Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Aus dem Rathaus (Ausgabe November 2019)

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister. Foto: Privat

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister. Foto: Privat

Ottobrunn · Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Glück muss man haben! In der letzten Ausgabe von Mein Ottobrunn habe ich an dieser Stelle räsoniert, ob es nicht doch ein wenig verrückt ist, Ende Oktober ein Lesefestival unter freiem Himmel zu veranstalten, bei dem die Besucher möglicherweise in Regenmänteln und in Decken gehüllt der Nässe und der Kälte trotzen, um in die Welt der Bücher einzutauchen. Von wegen Nässe und Kälte.

Strahlender Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad Celsius sorgten dafür, dass die Besucher von »StadtLesen« nicht leiden mussten, um im Lesewohnzimmer Rathausplatz ihrer Leidenschaft nachzugehen. Mir ging das Herz auf, als ich miterleben durfte, wie Kinder, Mütter, Väter, Omas und Opas, in Hängematten und auf den Sitz- und Liegesäcken aneinander gekuschelt oder am Rand unseres Rathausbrunnens sitzend, generationenübergreifend kicherten und lachten, während Kinderbuchautor Paul Maar mit zwei Musikern seine »schiefen Märchen und schrägen Geschichten« zum Besten gab.

Glück mit dem Wetter hatten wir auch schon ein Wochenende zuvor. Da fand, wie jedes Jahr, die Waldsäuberungsaktion »Ramadama« statt. Besonders freute meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mich, dass sich so viele Kinder und Jugendliche wie noch nie beteiligten (siehe Seite 5). Erfreulich war auch festzustellen, dass die Verschmutzung unserer Wald- und Grünflächen im Laufe der vergangenen Jahre zurückgegangen ist, wie langjährige Ramadama-Teilnehmer übereinstimmend bestätigten. Kein Grund zur Entwarnung.

Der Unrat, den die fleißigen Helfer in unseren Wäldern wie etwa im Hans-Kreß-Wald, im Amalienwald oder in den Wäldern rund um das Gymnasium herum aufgelesen haben, füllte auch heuer noch viele Müllsäcke und diese wiederum die Ladeflächen der drei Bauhoffahrzeuge, die im Einsatz waren. Doch kein Vergleich zu früher.

Noch vor wenigen Jahren stießen die Müllsammler regelmäßig auf Autoreifen und Bündel von Anzeigenblättern; sogar eine Waschmaschine oder ein altes Sofa waren vereinzelt zu bergen.

In Sachen Umwelt- und Klimaschutz sind in Ottobrunn Fortschritte nicht nur insoweit erkennbar, als in der Öffentlichkeit weniger Müll entsorgt wird. Tatsächlich gehört unsere Gemeinde zu den Pionieren in Sachen Klimaschutz. Seit 1994 werden bei uns die Energieverbräuche der gemeindlichen Liegenschaften systematisch erfasst und im Rahmen eines Benchmarking-Prozesses jährlich mit bundesweit erhobenen Daten verglichen.

Die erste CO2-Bilanz für Ottobrunn ist stolze 23 Jahre alt. Bis heute schreibt Dr. Martin Thorn, der Leiter des Fachbereichs Umweltschutz, die Bilanz Jahr für Jahr fort. Dadurch ist es möglich, die Auswirkungen vieler Klimaschutzmaßnahmen (Energieberatung, Gebäudesanierungen, Einführung regenerativer Fernwärme usw.) objektiv zu messen.

So ging der CO2-Ausstoß bei uns seit 1990 um 36 Prozent zurück. Aktuell beträgt er 7,1 Tonnen pro Kopf (ohne Konsum und Ernährung). Damit liegt Ottobrunn bereits heute unter der Zielgröße von maximal 7,5 Tonnen, die der Landkreis München für das Jahr 2025 ausgegeben hat. Der vergleichbare Prognosewert für Ottobrunn liegt um 32 Prozent niedriger bei 5,1 Tonnen.

Trotz dieser Erfolge wäre es falsch, sich zurückzulehnen. Weitere Anstrengungen sind nötig. Dabei ist die wichtigste Stellschraube für den örtlichen Klimaschutz der weitere Ausbau der regenerativen Fernwärme. Diesen wird die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München weiterhin konsequent vorantreiben.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Thomas Loderer,
Erster Bürgermeister

Artikel vom 27.11.2019
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