Olympia-Zelt: Nein zum Beton

Olympiapark · Vor 50 Jahren kam das Fundament des Olympia-Zeltdachs

Beim Bau des Olympiapark wurde berücksichtigt, dass er ein freundliches, helles und warmes Image haben sollte. Foto: Daniel Mielcarek

Beim Bau des Olympiapark wurde berücksichtigt, dass er ein freundliches, helles und warmes Image haben sollte. Foto: Daniel Mielcarek

Olympiapark · Im November 1969 vermeldeten die Münchner Zeitungen den Flug von Apollo 12, der zweiten bemannten Mondmission, die am 14. November vom Kennedy Space Center Richtung Erdtrabant abhob. Oder auch, ganz irdisch, die Niederlagen der beiden Münchner Bundesligisten. Die Bayern, einszwo daheim gegen Köln. Und die Sechzger, auswärts einsdrei in Dortmund.

Zwölf Pylonen am groß(artig)en Zeltdach

Dass auf dem Oberwiesenfeld etwas in jeder Hinsicht Fundamentales geschah, fand kaum eine Beachtung. Denn auf der Baustelle des neuen Olympiaparks errichtete man im Erdboden die ersten Sockel für die zwölf Pylonen des großartigen Zeltdachs. Bis dahin hatte es noch lange Diskussionen über das Material des Daches gegeben, ob ein dicker Betondeckel der Konstruktion nicht vielleicht mehr Stabilität geben würde. Am Ende aber fiel die Entscheidung glücklicherweise auf die transparente Acrylglas-Variante, einerseits wegen des – zur Philosophie der Spiele passend – freundlicheren, helleren und wärmeren Eindrucks. Andererseits auch wegen der TV-Übertragung in Farbe, um die Haupttribüne im Westen und die Wettkampfarena unten nicht im Dauerschatten vor den Kameras zu sehen. Deutlich zu niedrig angesetzt waren die Kosten, Günter Behnisch hatte mit knapp 20 Millionen Mark gerechnet, die Olympia-Baugesellschaft mit rund 45 Millionen. Am Ende kostete das Dach 170 Millionen. Ursache dafür waren nicht nur gestiegene Kosten in der Baubranche. Eine genaue Kalkulation war allein schon deshalb unmöglich, weil ein Zeltdach in dieser Dimension völliges Neuland war. Auf das Ostdach, die Überdachung der Gegentribüne des Olympiastadions wurde schließlich verzichtet. Die Betonsockel sieht man aber heute noch, eine Erinnerung an damals, als die Fundamente gelegt wurden. Für das Zeltdach. Für ein Münchner Wahrzeichen. Für ein Jahrhundertdenkmal. Alle Infos und weitere spannende Themen zum Olympiaprk gibt es unter www.olympiapark.de

Artikel vom 02.11.2019
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