Eine Medaille für Rose

Moosacherin mit Ehrenmedaille für Verdienste um die Volkskultur

Rose Bihler Shah erhielt für ihre Verdienste in Moosach und München die Ehrenmedaille. Foto: VA

Rose Bihler Shah erhielt für ihre Verdienste in Moosach und München die Ehrenmedaille. Foto: VA

Moosach · "Ohne sie wäre die Kultur in München ein Stück ärmer", beteuerte Julia Schönfeld-Knor, ehrenamtliche Stadträtin der Landeshauptstadt, beim Festabend im großen Saal des Alten Rathauses am Marienplatz. Dort wurde der Moosacherin Rose Bihler Shah die "Ehrenmedaille für Verdienste um die Volkskultur in München" verliehen.

Und es traf sich gut, weil die Laudatorin, eingesprungen für die erkrankte Bürgermeisterin Christine Strobl, als Leiterin des Pelkovenschlössls die Künstlerin seit Jahren bei deren vielseitigen Veranstaltungen begleitet. Es ist seit 1982 immer ein großes Ereignis, wenn herausragende Persönlichkeiten von der Stadt und dem Kulturreferat in diesem feierlichen Rahmen geehrt werden. "Alles, was Rose seit Jahrzehnten in Eigenregie auf die Beine gestellt hat, ist mir ans Herz gewachsen", fuhr die Kulturstadträtin in ihrer Ansprache fort.

Die Zahl und Vielfalt der Projekte schien unendlich, denn neben den von ihr gegründeten Laienchören initiiert Bihler Shah ganze Aufführungen, die in Moosach wie über die Stadtgrenze hinaus über die Bühnen gehen - von der Seidlvilla und Pasinger Fabrik bis Unterhaching und Kempfenhausen mit Moritaten, Gesang und Texten wie in "Publikum, vernimm die Schaudergeschicht - Von Tantenmördern, Weißwürschten und gebrochenen Herzen", "Piffpaffpuff - Der lange Schatten Jennerweins" oder "Ein Isarmärchen - Vom Möchten und Scheitern in der Räterepublik". Mit dem bilateralen Mittelalterfestival, "fra le mura", das bereits zweimal vor dem Pelkovenschlössl gefeiert wurde, schlägt sie Brücken zu italienischen Laiensängern, Musikern und Instrumentenbauern in Anghiari/Toskana.

In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Stadt hat sie sonntägliche Tanztees mit Musik von 1920 bis 1960 ins Heute zurückgerufen, Opern- und Silvesterbälle, aber auch Offenes Wirtshaussingen (Alter Wirt). Im Projekt "Denn er hat seinen Engeln..." führte Bihler Shah in der Reihe "Über Engel" der Erzdiözese ihren Seniorenchor SilberTon mit kleinem Extrachörchen und "The Munich Playground" in einem inklusiven Musik-Bewegungsspiel zusammen.

Das "private" Künstlerleben spielte sich in der Oper (u.a. Gärtnerplatztheater), mit Lied, Oratorien und Musicals (Freies Landestheater Bayern), Uraufführungen, Mittelalter, Schauspiel, Pop, Barock und türkischer Musik ab. Auch schrieb sie die Musik zu "Jedermann" für die Festspiele in Mayen. Neben ihren Auftritten arbeitet sie als Gesangspädagogin und Stimmbildnerin und in ihrem neuen Genre, dem deutschen Schlager der 20er bis 50er Jahre in "Fräulein Rosemarie & ihre Lieben", dem "Lustprinzip" sowie der "Damenkapelle Rosenrot".

Sichtlich gerührt ob der vielen "Lorbeeren" nahm Rose Bihler Shah die wunderbare neue goldene Anstecknadel und Medaille entgegen, eine Kreation der Meisterschülerin Lena Nickel, mit dem Titel "Der Schwung im Leben", ein Tanzpaar auf einer beweglichen Scheibe. In ihren Dankesworten für die gute Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat hob sie auch den erfreulichen Zuspruch für Musik hervor.

Den "Innovationspreis Volkskultur" übergab Kulturreferent Anton Biebl an Michael Metzger für das Projekt "Sing ein Lied in Deiner Stadt". Darüber hinaus wurden rund 25 Musik- und Tanzgruppen aus dem Münchner Raum mit Ehrenurkunden bedacht - darunter auch der Moosacher Viergsang und die kleine, feine "Stark Musi" mit Adi und Ruth Stark und ihren Wiener- und Heurigenliedern.

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Artikel vom 22.01.2020
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