Jeden Tag eine gute Tat

Nationale Themenwoche "Engagement macht stark"

Engagement kennt keine Grenzen, ob bei den Pfadfindern (Felix Unger und Martin Göbel) oder bei Helene Nestler. Der Burschenverein Otterfing hatte kürzlich die FFW Otterfing beim Kauf eines aufblasbaren Einsatzzelts unterstützt. F.: hw / Priv.

Engagement kennt keine Grenzen, ob bei den Pfadfindern (Felix Unger und Martin Göbel) oder bei Helene Nestler. Der Burschenverein Otterfing hatte kürzlich die FFW Otterfing beim Kauf eines aufblasbaren Einsatzzelts unterstützt. F.: hw / Priv.

München/Landkreis · Die Mitmach-Kampagne »Engagement macht stark!« – ausgerichtet vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement verfolgt auch 2020 das Ziel, die Vielfalt und Bedeutung von Engagement sichtbar zu machen und zu würdigen.

Weitere Artikel zur bundesweiten Woche des Bürgerschaftlichen Engagements (von 11. bis 20. September),
auf der Nachhaltigkeit-Themenseite der Wochenanzeiger, Rubrik:
Gesellschaftliches Engagement
Engagieren in der Gesellschaft: »Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt« (Gandhi). (Wir freuen uns über vielfältige Leser-Vorschläge)

Die bundesweite »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« - mit zuletzt über 8.300 Aktionen und Veranstaltungen - wird am Freitag, 11. September, feierlich eröffnet und endet am 20. September.

Eine Woche lang wollen auch wir von den Münchner Wochenanzeigern gemeinsam mit vielen anderen Institutionen unseren Fokus auf das Ehrenamt richten. Gerade dieses Jahr hat gezeigt, wie wichtig die unentgeltliche aber unbezahlbare Arbeit ist. Das Ehrenamt kommt vielfältig daher, in Einzelaktionen, als regelmäßiges Engagement in einer Institution wie beispielsweise einem Verein wie der Nachbarschaftshilfe, kann aber auch in Krisen, genau dann nämlich, wenn Hilfe gebraucht wird, aufpoppen, um dann, wenn sich die Wellen beruhigt haben, wieder zu verschwinden.

Jede Art des Engagements ist willkommen, jeder Beitrag zählt, ob er von einer großen Öffentlichkeit wahrgenommen und mit Preisen und Auszeichnungen belohnt wird oder ob er im Verborgenen geschieht. Eines ist allen gemeinsam: Das gute Gefühl, das bleibt, wenn man etwas Uneigennütziges getan hat, nicht weil man muss, sondern weil man kann. In dieser Woche stellen wir ganz unterschiedliche Menschen und ihre Arbeit vor, um zu zeigen, dass es sich lohnt zu helfen und dass es für jeden Helfer den richtigen Job gibt. Vielleicht kommt ja der ein oder andere so auf den Geschmack sich zu engagieren, um die Welt, und nicht nur die der anderen, sondern auch die eigene, ein wenig heller zu machen.

Beispiel Nummer 1: Monika Geiselbrechtinger und Kerstin Domabyl von der Nachbarschaftshilfe Ottobrunn laden zum wöchentlichen gemeinsamen Mittagessen (immer mittwochs von 12.00 bis 13.30 Uhr) alle ein, die über ein geringes Einkommen verfügen, aber auch alle, die ansonsten oft allein essen müssen.

"Wir wollen alle an einen Tisch bringen, denn gemeinsam schmeckt es einfach am besten", sind sich die beiden Hobby-Köchinnen einig. Gekocht wird, was sie am Tag zuvor vom Fruchthaus Lechermann gespendet bekommen. "Wenn das nicht reicht, kaufen wir eben Gemüse dazu", erklärt Kerstin Domabyl. Brot, das zu der jeweiligen Suppe gereicht wird, wird von der Bäckerei Fiegert zur Verfügung gestellt. "Wir treffen uns Mittwochvormittag, um gemeinsam zu kochen und das Essen vorzubereiten", berichtet Monika Geiselbrechtinger weiter.

Die AWO stellt die Räumlichkeiten in der Putzbrunner Straße 52/Eingang Josef-Seliger-Straße kostenlos für das Projekt zur Verfügung und hat auch entsprechendes Geschirr und Besteck finanziert. "Wir haben alles, was man braucht, gekauft, denn schließlich sollen sich die Besucher auch über einen ansprechend gedeckten Tisch freuen", so die beiden engagierten Frauen. Das Essen kostet pro Person 1 Euro, Kinder essen umsonst. "Der Euro gilt natürlich pro Person, und nicht pro Teller, wer einen Nachschlag möchte, kann gerne einen haben", betonen die Frauen. Die beiden Damen freuen sich aber nicht nur über hungrige Gäste, sondern auch über den ein oder anderen Mitstreiter.

Interessierte Helfer aber auch Suppenfreunde, und solche, die es werden wollen, können sich im Büro der AWO Nachbarschaftshilfe unter Tel. 99016696 melden.

Beispiel 2: Mit der Aktion "Mammalade" unterstützt ein Helferkreis rund um Helene Nestler das Karla 51, eine Obdachlosenunterkunft nur für Frauen im Zentrum von München. "Mammalade" heißt die Marmelade, die nicht nur gut schmeckt, sondern auch Gutes tun hilft. Das Logo ziert eine rundliche, mütterliche Mamma mit einer Bauchlade voller Marmeladengläser. Das Obst, das hierfür verkocht wird stammt aus zahlreichen Supermärkten aus der Region, die beständig für Nachschub sorgen. Gekocht wird die "Mammalade" an zwei bis drei Vormittagen im Pfarrzentrum von Neubiberg. Verkauft wird die Mammalade in vielen Supermärkten in der Region.

Wer also helfen, spenden oder Mammalade kaufen möchte, kann sich direkt an Helene Nestler unter der Email: helene.nestler@mammaladefuerkarla.de wenden.

Beispiel 3: Die Klawotte in Unterhaching verkauft gespendete Kleidung für kleines Geld, damit sich Mode jeder leisten kann. Ausdrücklich ist die Klawotte für jeden geöffnet. Der Erlös wird nach Abzug der Unkosten gespendet. Hier ist der richtige Platz für ausrangierte Mode und Kleinmöbel sowie Haushaltswaren, die hier ein neues Leben bekommen. Sozial und nachhaltig! Nach der Sommerpause hat die Klawotte Unterhaching, die man in der Hauptstraße 33a findet, wieder zu den üblichen Öffnungszeiten montags, mittwochs und freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Immer im Angebot sind auch die selbstgenähten Masken, die von den fleißigen Helferinnen genäht wurden. Sofern genug Stoff vorhanden ist, gibt es auch passende Einkaufstaschen dazu. Die Annahme der Spenden erfolgt immer während der Öffnungszeiten.

Beispiel 4: Jugendliche engagieren sich bei den Pfadfindern für Jugendliche und Kinder. Im kommenden Jahr feiert der Stamm 1 Unterhaching, der zur deutschen Pfadfinderschaft St. Georg gehört, seinen 70. Geburtstag. Der Stamm wurde 1951 von Andreas Neumeier (damals Schulrektor und 2. Bürgermeister) gegründet und geführt. In den 80er Jahren teilten sich die Unterhachinger Pfadfinder in zwei Stämme (St. Birgitta und St. Alto) auf. 1998 entstand aus dem Stamm St. Birgitta der eingetragene Verein Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg – Stamm Unterhaching 1 e.V. Während sich die Pfadfinder aus St. Alto zwischenzeitlich wieder aufgelöst haben, existiert der ursprüngliche Stamm St. Birgitta nach wie vor.

Während des Shutdowns verlegten die Leiter ihre Gruppenstunden kurzerhand ins Internet, sorgten dafür, dass die Kameradschaft erhalten blieb und die Gemeinschaft sich gegenseitig unterstützte. Seit Anfand Juli haben alle Gruppen wieder in Präsenz Gruppenstunden, die Älteren auch während der Ferien. "Wir konnten auch mit einzelnen, kleinen Gruppen Zeltlager durchführen. Die Jungpfadfinder waren fünf Tage Zelten, die Rover machen statt ihrer Norwegen-Fahrt aktuell einen Roadtrip durch Deutschland. Natürlich läuft alles etwas anders ab wie gewohnt, aber bis jetzt geht unser Hygienekonzept ganz gut auf", erklärt der Stammesvorsitzende, Felix Unger. Viel Zeit und Herzblut stecken die jungen Menschen in ihre Arbeit. Und das Motto der Pfadfinder, jeden Tag eine gute Tat ist auch für andere ein guter Leitfaden für ein gelungenes Leben.

Beispiel 5: Der Burschenverein Otterfing. Die Burschen sorgen mit ihren vielfältigen Veranstaltungen wie Faschingsbällen oder Weinfesten nicht nur für den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft, sondern setzten sich auch für soziale Zwecke ein. So überreichten die Burschen kürzlich einen Scheck über 1.714,72 Euro an die FFW Otterfing, für die Anschaffung eines Spezialzeltes. „Das Zelt kann bei verschiedensten Szenarien zum Einsatz kommen, beispielsweise als Lagezentrum für die Einsatzleitung, als Atemschutzsammelstelle, Wetterschutz für verunfallte Personen oder auch einfach nur als Sonnenschutz für bereitstehende Einsatzkräfte.

Die Liste der guten Taten könnte man noch ellenlang weiterführen. Lassen Sie sich davon inspirieren und suchen Sie doch nach einer Möglichkeit, sich selbst einzubringen, damit aus der Themenwoche eine neue Lebensmaxime wird. hw

Artikel vom 11.09.2020
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