Berghütten in Bayern: Das müssen Tagesgäste jetzt wissen

Bayern · Hüttenöffnung in den Bergen

Seit dieser Woche haben viele DAV-Hütten ihre Außenbereiche geöffnet. Eine große logistische Herausforderung für die Hüttenwirte. Foto: Stefan Dohl

Seit dieser Woche haben viele DAV-Hütten ihre Außenbereiche geöffnet. Eine große logistische Herausforderung für die Hüttenwirte. Foto: Stefan Dohl

München/Bayern · Süßer Kaiserschmarrn, herzhafte Wiener und ein kühles Bier – endlich dürfen auch die Hütten in Bayern wieder öffnen. Um den Besuch für Gäste sicher und angenehm zu gestalten, hat der Deutsche Alpenverein (DAV) in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium ein entsprechendes Konzept erstellt. Wie auch im Tal gelten strikte Zugangs-, Abstands-, und Hygieneregeln.

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Gemäß eines Beschlusses des Bayerischen Kabinetts dürfen Gastronomiebetriebe – und damit auch Hütten – wieder öffnen. Dies erfolgt schrittweise:

  • Seit Montag, den 18. Mai öffnen die Außenbereiche der Hütten
  • ab Montag, den 25. Mai dürfen Gäste auch den Innenbereich nutzen
  • ab Samstag, den 30. Mai sind Übernachtungen wieder erlaubt

Im benachbarten Österreich haben die ersten Hütten bereits seit Freitag, 15. Mai, offen. Übernachtungen sind hier ab den 29. Mai möglich.

Ob und wann eine Hütte tatsächlich öffnet, hängt allerdings von weiteren Faktoren ab, zum Beispiel von der Größe des Außenbereichs, dem erwarteten Wetter zwischen dem 18. und 25. Mai und der Möglichkeit, die von den Behörden geforderten Auflagen umzusetzen. Zudem haben zu dieser Jahreszeit nicht alle Hütten geöffnet – unabhängig von Corona. Der DAV empfiehlt daher, sich vor der Tour auf der Webseite der Hütte oder telefonisch über die Öffnungszeiten zu informieren. Kontaktinformationen liefert die DAV-Hüttensuche.

DAV-Vizepräsident Roland Stierle zeigt sich erfreut über die Wiedereröffnung der Hütten: "Wir sind glücklich, dass die Lockerungen für Gastronomie und Hotellerie auch im alpinen Bereich gelten, das ist ein wichtiges Signal!" Dennoch warnt er vor einem Ansturm auf die Hütten: "Das wichtigste in der Krise ist immernoch die Rücksichtnahme auf die Gesundheit der Menschen." Am besten, man plane auf der Wanderung den Hüttenbesuch nicht zwingend ein. "Wenn man zum Beispiel sieht, dass die Gäste bereits Schlange stehen oder keiner der gekennzeichneten Plätze mehr frei ist, kann man den Hüttenbesuch ja ein anderes Mal nachholen."

Der DAV-Vizepräsident rät deshalb, genug Getränke und Proviant mitzunehmen, um sich auf der Tour selbst versorgen zu können. "Ist dann doch noch ein Platz auf der Berghütte frei, darf man es sich natürlich gemütlich machen."Jede Hütte ist anders! Manch Haus thront mit kleiner Terasse auf einem Felsabsatz, wie das Reichenhaller Haus. Andere alpine Unterkünfte liegen auf einer grünen Wiese und haben ringsum viel freie Fläche zur Verfügung, um die Gäste zu verteilen. Darum wird jede Hütte für ihre Besucher andere Lösungen finden müssen.

Folgende Regelungen gelten nun

  • Grundsätzlich gelten die gleichen Vorgaben zum Händewaschen, Abstand und Kontaktbeschränkungen wie im Tal!
  • Die gekennzeichneten Laufwege und Sitzflächen sind für jeden Gast bindend. Dies gilt auch für die Anweisungen des Personals.
  • Das Hüttenpersonal nimmt die Kontaktdaten aller Gäste auf, damit die Infektionsketten im Notfall nachverfolgt werden können.
  • Der Mindestabstand beträgt 1,5 Meter – in allen Bereichen: am Tisch, beim Aufstehen und Hinsetzen, auf den Wegen, in den Sanitärräumen und auch im Wartebereich. Ausnahmen hiervon gelten für Personen, denen der Kontakt zueinander erlaubt ist.
  • Die Hütten dürfen nur in gesundem Zustand besucht werden. Bei Vorliegen von Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung jeglicher Schwere oder von Fieber ist eine Bewirtung leider nicht möglich.
  • Ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht – und zwar sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Wie auch im Tal genügen ein Buff-Tuch oder Schal. Lediglich am Tisch ist diese Vorsichtsmaßnahme nicht notwendig.
  • Auf Wartezeiten einstellen: Viele Hütten müssen durch die Abstandsregelungen ihre Sitzkapazitäten stark reduzieren. Gerade bei beliebten Hütten kann es an schönen Wochenendtagen zu langen Wartezeiten kommen.
    • Wanderer sollten genug Proviant und Getränke mitnehmen, um zur Not auch ohne Hüttenbesuch auszukommen.

Artikel vom 19.05.2020
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