Offener Brief für Wiederaufnahme des Trainings

Grafing · Eishockey als „Virenschleuder“?

Eine Szene aus dem Hinspiel zwischen dem EHC Klostersee und dem ESC Dorfen. Am Nikolaustag wäre es ohne Lockdown zum Rückspiel in Grafing gekommen. Foto: smg

Eine Szene aus dem Hinspiel zwischen dem EHC Klostersee und dem ESC Dorfen. Am Nikolaustag wäre es ohne Lockdown zum Rückspiel in Grafing gekommen. Foto: smg

Grafing · Keine Frage, an der sogenannten Basis rumort es. Der zu Anfang November beschlossene und nun bis (zumindest) 10. Januar nächsten Jahres verlängerte „Lockdown Light“ setzt dem gesamten Amateursport gewaltig zu. Besonders betroffen sind aufgrund der Jahreszeit natürlich die Wintersportarten.

EHC Klostersee - Eishockeyclub in Grafing
Südbayer. Eishockeyverein in Grafing b. München, mit vereinseigener Spielstätte (1.730 Plätze, davon 175 Sitzplätze)

Der Widerstand gegen die eingeführten Corona-Maßnahmen, die bislang ihre erhoffte Wirkung offensichtlich verfehlten, wird – auch jenseits der Leugner und Querdenker – stetig größer. Auch beim EHC Klostersee ist man nicht glücklich über die weiterhin quasi komplette Schließung des vereinseigenen Eisstadions in Grafing. Auf die Eisfläche dürfen aktuell ausschließlich die Handvoll Kaderathleten aus dem Nachwuchsbereich der Rot-Weißen und der Sparte Shorttrack/Eisschnelllauf.

Eishockey-Obmann Frank Butz vom Bayerischen Eissportverband (BEV) verfasste vor ein paar Tagen einen Offenen Brief an die Politik mit der überwiegenden Meinung der Klubverantwortlichen, um den größer werdenden Unmut und das Unverständnis über teils nicht nachvollziehbare Maßnahmen mitzuteilen. Zu entnehmen ist dem Schreiben, dass Eishockey bislang keineswegs als „Virenschleuder“ auszumachen gewesen ist, trotzdem aber allen klar gewesen sei, auch einen Beitrag in der Corona-Pandemie zu leisten. Den sah und sehe man mit der Unterbrechung des Spielbetriebs und dem damit verbundenen Reisegeschehen quer durch das Land zur Bekämpfung des Infektionsgeschehens als akzeptabel an, keinesfalls aber die komplette Einstellung des Trainingsbetriebs. Übungseinheiten von in sich geschlossenen Trainingsgruppen, wie sie in den Wochen vor dem Verbot ohne Auffälligkeiten funktioniert hätten, sehe man als absolut machbar und nicht infektionstreibend an.

Größtes Unverständnis würde, so BEV-Obmann Butz hervorrufen, dass in manchen nicht geschlossenen Eisstadien Eislaufen als Schulsport erlaubt sei, die Nutzung durch den Verein aber nicht. „Das versteht keiner und schwächt eher den notwendigen Rückhalt im Kampf gegen ein ohne Zweifel gefährliches Virus wie Covid-19“, betonte Klostersees Bayernliga-Trainer Dominik Quinlan. An eine frühe Rückkehr auf das Eis glaubt der Headcoach der Rot-Weißen dennoch nicht. „Ich hoffe wie schon mal gesagt, dass wir dann im Januar zunächst wieder trainieren und bald danach den Spielbetrieb fortsetzen können.“ smg

Artikel vom 07.12.2020
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