"Corona ändert nichts an der Pflicht, Erste Hilfe zu leisten!"

München · Leben retten in Zeiten von Corona

Auch während der Corona-Pandemie sollte jeder Mensch immer Erste Hilfe leisten. Einen Notruf abzusetzen, ist das Minimum. Bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung fremder Personen kann aktuell auf die Beatmung verzichtet werden. Foto: Johanniter/Frank Scheman

Auch während der Corona-Pandemie sollte jeder Mensch immer Erste Hilfe leisten. Einen Notruf abzusetzen, ist das Minimum. Bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung fremder Personen kann aktuell auf die Beatmung verzichtet werden. Foto: Johanniter/Frank Scheman

München · In Corona-Zeiten sind viele Menschen sehr besorgt um ihre eigene Gesundheit und wollen sich selbst schützen. Aber wie kann man in einem Notfall helfen, ohne sich selbst unnötig zu gefährden und eine Ansteckung mit Covid-19 zu riskieren? Besonders die Mund-zu-Mund-Beatmung während der HerzLungen-Wiederbelebung steht in der aktuellen Corona-Pandemie zur Diskussion.

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„Grundsätzlich sollte jeder Mensch immer Erste Hilfe leisten“, sagt Thomas Fuchs, Ausbildungsleiter der Johanniter in München. Einen Notruf abzusetzen, ist das Minimum im Notfall. Das gilt genauso während der Corona-Pandemie. „Ersthelfer sollten dabei jedoch immer auf den Eigenschutz achten und sich selbst nicht in Gefahr begeben.“

Ist die betroffene Person an COVID-19 erkrankt oder der Ersthelfer ist sich unsicher, kann aktuell auf die Beatmung verzichtet werden. Fuchs erklärt: „Sie setzen den Notruf ab und führen anschließend ununterbrochen die Herzdruckmassage durch.“ Gleichzeitig kann das Gesicht des Betroffenen mit einem Tuch oder einem Kleidungsstück locker abgedeckt werden, um das Risiko einer Tröpfcheninfektion zu minimieren. In öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen müssen ohnehin Mund und Nase bedeckt sein.

Laut der Arbeitsgemeinschaft der Notärzte in Nordrhein-Westfalen (AGNNW) treten mehr als 60 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände zuhause auf. In vielen Fällen sind die Ersthelfer also Familienmitglieder oder andere nahestehende Personen, die das Risiko einer möglichen Ansteckung in der Regel besser einschätzen können als eine fremde Person. „Wenn möglich, sollten Sie, neben der Herzdruckmassage, auch die Atemspende geben“, so Fuchs weiter.

Falls der Ersthelfer selbst zu einer Risikogruppe gehört, können andere Personen ermuntert werden, Erste Hilfe zu leisten. „Ist niemand in der Nähe, versuchen Sie, so gut es geht und mit angemessenen Sicherheitsabstand zu helfen“, so Fuchs. Ein Notruf sollte in jedem Fall abgesetzt werden.

Möchten Sie Ihr Wissen zu Erster Hilfe auffrischen, können Sie das bei der Johanniter-Unfall-Hilfe online unter www.johanniter.de/corona-erste-hilfe

Hier finden Sie alle wichtigen Infos rund um Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie Videos zu verschiedenen Erste-Hilfe-Themen.

Artikel vom 30.04.2020
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