Warum weit weg? Sanfter Tourismus im Landkreis Erding

Die Heimat neu entdecken

Wunderbare Landschaft rund um Wartenberg, erschlossen von bequemen Wanderwegen, die auch Kinder bewältigen können.. Foto: kw

Wunderbare Landschaft rund um Wartenberg, erschlossen von bequemen Wanderwegen, die auch Kinder bewältigen können.. Foto: kw

Bockhorn/Wartenberg · Corona hat auch positive Effekte: Die Menschen entdecken wieder die Schönheiten der bayerischen Heimat. Das tun sie allerdings geballt in den klassischen Ausflugsgebieten, die prompt überlaufen sind, mit allen Folgen. Der verkürzte, auf Goethe zurück gehende Satz „Warum in die Ferne schweifen – sieh‘ das Gute liegt so nah‘“ gilt im Kreis Erding genau so, und hier sind die Gemeinden, die schon früher auf sanften Tourismus, auf Radfahr-Ausflügler oder Wanderer gesetzt haben, jetzt klar im Vorteil.

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Zwei Beispiele aus dem Landkreis Nord, nämlich Bockhorn und Wartenberg zeigen, wie es geht. In Bockhorn wird geradelt, in Wartenberg gewandert. Das macht Sinn, denn in Wartenberg ist die Klinik, deren Gäste natürlich nicht immer ein Fahrrad dabei haben. In Bockhorn beginnen alle ausgewiesenen Radl-Rundwege am Rathaus.

Dort ist nicht nur ausreichend Parkraum vorhanden, sondern auch das Wirtshaus in der Nähe mit einem gemütlichen Biergarten. Drei Routen sind es, und die sind alle ohne große Steigungen, vermeiden viel befahrene Straßen und sind der Information der Gemeinde zufolge auch für Familien mit Kindern gut zu bewältigen. Sie erschließen darüber hinaus viele kunsthistorisch interessante Plätze auf dem Gemeindegebiet. Wer mag, der kann mit dem Radl alle Kirchen in Bockhorn erreichen. Ob nun „Rund um Grünbach“, die „Eschlbacher Runde“ oder die „Kirchascher Radltour“, alle Strecken sind etwa 25 Kilometer lang, was Zeit lässt für die Brotzeit danach in besagtem Biergarten, wo man der Beschilderung zufolge einen bayerisch-zünftigen Umgangsstil pflegt.

Wartenberg am Rand des Erdinger Holzlandes mit teilweise durchaus anspruchsvollen Steigungen, wenn es Richtung Kirchberg geht, wartet mit liebevoll ausgeschilderten Wanderwegen auf. Sie bieten einen enorm abwechslungsreichen Blick auf den Markt Wartenberg selbst. Die Wege werden von Freiwilligen gepflegt, der Obst- und Gartenbauverein hat sogar einen „Bank-Beauftragten“, der nicht etwa die Kasse verwaltet, sondern sich um die Ruhebänke kümmert.

Die Informationen sind Online abrufbar: Der Landkreis hat nämlich eine Wander-Broschüre heraus gegeben, die es zum Download gibt. Unter www.landkreis-erding.de/tourist können die hier erarbeiteten drei Wandervorschläge etwa zum Thenner See (dort Bademöglichkeit gut sortierter Kiosk) oder in die Hügellandschaft „Nach Hinterholzhausen und Weipersdorf“ (Beide Orte gehören schon zu Langenpreising) ausgesucht werden, oder auch zur „Sprungschanze nach Hinterauerbach“.

Letztere ist einer der äußersten Zipfel des Marktes Wartenberg und führt zu der viel genutzten gerade erst renovierten Schanze des Ski-Club Auerbach, wo internationale Springen stattfinden. Spiritueller geht es in der Nachbargemeinde Fraunberg, wo ein Marienweg ausgeschildert ist. Das passt zur jährlichen Landkreis-Wallfahrt nach Maria-Thalheim.

Die Wege in Wartenberg beginnen alle am Marktplatz und damit bei einem gut erreichbaren Parkplatz. Was nicht im Wanderführer steht: Wochentags ist diese Parkmöglichkeit nicht zu empfehlen, weil die Parkscheibe gestellt werden muss. Alternative: Der nahe Volksfestplatz.

Rund um den Marktplatz aber gibt es eine leistungsfähige Gastronomie, von einem überaus beliebten Eiscafé über ein gemütliches Café bis zum Hotel Reiter. kw

Artikel vom 05.06.2020
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