Ehre, wem Ehre gebührt

Landkreis München vergibt Ehrennadel an verdiente Bürger

Die Ehrennadel des Landkreises bekamen in diesem Jahr auch Mitarbeiter des Caritas Tisch Oberschleißheim sowie Erika Furchtsam. Foto: VA

Die Ehrennadel des Landkreises bekamen in diesem Jahr auch Mitarbeiter des Caritas Tisch Oberschleißheim sowie Erika Furchtsam. Foto: VA

Oberschleißheim/Garching · ozialehrung des Lankreises München als feierlicher Festakt im Landratsamt begangen. Bei Sekt, Häppchen und schönen Worten wird das Ehrenamt und seine besonders verdienten Vertreter gewürdigt. Auch hier fordert Corona aber seinen Tribut.

Normalerweise wird die SFeierlichkeiten sind gestrichen, nicht aber der Grund, warum gefeiert und vor allem geehrt werden sollte. Ausfallen lassen wollte das Landratsamt deshalb die Ehrungen nicht, denn in Zeiten der Pandemie hat sich besonders deutlich gezeigt, wie wichtig, ehrenamtliches Engagement ist. Deshalb fand die Ehrung, noch dazu im 20. Jahr ihrer Vergabe, lediglich digital statt.

Zwei der insgesamt elf ausgezeichneten Personen, bzw. neun Personenkreise, stammen aus dem nördlichen Landkreis von München. Unter anderem wurden der Caritas Tisch Oberschleißheim und Erika Furchtsam aus Garching-Hochbrück geehrt.

Landrat Christoph Göbel erklärte bei der Vergabe: "Die Auswirkungen der Corona-Krise trafen und treffen jeden Einzelnen von uns und sind in allen Lebens-und Arbeitsbereichen deutlich spürbar. Die Pandemie hat unsere Art und Weise miteinander umzugehen deutlich verändert. Dem „Social distancing“ ist auch die Ehrungsveranstaltung für die Landkreisbürgerinnen-und -bürger, die sich ehrenamtlich für die sozialen Belange anderer Menschen einsetzen, zum Opfer gefallen."

Die zahlreichen Helfer unterstützen Seniorinnen und Senioren in Pflegeheimen, verteilen bei Tafeln und Tischen Lebensmittel an Bedürftige, organisieren Kulturfestivals oder begleiten als Hospizhelfer Sterbende auf ihrem letzten Weg.

Wie beispielsweise die Ehrenamtlichen vom Hospizkreis Haar, die seit 20 Jahren unter dem Motto „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben“ Sterbende und ihre Angehörigen mit viel Empathie sowie großem persönlichen und zeitlichen Einsatz zur Seite stehen. Auch wenn die große jährliche Ehrungsveranstaltung ausfallen musste, soll dieses soziale Engagement die öffentliche Anerkennung und Aufmerksamkeit erhalten, die es verdient.

Elf Einzelpersonen sowie neun Gruppen haben deshalb die Urkunde sowie eine Ehrennadel des Landkreises durch den jeweiligen Bürgermeister ihrer Gemeinde oder Stadt erhalten. Landrat Christoph Göbel spricht den sozial Engagierten aus der Ferne Lob, Dank und Anerkennung aus. „Sie alle sind es, die das Rückgrat der Gesellschaft bilden und den Landkreis München zu einer lebens-und liebenswerten Region machen. Gerade in schweren Zeiten wie diesen, ist persönliches Engagement wichtiger denn je.“

Besonders freut es den Landrat, dass das Ehrenamt auch zunehmend von der Jugend wiederentdeckt wird. „Es ist geradezu vorbildlich, wie sich die Schülerinnen und Schüler vom Arbeitskreis Umwelt am Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit zahlreichen Projekten für den Umweltschutz und Nachhaltigkeit in ihrer Schule und Gemeinde unermüdlich einsetzen“, betont Göbel und hofft auf fleißige Nachahmer. Zu den Geehrten aus dem nördlichen Landkreis gehören auch die Helfer des Caritas Tisch Oberschleißheim.

Hierzu erklärte Christoph Göbel: "Vor zehn Jahren wurde der Caritas Oberschleißheimer Tisch gegründet. Seither sammeln die Ehrenamtlichen überschüssige, qualitativ einwandfreie Lebensmittel und geben diese an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Bürger in Oberschleißheim aus. Durch ihr Engagement erhalten die Menschen in Not schnell und unbürokratisch Hilfe.

Es soll die Folgen von Armut verringern und den Bedürftigen finanziellen Freiraum schaffen. Die Ehrenamtlichen stehen so für Solidarität und Mitmenschlichkeit ein. Sie sind dabei mehr als helfende Hände, sie sind Ansprechpartner und haben immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Kunden. Durch ihr ehrenamtliches Engagement wirken sie Ausgrenzung und Isolation entgegen und schaffen Raum für Kontakte und Beziehungen. Sie fördern die gesellschaftliche Wahrnehmung von Armut und tragen so zum sozialen Zusammenhalt in der Gemeinde bei."

Lob und eine Ehrennadel gab es indes auch für Erika Furchtsam aus Garching-Hochbrück. Dort organisiert sie seit über 10 Jahren das „Kaffeekranzerl“. Einmal wöchentlich im Wechsel treffen sich dazu interessierte Seniorinnen und Senioren entweder zu Kaffee und Kuchen im Pfarrsaal oder zum Mittagstisch in einem Gasthaus in Hochbrück. Sie fungiert hierbei als „Frau für alles“ und pflegt neben den Treffen auch Telefonkontakte zu den Seniorinnen und Senioren.

Den Menschen steht sie immer mit Rat und Tat zur Seite, vor allem auch in Problemlagen wie dem Verlust des Partners. Sie ist gut mit der Stadt Garching vernetzt, setzt sich immer für die Hochbrücker Seniorinnen und Senioren ein, organisiert gemeinsame Besuche von Veranstaltungen, wie z.B. die Seniorenweihnacht, das Festzelt, die Bürgerwoche. "Frau Furchtsam hat immer ein offenes Ohr und kümmert sich um die Sorgen und Nöte ihrer Seniorinnen und Senioren", betonte Landrat Göbel weiter.

Artikel vom 03.03.2021
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