78 Prozent wünschen sich breitere Radwege

ADFC-Fahrradklima-Test zeigt Probleme beim Radverkehr in Erding auf

Ergebnis des ADFC-FahrradklimaFür das Radfahren in Erding ist noch "Luft nach oben". Foto: ar

Ergebnis des ADFC-FahrradklimaFür das Radfahren in Erding ist noch "Luft nach oben". Foto: ar

Erding · Das Ergebnis des kürzlich veröffentlichten Fahrrad-Klimatests des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs ADFC 2020 für Erding zeigt: 78 Prozent der Radfahrenden wünschen sich breitere Radwege in Erding. Sie finden die Radwege in Erding zu schmal. Die Radler sind aber nicht nur mit der Breite der Radwege unzufrieden.

64 Prozent fühlen sich zudem auf den Radwegen nicht sicher, 54 Prozent der Befragten geben an, dass in Erding in jüngster Zeit kaum etwas für den Radverkehr getan wurde. 61 Prozent meinen, es findet keine Werbung fürs Radfahren statt.

Radler fühlen sich nicht wahrgenommen

58 Prozent der Erdinger Radler fühlen sich dem Test zufolge nicht als Verkehrsteilnehmer akzeptiert. Ebenso viele bemängeln die nicht auf Radfahrende abgestimmten Ampelschaltungen. 74 Prozent würden eine bessere Führung der Radwege an Baustellen begrüßen und 60 Prozent finden es schwierig, ihr Fahrrad im Öffentlichen Nahverkehr mitzunehmen.

Geöffnete Einbahnstraßen finden Zustimmung

71 Prozent der Befragten begrüßen die für Radler in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen und 63 Prozent geben an, das Stadtzentrum gut erreichen zu können. 61 Prozent finden die Radwege gut ausgeschildert.

Bedeutung des Radverkehrs gestiegen

82 Prozent der Befragten geben an, dass es in der Corona-Zeit in Erding keine handfesten Signale für mehr Fahrradfreundlichkeit gegeben habe. Auch die kommunale Politik habe während der Pandemie das Radfahren als Chance nicht mehr als sonst thematisiert, sagen 72 Prozent. Gleichzeitig hat die Bedeutung des Rads nach Meinung von 62 Prozent der Befragten während der Pandemie zugenommen.

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Die Bewertung der Fahrradfreundlichkeit in Erding stagniert damit lediglich im Mittelfeld bei bundesweit vergleichbaren Städten. Die Maßnahmen reichen den Erdinger Radfahrenden nicht, um sich im innerstädtischen Verkehr sicher zu fühlen. Die wachsende Bedeutung des Radverkehrs wird in der Politik zwar wahrgenommen, noch fehlen aber vor Ort die Umsetzungen vorhandener Ideen. Teilweise werden sogar angestoßene Verbesserungen wie zum Beispiel die Abstellanlagen am Bahnhof in Erding wieder gestoppt. Es gibt noch viel zu tun und die Daten des Klimatests untermauern diese Aussage mit deutlichen Zahlen.

Zwischen September und November 2020 konnten Radfahrer beim ADFC-Fahrradklima-Test ihre Meinung zum Fahrradklima in ihrer Stadt abgeben. In Erding bewerteten 160 Menschen das Fahrradklima, deutschlandweit waren es rund 230.000. Die Ergebnisse für Erding zeigen Aufholbedarf: 59 Prozent der Radfahrer wünschen sich mehr Falschparker-Kontrollen auf Radwegen und 68 Prozent meinen, es gebe häufig Konflikte mit Autofahrern.

Mit einer Gesamtbewertung von 3,80 belegt damit Erding deutschlandweit Platz 153 von 415 in der Kategorie 20.000 bis 50.000 Einwohner. Verbessern konnte sich Erding im Vergleich zu 2018 leider nicht.

Artikel vom 25.03.2021
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