Miteinander Füreinander

Haimhauserin bekommt die Verdienstmedaille

Der Verein „Miteinander Füreinander“ hat unzählige soziale Brücken in Haimhausen geschaffen. Für unter anderem diese Aktivität wurde Angelika Goldfuß mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens geehrt. Foto: Daniel Mielcarek

Der Verein „Miteinander Füreinander“ hat unzählige soziale Brücken in Haimhausen geschaffen. Für unter anderem diese Aktivität wurde Angelika Goldfuß mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens geehrt. Foto: Daniel Mielcarek

Haimhausen · Angelika Goldfuß bekam die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Doch wofür und was macht sie aktuell? Die gelernte Friseurmeisterin ist Seniorenbeauftragte der Gemeinde Haimhausen und sitzt seit Jahrzehnten im Gemeinderat. Sie ist zudem Gründerin des Vereins »Miteinander Füreinander« in Haimhausen.

Der Verein unterstützt Menschen, die in eine existenzielle Notlage geraten sind. Sei es finanziell, durch Krankheit, einen Unfall oder alles zusammen. Bis jetzt sind mehr als 200.000 Euro wohltätigen Zwecken zugute gekommen.

Und so fing es an: Im Jahre 1990 verunglückte ein Gemeindemitglied der Gemeinde Haimhausen so schwer, dass dieser seitdem querschnittsgelähmt ist. Dieses tragische Ereignis war der Anstoß zur Gründung des Vereins „Miteinander Füreinander“. 19 Mitbürger der Gemeinde Haimhausen haben sich mit Goldfuß an ihrer Spitze zusammengetan, um zu helfen.

In der Gemeinschaft lässt sich so ein Schicksal leichter verarbeiten und so entstand der Verein. Goldfuß hat den Vorsitz seitdem immer noch inne. Dieser Schicksalsschlag war aber erst der Anfang. Ziel des Vereins ist es, ein Netz der Solidarität zu bilden, die Mitbürger nicht alleine zu lassen, wenn es kompliziert wird. So kümmert sich der Verein um finanzielle Unterstützung und ermöglicht zum Beispiel Umbaumaßnahmen, die durch einen Unfall oder Krankheit notwendig geworden sind, begleicht im Härtefall Mietrückstände, Stromrechnungen oder übernimmt sonst nicht ermöglichbare Klassenfahrten.

Aber der Verein „Miteinander Füreinander“ unterstützt seine Mitbürger nicht nur auf finanzielle Art, sondern spendet auch Gebrauchsgegenstände - meistens aus Spenden. Etwa Babyausstattung, Bekleidung und Schuhe werden erst gesammelt, dann gesichtet und anschließend an die richtigen Stellen verteilt.

Somit ist Angelika Goldfuß zu einer unverzichtbaren Anlaufstelle für bedürftige Haimhauser Bürger geworden. Sie hat es geschafft, Menschen, die helfen wollen, und solche, die Hilfe benötigen, zusammenzubringen und aus ihnen ein unschlagbares Team gemacht. Der Verein hat unzählige soziale Brücken im Ort geschaffen und somit vielen Familien in einer schweren Zeit geholfen.

Sie sagt selbst, dass es ihre Motivation ist „materielle und andere Notlagen durch Schicksalsschläge von Gemeindebürgern zu erkennen und zu erfahren und an der Lösung mitzuhelfen“. Und dies setzt sie und ihr Verein immer wieder in die Tat um. Zum Beispiel wurde es einem schwer behinderten Kind durch eine spezielle Delphintherapie ermöglicht, heute wieder unbeschwert Fahrrad fahren zu können. Finanziert wurde die notwendige Therapie durch den Verein „Miteinander Füreinander“.

Angelika Goldfuß hat nicht nur den Anstoß gegeben den Verein zu gründen, sondern sie ist auch die treibende Kraft, die den Verein als Vorsitzende zusammenhält, sich um die Finanzen kümmert, das organisatorische bearbeitet und nah an den Bürgern ist. Die Gemeinde Haimhausen, allen voran die bedürftigen Mitbürger, sind froh, solch einen engagierten Verein in ihrer Mitte zu haben. Und dafür wurde sie nun ausgezeichnet.

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Was ist ihre Lebensgeschichte? Was können Sie besonders gut? Was ist »Ihr München«? München ohne seine Menschen wäre nicht München. Sie tragen ­Lederhose und Dirndl, essen Butterbrezn, genießen ihr Helles im Biergarten. Aber erzählen Sie uns etwas Neues! Es gibt in und um München mehr als das, worüber ohnehin immer geratscht wird, nämlich ­lokale Berühmtheiten oder solche, die es gerne werden wollen. Daher schenken wir Ihnen unsere neue Rubrik und ­geben Ihnen, frei nach Andy Warhol, ihre »15 Minuten Ruhm« – beziehungsweise ein Porträt in unseren Münchner Wochenanzeigern.
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Artikel vom 22.01.2020
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