Im Landkreis München sind die ersten mobilen Teams unterwegs

Startschuss für Corona-Impfungen ist gefallen

Markus Bauer (l.), Leiter des Impfzentrums Oberhaching präsentiert mit Christoph Göbel die ersten Ampullen. Bild re.: Bürgermeister Stefan Schelle (3. v. l.) und Landrat Göbel (4.v.r.) mit den Impfteams vom Roten Kreuz, den Maltesern und Johannitern. F:hw

Markus Bauer (l.), Leiter des Impfzentrums Oberhaching präsentiert mit Christoph Göbel die ersten Ampullen. Bild re.: Bürgermeister Stefan Schelle (3. v. l.) und Landrat Göbel (4.v.r.) mit den Impfteams vom Roten Kreuz, den Maltesern und Johannitern. F:hw

Landkreis München/Oberhaching · Der Startschuss für die ersten Corona-Impfungen ist am Sonntag, 27. Dezember, auch im Landkreis München gefallen. Die ersten mobilen Teams des Roten Kreuzes (Standort Unterschleißheim), der Johanniter (Standort Oberhaching) und der Malteser (Standort Haar) sind nach einer Begrüßung durch Landrat Christoph Göbel unterwegs, um Bewohner von Alten- und Pflegeheimen zu impfen.

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Alle 56 Heime im Landkreis seien im Vorfeld angeschrieben worden, erklärte dazu Landrat Göbel. Nach einer Rankingliste, die das Gesundheitsamt erstellt hatte, wurden die Heime angefragt und eine Dringlichkeitsliste erstellt. Immer drei Personen bilden dabei ein Impfteam, egal ob am jeweiligen Standort oder aber unterwegs. Rund 2.400 Personen leben in Heimen bzw. arbeiten dort in der Pflege, dieser Personenkreis gilt als besonders gefährdet und soll auch als erster geimpft werden.

Ab Anfang Januar sollen dann alle über 80-Jährigen angeschrieben werden, die im Landkreis leben, aber nicht in einer Einrichtung untergebracht sind. Nach und nach sollen dann weitere Personengruppen folgen. "Am heutigen Sonntag sind schon fünf Personen vor unserer Tür gestanden, die sich gleich impfen lassen wollten, so funktioniert das natürlich nicht. Ich musste sie nach Hause schicken und um ein bisschen Geduld bitten", informierte der Leiter des Johanniter Impfzentrums, Markus Bauer.

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Die Anmeldung für die Impfung erfolgt entweder online oder per Telefon (für alle die keinen Zugang zum Internet haben). Erst einmal bis Ende Juni habe man das Impfzentrum in Oberhaching gemietet, dann werde man sehen, ob die übrigen Impfungen von den Hausärzten übernommen werden können oder nicht, informierte Christoph Göbel. Eine Verlängerung der Mietdauer sei jedoch problemlos möglich. Angemietet hatte das leerstehende Bürogebäude am Kolpingring 16 das Landratsamt.

Innerhalb von 14 Tagen sei aus dem Bürogebäude das Impfzentrum gemacht worden, betonte Markus Bauer voller Stolz über die Einsatzbereitschaft seiner Team-Kollegen. Um das Arbeitspensum zu schaffen, haben die Johanniter ebenso wie die Malteser als auch das Rote Kreuz ihre Mitarbeiter deutlich aufstocken müssen. Läuft alles wie geplant, sollen bei vollem Betrieb rund 350 Personen am Tag in jedem Impfzentrum geimpft werden. Zusätzlich kommen dann noch die Impfungen, die das mobile Team vornimmt.

Allerdings werde man nun erst einmal das Prozedere, das man sich zurechtgelegt habe, in der Praxis überprüfen müssen. Man stehe im ständigen Austausch miteinander, um die bestmöglichste Leistung erbringen zu können, betonte Bauer weiter. Landrat Christoph Göbel erklärte, dass mit dem Impfstart Licht am Horizont zu sehen sei, denn zuletzt habe man mit dem rasanten Anstieg an Infektionen sogar zahlenmäßig die Landeshauptstadt München überholt.

Er hoffe, dass mit dem Beginn des Impfens aber auch mit dem aktuellen strengen Lockdown die Zahlen bald wieder so ausfielen, dass eine Rückkehr zu einem halbwegs normalen Alltag möglich sei. Sein Dank galt allen Beteiligten, die hier Großartiges auf den Weg gebracht hätten.

Zur Impfung anmelden können sich über die Software dann zunächst ausschließlich Landkreisbürgerinnen und -bürger, die nach der Impfverordnung des Bundes der Gruppe derer angehören, denen höchste Priorität zugewiesen wurde.

Mit höchster Priorität sollen folgende Gruppen geimpft werden:

  • Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben
  • Personen, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind,
  • Personen, die im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig ältere oder pflegebedürftige Menschen behandeln, betreuen oder pflegen,
  • Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus SARS-CoV-2 tätig sind, insbesondere auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, in Rettungsdiensten, als Leistungserbringer der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, in den Impfzentren im Sinne von § 6 Absatz 1 Satz 1 sowie in Bereichen, in denen für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 relevante aerosolgenerierende Tätigkeiten durchgeführt werden,
  • Personen, die in medizinischen Einrichtungen regelmäßig Personen behandeln, betreuen oder pflegen, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besteht, insbesondere in der Onkologie oder Transplantationsmedizin

Zur Terminvereinbarung ist je nach Wohnort zuerst das jeweilige Impfzentrum auszuwählen. Anschließend werden Anrede, Vor- und Nachname, E-Mail- Adresse, Geburtsdatum und Postleitzahl abgefragt, um den Impfanspruch zu verifizieren und eine Buchungsbestätigung zusenden zu können. Sind die Merkmale zur Vereinbarung eines Impftermins erfüllt, gelangt man zur Terminauswahl und kann den gewünschten Termin buchen. Nach Buchungsabschluss erhält der Buchende per E-Mail eine Terminbestätigung sowie einen Link, um ggf. die Buchung stornieren zu können.

Auch ohne Internetzugang ist selbstverständlich eine Terminvereinbarung möglich. Dazu wurden eigene Telefonnummern für jedes Impfzentrum eingerichtet. Die Impfzentren sind unter den folgenden Kontaktdaten zu erreichen:

Impfzentrum Haar, Tel.: 089/24 88 06 660, E-Mail: corona-impfzentrum.haar@malteser.org

Impfzentrum Oberhaching, Tel.: 089/24 88 61 960, E-Mail: termin.oberhaching@johanniter.de

Impfzentrum Unterschleißheim, Tel.: 089/31 20 344-22, E-Mail: impfzentrum@brk-muenchen.de

Impfzentren an sieben Tagen von 8 bis 18 Uhr geöffnet

Die drei Impfzentren im Landkreis München sollen unter Volllast an sieben Tagen die Woche von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet sein. Voraussetzung dafür ist, dass ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. hw/lra

Artikel vom 27.12.2020
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