projekts - damals war sie evangelische Regionalbischöfin von München und Oberbayern.

Die Mammalade-Fruchtaufstriche werden übrigens inzwischen an 32 Verkaufsstellen im München und Umgebung angeboten, über 100.000 Euro sind so zusammengekommen. Was mit dem Geld passiert? Für die obdachlosen Frauen und Kinder, die bei Karla 51 in der Münchner Karlstraße Schutz suchen, wurden und werden Lebensmittel, Hygieneartikel, Wickelrucksäcke für junge Mütter und vieles mehr gespendet.

Es gibt Unterstützung, wenn eine der Frauen wieder eine Wohnung gefunden hat. Kleine Geschenke und ein großer Tagesausflug im Jahr - auch das geben die Erlöse her. Und die Mammalade-Uhr läuft weiter, sie zeigt mittlerweile auf über 8000 ehrenamtliche geleistete Stunden. Im Januar 2022 wollen alle Ehrenamtlichen ein großes Fest feiern – 5 Jahre Mammalade für Karla. Hoffen wir mal, dass Corona das zulässt.

Artikel vom 22.04.2021
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