VHS Vaterstetten ruft zur Kurs-Teilnahme und zu Spenden auf

Vaterstetten · Es geht ums Überleben!

Das Team der vhs Vaterstetten und Geschäftsführer Dr. Helmut Ertel (mitte) hoffen auf die Unterstützung der Bevölkerung. Foto: vhs

Vaterstetten · Leider hat Corona das Wald-Semester der VHS tüchtig verhagelt. Einige Kurse konnten noch ins Wintersemester verlegt, bzw. nach der Wiedereröffnung durchgeführt werden, insgesamt aber hat es dem Vaterstettener VHS-Team sehr weh getan, das Semester mehr oder weniger abzubrechen.

Aber die VHS-Mannschaft will nicht klagen und freut sich auf ein hoffentlich annähernd normales Herbstsemester. Vor allem hoffen die Mitarbeiter, dass die Teilnehmenden sich möglichst zahlreich wieder zu den Kursen und Veranstaltungen anmelden. Nie war das so wichtig wie jetzt, denn es geht schlichtweg um das finanzielle Überleben der VHS. Durch die Corona-Zwangspause ist der größten Erwachsenenbildungseinrichtung im Landkreis Ebersberg ein immenser finanzieller Schaden entstanden. Vor allem die Geschäftsführung kämpft um finanzielle Mittel, aber wie diese ausfallen und wie sich das nächste Semester gestaltet bleibt noch völlig unklar.

Daher bittet die VHS an dieser Stelle auch darum, sie mit Geldspenden zu unterstützen. Viele der Teilnehmenden wollten im abgebrochenen Corona-Semester ihre Gebühren spenden. Zudem mussten erst noch die steuerrechtlichen Fragen geklärt werden. Die VHS hatte sich aber dazu entschlossen, alle Gebühren zurückzuzahlen. Dies ist nun geschehen und die VHS freut sich, wenn sie in dieser sehr schwierigen, wirtschaftlichen Situation Unterstützung erhält. Eine Spende an die VHS ist jederzeit möglich. Bitte als Verwendungszweck „Spende an VHS Coronahilfe“ angeben. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenbescheinigung.

Bitte überweisen Sie die Spende auf unser Konto DE38702501500028723005 bei der Kreissparkasse München – Starnberg - Ebersberg.

Zum Zeitpunkt der Programmerstellung muss die VHS davon ausgehen, dass die Abstands- und Hygieneregeln auch für das Herbstsemester gelten. Diese führen dazu, dass viele Kurse in größere Räume verlegt oder aber mit geringerer Teilnehmerzahl gestartet werden. Die VHS hat alles Notwendige getan, damit die Teilnehmenden sicher an den Kursen teilnehmen können.

Die Umsetzung der Maßnahmen bedeutet aber, neben den nahezu voll umfänglichen Verlusten der Teilnehmergebühren im Sommersemester, eine bereits jetzt zu erwartende geringere Gebühreneinnahme im Wintersemester. Um dies abzufedern, hat die VHS schweren Herzens den „Corona-Soli“ als temporäre Maßnahme eingeführt. Dieser wird bei Einzelveranstaltungen (z.B. Vortrag, Kochkurs, Führung) 2 Euro pro Teilnehmer und Veranstaltung betragen. Bei länger laufenden Semesterkursen je nach Angebot 1 Euro bzw. 2 Euro pro Unterichtseinheit (90 Minuten).

Viele Kurse werden aber auch von der Regelung ausgenommen, wie z.B. die meisten Kleingruppensprachkurse. All diese organisatorischen Regelungen gelten unter Vorbehalt, denn niemand kann sagen, wie sich die Situation im Herbst darstellt. Der Corona-Soli ist absolut notwendig, um die entstandenen finanziellen Schäden abzumildern. Zudem ist bis dato noch völlig ungeklärt, wie sich die finanzielle Situation der Mitgliedsgemeinden Vaterstetten, Poing, Grasbrunn, Zorneding, Anzing und Pliening in 2021 darstellt.

Diese Gemeinden fördern das Angebot der VHS zu 40 Prozent, leiden aber selbst unter der Coronakrise und befürchten massive Steuereinbrüche.Alle diese Maßnahmen trifft die VHS unter Vorbehalt, denn insgeheim hoffen alle, dass sich der Spuk bis zum Herbst verzogen hat und es keine Einschränkungen mehr gibt. Schließlich wird die VHS Vaterstetten nächstes Jahr 50. Und das möchte sie gebührend feiern.

Semesterschwerpunkt „Demokratie“

Inhaltlich ist die VHS ihrem geplanten Thema „Demokratie“ treu geblieben. Hier gibt es zahlreiche Projekte wie den Demokratieführerschein in Zorneding, Podiumsdiskussionen und Führungen. Auch der Semesterauftakt am 2. Oktober steht ganz im Zeichen der Demokratie. Neben einer Bürgerwerkstatt mit vielen Workshops wird eine Vernissage und die Preisverleihung zum Malwettbewerb „Wald“ durchgeführt. Die Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung dürfen demokratisch den Sieger/die Siegerin wählen.

Die Süddeutsche Zeitung ist weiterhin zu Gast in einem Werkstattgespräch, die VHS nimmt an einer BR-Radioproduktion teil, alle neuen und alten 1. Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden sowie Landrat Robert Niedergesäß werden vor laufender Kamera im Livestream interviewt und es wird eine Podiumsdiskussion zur Coronakrise im Landkreis Ebersberg geben. Ganz speziell widmet sich die VHS auch der deutschen Demokratiegeschichte mit der Reihe „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Zusammen mit der Gemeinde Vaterstetten und unserer Mittelschule organisiert die VHS das „Planspiel Kommunalpolitik“.

Die Ausstellung „Umbruch Ost“ wird neben vielen persönlichen Wendegeschichten auch fünf Bürger aus Vaterstetten portraitieren. Ein weiteres großes Projekt im Bereich Bürgerbeteiligung sind die „Hörpfade“, bei denen Bürger Podcasts über ihre Gemeinden erstellen, die im Internet veröffentlicht werden. Neues ist aber auch wieder in den anderen Programmbereichen hinzugekommen, ohne dass die VHS auf bewährte und beliebte Angebote verzichtet hätte.

Das neue Programm ist auf der Internetseite www.vhs-vaterstetten.de zu finden. Dort kann man sich auch bereits anmelden! Das gedruckte Programmheft wird in der ersten Septemberwoche in allen Mitgleidsgemeinden verteilt und liegt an zentralen Stellen aus.

Artikel vom 12.08.2020
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