Ministerpräsident Markus Söder lobt und mahnt

Bayern bleibt im Lockdown

"Es ist nicht vorüber, aber deutlich besser geworden", betonte Markus Söder. Sorge machen allerdings die auch in Bayern nachgewiesenen Mutationen. Foto: Bayerische Staatskanzlei

"Es ist nicht vorüber, aber deutlich besser geworden", betonte Markus Söder. Sorge machen allerdings die auch in Bayern nachgewiesenen Mutationen. Foto: Bayerische Staatskanzlei

Bayern/München · Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Bürgern Hoffnung gemacht, aber auch vor der Gefahren der Corona-Mutationen gewarnt. Der Lockdown wird in Bayern, wie auf Bundesebene beschlossen, bis 7. März verlängert, die nächtliche Ausgangssperre jedoch teilweise gekippt.

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"Die Lage hat sich verbessert", betonte Söder. "Es ist nicht vorüber, aber deutlich besser geworden." Durch die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie seien viele Menschenleben gerettet worden. Die Infektionszahlen hätten sich im Freistaat seit Dezember um bis 90 Prozent reduziert und würden gegenwärtig jeden Tag sinken.

80 bayerische Landkreise und kreisfreie Städte wiesen inzwischen eine 7-Tage-Inzidenz auf, meinte Söder. München war die erste deutsche Millionenstadt, deren 7-Tage-Inzidenz wieder unter 50 gesunken ist. Prognosen zufolge könnte der Wert schon Ende Februar oder Anfang März für ganz Bayern unter 50 liegen. "Das zeigt, dass die Strategie komplett richtig war", sagte Söder, der gleichwohl Verständnis dafür zeigte, dass die Menschen "müde, gestresst und genervt" seien.

So weit, so gut, folgt nun ein großes Aber: "Der Sorge vor der Mutation schließe ich mich an", bekräftigte der Landesvater. In an Bayern angrenzenden Gebieten wie Tirol und Tschechien greifen die veränderten Viren bereits wild um sich, in den bayerischen Hotspots wie Hof, Tirschenreuth und Wunsiedel seien laut Söder "40 bis 70 Prozent Mutationen" bei den positiven Corona-Fällen nachgewiesen worden.

"Wir müssen aufpassen", warnte Söder. Es sei entscheidend, die Gefahr zu erkennen, klug zu öffnen und Schritt für Schritt zu gehen. Die zweite Welle sei zwar gebrochen, man dürfe aber nicht in eine dritte Welle hineinsteuern.

Ausgangssperre nur bei Inzidenz über 100

Der aktuelle Lockdown wird auch in Bayern bis zum 7. März verlängert. Die nächtliche Ausgangssperre, deren Beschluss Markus Söder in der Rückschau als "richtig und notwendig" bezeichnete, wird jedoch in kreisfreien Städten und Landkreisen mit einer 7-Tages-Inzidenz von unter 100 ab 15. Februar komplett aufgehoben. In Regionen mit einem Wert mit über 100 gilt sie weiterhin bis 5 Uhr morgens, aber erst ab 22 Uhr.

Wechselunterricht für Schüler ab 22. Februar

Die Qualität der Bildung gilt es zu erhalten. Um aber Schüler wie Lehrkräfte zu schützen, bleiben in Bayern – im Gegensatz zu manch anderen Bundesländern – die Schulen zunächst weiter geschlossen. Der Distanzunterricht funktioniere gut, meinte Söder.

Ab dem 22. Februar kehrt ein Teil der Schüler zurück: Wechselunterricht steht dann für Grundschüler sowie Abschlussklassen in Gymnasium, FOS/BOS, Realschule und Mittelschule auf dem Stundenplan – allerdings nur in Gebieten mit einer Inzidenz unter 100. Begleitet wird die teilweise Öffnung der Schulen mit einem Masken- und Hygienekonzept, wozu auch fast acht Millionen Schutzmasken zählen.

Kitas dürfen ab dem 22. Februar in Regionen mit einer Inzidenz unter 100 im eingeschränkten Regelbetrieb aufmachen, bei einem Wert über 100 weiter nur Notbetreuung anbieten.

Friseure dürfen ab 1. März öffnen

Wie schon bundesweit beschlossen, dürfen ab Montag, 1. März, Friseure unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen wieder öffnen, unabhängig von der lokalen Inzidenz. Friseure seien laut Söder ein Bestandteil des alltäglichen Lebens wie Apotheken, Ärzte und Supermärkte: "Das hat auch etwas mit Würde zu tun und soll für ein Hoffnungsschimmer sein."

Schon ab dem 22. Februar können Fahrschulen wieder öffnen. Unter Schutzauflagen (Hygienekonzepte, FFP2-Maskenpflicht) sind dann auch theoretische und praktische Prüfungen möglich. "30.000 bis 40.000 Fahrschüler warten in Bayern auf ihre Prüfungen", meinte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW). "Gerade im ländlichen Bereich ist der Führerschein für die jungen Menschen besonders wichtig."

Beschlossen wurden zudem Erleichterungen in der überbetrieblichen Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Artikel vom 11.02.2021
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