Dem Bach auf der Spur

Mit einer kostenlosen App alle Geheimnisse des Hachinger Bachs entdecken

Nachdem passieren des Hachinger Tals, fließt der Bach durch Perlach, den Norden Truderings und mündet im Ismaninger Speichersee. Foto re.: Gertraud und Peter Schubert entwickelten eine kostenfreie Hachinger Bach-App zum Downloaden. F: hw / Schubert

Nachdem passieren des Hachinger Tals, fließt der Bach durch Perlach, den Norden Truderings und mündet im Ismaninger Speichersee. Foto re.: Gertraud und Peter Schubert entwickelten eine kostenfreie Hachinger Bach-App zum Downloaden. F: hw / Schubert

Hachinger Tal · Zwei Jahre nach dem Erscheinen ihres erfolgreichen Hachinger Bach-Buches haben Gertraud und Peter Schubert ihr geballtes Wissen rund um den Bach nun in einer App zusammengefasst. Diese App gibt es ab sofort zum kostenlosen Download im Google Play-Store, allerdings gibt es derzeit noch keine Version, die man auch mit einem iPhone benutzen kann, bedauern die engagierten Naturschützer.

Technische und finanzielle Unterstützung gab es bei der Erstellung der APP von der Landesstelle für nicht-staatliche Museen und der Sparkassenstiftung, so die beiden Bachexperten. Auf die Idee, so eine App zu erstellen, sind die beiden durch das AschheiMuseum gekommen. Hierfür gibt es so eine App nämlich schon länger. Was für das Museum gut funktioniert, müsste doch auch für die Geschichte des Hachinger Bachs klappen, war sich das Ehepaar Schubert einig.

Die App selber gliedert sich in fünf Teile auf, die Wissenswertes rund um den Bach und das Unterhachinger Heimatmuseum präsentieren. Neben einer kurzen Führung durch das Heimatmuseum, das auch eine begehbare Bachkarte enthält, gibt es eine Wanderung von der Quelle des Baches, die in Aufhofen liegt bis hin zum Ismaninger Speichersee, in dem der Hachinger Bach schließlich mündet.

In drei Etappen hat das Ehepaar Schubert diese Wanderung aufgeteilt, damit am Ende niemand von der Strecke, die er zurücklegen muss, um den Weg des Baches zu verfolgen, überfordert wird. Immerhin ist der Bach mehr als 33 Kilometer lang.

Teil 1 beschreibt den Bachverlauf von der Quelle in Aufhofen und seinen Weg bis nach Oberhaching. Der zweite Teil startet in Oberhaching und führt den Zuhörer bis nach Berg am Laim, wo er im Erdreich versickert. Der 3. Teil beginnt in Berg am Laim und reicht bis zum Ismaninger Speichersee. Weitere Kapitel widmen sich der Tier- und Pflanzenwelt, die man rund um den Hachinger Bach so zahlreich findet. Darüber hinaus verrät dieses Kapitel an welchen Stellen früher einmal Mühlen gestanden haben, die früher die Wasserkraft für ihre Dienste nutzten.

Ein weiteres Kapitel ist speziell für Kinder konzipiert. Hier erzählen Biber und Bach-Ratz kindgerecht über das Leben am Hachinger Bach. Alle Kapitel sind reich bebildert und mit kleinen Hörspielen bestückt. Zudem findet man darin Texte, die die wichtigsten Fakten rund um den Hachinger Bach anschaulich zusammenfassen.

Rund drei Monate intensiver Arbeit stecken in der App, die Naturfreunden den Hachinger Bach ein wenig näherbringen soll. Darüber hinaus bietet sich die App auch als Ausflugsplaner für die ganze Familie an, sind sich Getraud und Peter Schubert sicher.

Spannendes zum Hachinger Bach: Der Hachinger Bach ist aber nicht erst heute in den Fokus des Interesses gerückt. So siedeln sich rund um den Hachinger Bach seit etwa 10.000 Jahren Menschen an. Im Norden Truderings kam es seit jeher regelmäßig zu Überschwemmungen durch das Wasser des bei Berg am Laim versickernden Hachinger Bachs.

Bereits zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet durch die Vertiefung von Bächen und Neuanlagen von Gräben teilentwässert. Die Verläufe und Namen der Bäche und Gräben in diesem Gebiete veränderten sich im Lauf der Jahrzehnte mehrmals. Heute heißt der Bach Truderinger Hüllgraben (ursprüngl. Hierlgraben). Er beginnt in Kirchtrudering gegenüber der Kirche. So sollte das Grundwasser abgesenkt und die Keller und Felder der Truderinger und Riemer Bauern nicht so oft überschwemmt werden. Der Truderinger Graben mündet in Dagelfing in dem zum Hüllgraben umbenannten Hachinger Bach.

Während der Hachinger Bach weitestgehend in einem künstlichen Bachbett durch Perlach und weiter am westlichen Rand des Ostparks entlang fließt, versickert er in Berg am Laim in etwa der Mitte der Kampenwandstraße, nachdem er aus dem Ostpark kommend die Heinrich-Wieland-Straße unterquert hat. Er fließt ab dem Einlaufbauwerk unterirdisch durch eine Betonröhre bis zum sogenannten Hüllgraben, einem künstlich angelegten Kanal, der am Zamdorfer Gleisdreieck beginnt. Von dort geht es wieder oberirdisch weiter zum sogenannten Abfanggraben, der zwischen Johanneskirchen und Aschheim liegt. In den Sommermonaten bieten die Schuberts immer wieder Führungen am Hachinger Bach entlang an, sobald die Hygienemaßnahmen dies wieder zulassen, wollen sie auch diese Tätigkeit wieder aufnehmen. hw

Artikel vom 03.03.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...