Aussichtsreiche Tour im Estergebirge zum Bischof und Krottenkopf

Auf die höchsten Berge der Bayerischen Voralpen

Der Gipfel des Bischof (2.033 m) hoch über dem Loisachtal. Bild rechts: Vom Krottenkopf hat man die gesamte Karwendelkette im Blick. Fotos: Stefan Dohl

Der Gipfel des Bischof (2.033 m) hoch über dem Loisachtal. Bild rechts: Vom Krottenkopf hat man die gesamte Karwendelkette im Blick. Fotos: Stefan Dohl

München · Die Bergtour vom Bahnhof in Oberau bis zum Krottenkopf (2.086 m) ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Denn zwischen dem idyllischen Talort im Loisachtal und dem höchsten Gipfel des Estergebirges liegen fast 1.500 Höhenmeter, die es erstmal zu überwinden gilt.

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Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Kurz unterhalb des Gipfels wartet dafür die gemütliche Weilheimer Hütte (Krottenkopfhütte) mit der verdienten Brotzeit und erfrischenden Getränken. Zunächst startet die Tour vom Bahnhof Oberau (knapp eine Stunde von München Hbf) südwärts über die Loisachbrücke und weiter über die Radlstraße in Richtung Farchant. Diesen Abschnitt sollte man genießen. Sobald man den »Oberauer Steig« erreicht hat, geht es ohne größere Verschnaufpausen in gut zwei Stunden durch den steilen Bergwald bis auf eine Höhe von knapp 1.600 Metern. Die Möglichkeit einer kurzen Verschnaufpause am kleinen Bankerl vor der nicht bewirtschafteten Schafalm sollte man durchaus wahrnehmen.

Hat man das anstrengende Stück und die vielen Serpentinen hinter sich gelassen, erreicht man das Frickenkar – einen Kessel unterhalb des Hohen Fricken – und verlässt den Bergwald. Die wunderbare Aussicht auf Kloster Ettal und die umliegende Bergwelt lässt einen die ersten 1.000 Höhenmeter fast vergessen. Im Kar folgt man den Markierungen in nordöstlicher Richtung über Bergwiesen bis kurz vor dem Sattel zwischen Bischof und Hohen Fricken. Der Weiterweg führt nun linkerhan bis man in den Sattel zwischen Henneneck und Bischof (2.033 m) mit einem großen Holzkreuz gelangt. Eine schöne Stelle zum Rasten.

Von hier aus erreicht man den zum Greifen nahen Gipfel des Bischof übrigens in gut 20 Minuten. Und dieser Abstecher lohnt allemal. Im Gegensatz mit Krottenkopf hat man den Gipfel meistens für sich alleine. Außerdem bietet das weitläufige Gipfelplateau tolle Brotzeitmöglichkeiten und die beste "Karwendel-Show". Da bleibt man gerne auch etwas länger hocken.

Nach diesem Abstecher führt das letzte Wegstück durch die Flanken von Henneneck, Kareck und Oberen Rißkopf bis zur Weilheimer Hütte (1.955m), übrigens die höchstgelegenste Alpenvereinshütte in den Bayerischen Voralpen. Von hier aus steht man in 15 bis 20 Minuten am Gipfelkreuz des Krottenkopfs auf fast 2.100 Metern. Der höchste Berg der bayerischen Voralpen ist nach vier Stunden Wegstrecke erreicht.

Der schnellste Weg um jetzt wieder zur Bahn zu kommen, führt über die bewirtschafte Farchanter Alm und die Esterbergalm nach Farchant . Die Berg­abpassagen sind angenehm und schnell zu bewältigen. Nur das kurze asphaltierte Schluss­stück nach der Esterbergalm ist sehr unangenehm zu gehen und beansprucht nochmal die Gelenke. Auf der Höhe von Farchant führt rechts ein Bergsteig hinunter ins Tal. Nach gut zwei bis drei Stunden steht man dann erschöpft aber glücklich am Bahnhof in Farchant und kann mit schweren Beinen entspannt die Heimreise nach München antreten.

Tipp: Regionale Produkte aus der Landwirtschaft und natürlich auch kühle Getränke für die Heimfahrt kann man sich im Farchanter Dorfladen in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof besorgen. sd

Artikel vom 09.07.2019
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