Geschlossen, aber immer da

So arbeiten Münchner Jugendtreffs in Zeiten der Corona-Pandemie

Per Videochat halten die Mitarbeiter der verschiedenen Münchner Jugendtreffs den Kontakt zu den Jugendlichen, wie hier exemplarisch die Medienpädagogin Andrea Mittermeier im Laimer Jugendzentrum mit Abenteuerspielplatz. Foto: KJR

Per Videochat halten die Mitarbeiter der verschiedenen Münchner Jugendtreffs den Kontakt zu den Jugendlichen, wie hier exemplarisch die Medienpädagogin Andrea Mittermeier im Laimer Jugendzentrum mit Abenteuerspielplatz. Foto: KJR

München · Die Freizeitstätten in München sind seit einem Monat geschlossen. Die 50 Kinder- und Jugendtreffs des Kreisjugendrings München-Stadt (KJR) sind aber trotzdem für Kinder und Jugendliche da: per Telefon, E-Mail, Skype und vor allem Instagram bieten sie Austausch, Spiel, Spaß und Beratung – nur eben digital.

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Die jungen Münchnerinnen und Münchner nehmen das Angebot gerne an, telefonieren, chatten, posten und schicken sogar ihre Hausaufgaben an die Pädagogen.

Die KJR-Freizeitstätten rufen jetzt münchenweit zu einem Kreativwettbewerb auf. Sie wollen alle Münchner Kinder und Jugendlichen animieren, die Auszeit kreativ zu nutzen. Ganz gleich, ob sie gerade einen Comic zeichnen, einen Film drehen, eine Choreographie zu ihrem Lieblingslied erfinden, einen Song komponieren oder kleine Kunstwerke basteln, der KJR bittet sie, auf Instagram ein Foto oder Video davon unter dem Hashtag #kreativdaheim zu posten.

Dabei geht es um mehr als Zeitvertreib. Der KJR will junge Münchnerinnen und Münchner anregen, sich gegenseitig zu inspirieren und damit auch Mut machen. Für die tollsten Ideen, die bis zum 1. Mai gepostet werden, gibt es Überraschungspreise. Die Teilnahme ist auch ohne eigenen Instagram-Account möglich. Interessierte können sich an die nächste KJR-Freizeitstätte wenden, die postet dann stellvertretend.

Die Freizeitstätten sind zwar seit dem 16. März ebenso wie Kitas und Schulen geschlossen, haben ihre Arbeit jedoch nicht eingestellt ‒ im Gegenteil. Für die Pädagogen der Freizeittreffs bedeutet dies eine gewaltige Umstellung, sie absolvieren gerade - notgedrungen - einen Crashkurs in digitaler Jugendarbeit.

Das ist für viele eine ganz neue Herausforderung, denn ihre Brot- und Butter-Aufgabe heißt Beziehungsarbeit. Dieser persönliche Kontakt von Angesicht zu Angesicht ist derzeit nicht möglich, aber mit Ideenreichtum finden die Pädagogik-Profis auf vielen Kanälen zu den Kids. Die einen streamen live aus den verwaisten Jugendtreffs, die anderen verschönern Wände mit vorher von den Jugendlichen online abgestimmten Motiven, einige richten auf ihrer Homepage eine Kinderecke mit Spiel- und Basteltipps ein und andere haben sogar einen virtuellen Jugendtreff eröffnet.

Der Freizeittreff Freimann lädt zum Beispiel auf Instagram zu sportlichen Challenges ein oder ruft die Jugendlichen dazu auf, zu posten, wofür sie dankbar sind. Das Team des Spiel- und Begegnungszentrums Fideliopark räumt gerade das komplette Haus auf, putzt und mistet aus. Die Kids können das auf Instagram und Facebook mitverfolgen, per Instagram-Story sogar mitbestimmen. Das Kinder- und Jugendzentrum Club Hasenbergl ist für Fragen ebenfalls erreichbar, genutzt wird auch hier hauptsächlich Instagram. Das Team stellt dort Rätselaufgaben oder schreibt mit den Kindern und Jugendlichen.

Für Fragen zu allen Lebenslagen ist auch das Jugendinformationszentrum (JIZ) in der Sendlinger Straße 7 weiterhin da.

Viele Beratungsangebote laufen wie gehabt, nur jetzt telefonisch, per WhatsApp und per E-Mail. So ist die Wohnberatung jeden Montag von 14 bis 18 Uhr, die Rechtsberatung immer dienstags von 16 bis 18 Uhr oder die Schuldnerberatung dienstags von 13 bis 14 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 15 Uhr unter Tel. 51556450 zu erreichen. Die Beratung zum Übergang von Schule zum Beruf findet per E-Mail statt, Fragen kann man an info@jiz-muenchen.de schicken.

Informationen dazu, welche Freizeitstätten derzeit was anbieten, bündelt der KJR in seinem „Corona-Blog“ unter webzweinull.kjr-blog.de

Artikel vom 16.04.2020
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