Zu Ehren des Ehrenamts

Ebersberg · Landrat Robert Niedergesäß zum Thema Ehrenamt

Große Förderer des Ehrenamts: Landrat Robert Niedergesäß und die Ehrenamtsbeauftragte des Landkreises Ebersberg Sabine Meyer.  Foto: Landratsamt Ebersberg

Große Förderer des Ehrenamts: Landrat Robert Niedergesäß und die Ehrenamtsbeauftragte des Landkreises Ebersberg Sabine Meyer. Foto: Landratsamt Ebersberg

Ebersberg · Wussten Sie, liebe Leserinnen und Leser, dass knapp die Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger in Bayern, die älter als 14 Jahre sind, sich ehrenamtlich engagieren? Das sind über 5 Millionen Ehrenamtliche landesweit, circa 67.000 allein davon in unserem Landkreis Ebersberg.

Weitere Artikel zur bundesweiten Woche des Bürgerschaftlichen Engagements (von 11. bis 20. September),
auf der Nachhaltigkeit-Themenseite der Wochenanzeiger, Rubrik:
Gesellschaftliches Engagement
Engagieren in der Gesellschaft: »Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt« (Gandhi). (Wir freuen uns über vielfältige Leser-Vorschläge)

Natürlich wäre es an dieser Stelle möglich, die komplexesten Sachverhalte unseres Zusammenlebens, viele gesellschaftliche Phänomene oder eben auch kulturelle Errungenschaften in Tabellenform darzustellen.

Das Ehrenamt aber, in seiner Vielschichtig- und Wertigkeit für unsere Gemeinschaft zu veranschaulichen, nein, dass kann eine Tabelle nicht!

Was ist das Ehrenamt, oder besser gefragt, was bedeutet dieses?

„Ein freiwilliges und unentgeltliches Engagement einer Einzelperson in öffentlicher Funktion, legitimiert durch Wahl und zum Nutzen der Nutznießer aber auch des Helfers selbst.“ Sie ahnen es; auch eine solche oder eine ähnlich lautende Definition schafft es nicht im Geringsten, den umfassenden Nutzen des Ehrenamts für unser Zusammenleben zu beschreiben. Und trotzdem bedarf es zumindest den Versuch, das zu beschreiben, was weder Worte noch Zahlen in Gänze fassen können. Ja, das hat das Ehrenamt beziehungsweise das haben unsere Ehrenamtlichen mehr als verdient.

Sie, liebe im Ehrenamt tätigen Mitbürgerinnen und Mitbürger, sind Helden!

Vorangestellt sei, dass Ehrenamtliche ihr Amt nicht, wie es das Wort an sich vermuten lässt, für Ruhm und Ehre ausüben, sondern schlichtweg „stille Helden“ sind! Das Podest oder der Sockel sind ihnen fremd. Ihre Kleidung ziert kein groß umrahmtes Superman-„S“ auf der Brust, sie können nicht fliegen und ihre Blicke bringen kein Metall zur Schmelze. Ehrenamtliche tauschen Ihre Alltagskleidung nicht, wie Superman, gegen ein Cape, sondern sie schlüpfen ganz selbstverständlich in eine (Feuerwehr-)uniform, einen Trainingsanzug oder auch eine Tracht. Die Superkräfte unserer Alltagshelden sind Verlässlichkeit, Traditionsbewusstsein, Teamgeist, Hilfsbereitschaft, Leidenschaft, Empathie und Zusammenhalt.

Ihre Arbeitszeit ist mitunter bis zu 24 Stunden täglich! Unsere Helden verlassen abends die Couch, um reale oder emotionale Brände zu löschen, sie stehen bei Wind und Wetter auf dem Trainingsplatz oder schlagen sich die Nacht um die Ohren, um am nächsten Tag von einem Kinderlachen belohnt zu werden.

„Das – im wahrsten Sinne des Wortes – unbezahlbare Engagement unserer Ehrenamtlichen kann man niemals genug würdigen. Ohne ein solches Engagement würde unser Zusammenleben nämlich in der uns gekannten Form schlichtweg nicht existieren.“, stellt Landrat Robert Niedergesäß fest.

Deswegen ist es für den Landkreis auch eine Selbstverständlichkeit, das Ehrenamt nach allen Kräften zu fördern und besonders auch verdienten Persönlichkeiten den Dank der Allgemeinheit auszusprechen. Sinnbildlich für diesen Dank steht die 2015 im Landkreis Ebersberg eingeführte Bayerische Ehrenamtskarte. Auch hat der Landkreis 2015 die Stelle einer Ehrenamtsbeauftragten im Landratsamt geschaffen.

Sabine Meyer kümmert sich seither auch darum, die Ehrenamtlichen zu unterstützen, u.a. auch Schulungen anzubieten, die durch den dicker werdenden Dschungel der Bürokratie helfen. Der Landkreis fördert Kultur, Sport und ehrenamtliches Engagement in vielen Facetten ferner durch nicht geringe finanzielle Zuschüsse.

„Unseren Ehrenamtlichen bei der Verleihung dieser Ehrenamtskarte im Namen des Landkreises, sowie auch von Herzen persönlich zu danken, das ist mir immer wieder ein besonderes Anliegen. Denn auch wenn es vermutlich schon oft gesagt wurde, so darf man doch nie müde darin werden, die Bedeutung des sozialen Engagements herauszustellen. Die Leistungen der Ehrenamtlichen sind schlichtweg zu würdigen, immer und immer wieder – mit Nachdruck!“, bekräftigt der Landrat ein weiteres Mal die Bedeutung des Ehrenamts.

Die Vielschichtigkeit der im Landkreis Ebersberg beheimateten Organisationen und Vereine ist genauso unendlich wie das Engagement unserer Ehrenamtlichen selbst. Bis hinein in die kleinsten Ecken und Winkel der gesellschaftlichen Verbindungen reichen die Tätigkeiten, welche die verschiedenen Ehrenämter mit sich bringen.

Die Basis unserer Demokratie fußt beispielsweise auf dem Ehrenamt. Während in Bund und Land unsere Volksvertreter ihrem Vertretungsauftrag zwischen den Wahlen hauptberuflich nachgehen, sind unsere Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte ehrenamtlich tätig. Direkt an der Basis kümmern sich Ehrenamtliche proaktiv um die Gestaltung und Entwicklung unserer Heimat.

Motivierte Bürgerinnen und Bürger, die sich mit Müllentsorgung, Schulbauten, Verkehrsentwicklung sowie vielen anderen, teilweise alltäglichen, teilweise besonderen Themen auseinandersetzen. Es sind Ehrenamtliche, die „den Laden“ vor unserer Tür am Laufen halten – auf allen Ebenen.

Das Ehrenamt ist eine Säule unserer Gesellschaft, ja vielleicht sogar ein Eckpfeiler. Ach, wahrscheinlich ist die Assoziation des Eckpfeilers ohnehin auch noch zu kurz gegriffen. Das Ehrenamt ist mehr als eine Säule, ein Eckpfeiler oder eine tragende Wand unseres imaginären Gesellschaftshauses, es ist unser Fundament. Ohne das Ehrenamt würde unsere Gesellschaft als Gemeinschaft nicht existieren. Nicht nur die gesellschaftliche Vernetzung, sondern auch die sozialen Strukturen, definieren sich über die im Ehrenamt verwurzelten Aufgaben, Verknüpfungen und Angebote.

Auf der Suche nach einem Sinnbild, einer greifbaren Veranschaulichung des Ehrenamts, stößt man unweigerlich auf den Atlas aus der griechischen Mythologie.

So kann man die Leistung des Ehrenamtes in ihrer Komplexität zwar nicht mit Zahlen oder Worten wiedergeben, aber zumindest einem Bild gelingt es annährend, die Bedeutung des Ehrenamtes einzufangen: Wie Atlas die Welt auf seinen Schultern trägt, so trägt das Ehrenamt unsere Gesellschaft.

Landrats-Wahl in Ebersberg 2020

Artikel vom 15.09.2020
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...